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Der Untergang der Hölle (German Edition)

Der Untergang der Hölle (German Edition)

Titel: Der Untergang der Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Thomas
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sonst. Vee begriff, dass sie etwas hörte, das der Rest von ihnen noch nicht wahrnehmen konnte. Doch nach und nach konnten auch die anderen das Geräusch hören. Es war ein ferner, anschwellender Missklang aus vielen einzelnen Lauten, von denen jeder zutiefst beunruhigend war. Etwas wie das Wimmern eines Kindes gepaart mit dem Knurren wilder Hunde. Das unverständliche Gezeter eines Verrückten vermischte sich mit gackerndem Lachen und Schreien wie unter Todesqualen. Es kam näher und näher, während das Tor höher und höher glitt. Die Scheinwerfer der Kathedrale dienten als einzige sichtbare Lichtquelle.
    Noch bevor jemand vorschlagen konnte, die Aktion abzubrechen, stand der Durchgang vollständig offen, und die ersten jämmerlichen Gestalten tauchten aus den Schatten zwischen den Maschinen auf, sprangen wild in das grelle Licht der Scheinwerfer. Manche rannten aufrecht wie Menschen, während sich andere wie Hunde auf allen vieren fortbewegten. Eine Kreatur stieß sich mit gummiartigen Pseudopodien vom Boden ab, die an die Flossen einer Robbe erinnerten.
    Die Wachen an der Tür hatten das Feuer eröffnet und gaben automatische Salven und Pistolenschüsse ab. Eine Kreatur fiel zu Boden und kullerte Vee fast bis vor die Füße, wo sie sich unter fürchterlichem Zucken in Todeskrämpfen wand. Sie hatte rosarotes Fleisch und ein Gesicht wie eine geballte Faust. Ein anderes Wesen – bereits tot, aber von manischem Schwung weitergetragen, selbst nachdem es die Ladung eines ganzen Magazins kassiert hatte – besaß einen knorrigen Kopf mit einem Gesicht aus kleinen knotigen Ranken, wie eine Selleriestaude.
    »Was sind das für Viecher?«, rief Vee Armdran über das schmerzhaft laute Getöse der Schüsse zu. Sie richtete Jay auf eine Gestalt, die auf sie zuraste, und feuerte widerwillig die letzten Knochenkugeln des dämonischen Gewehrs ab. Das seltsame, menschenähnliche Wesen, das komplett weiß, aber mit glänzenden roten Knöllchen bedeckt war, die wie eingefasste Perlen und Glaskugeln aussahen, brach hinter der breiten Türöffnung zusammen.
    »Mutanten!«, rief Armdran zurück, der versuchte, seine Waffe abzufeuern, jedoch feststellen musste, dass er sie noch nicht entsichert hatte. Später, als dieses Chaos hinter ihnen lag, würde er ihr erklären, dass diese ungleichen Wesen entweder Ausschussware früherer Dämonenproduktionen waren, die es geschafft hatten, zu fliehen, und selbst nach all dieser Zeit noch lebten; oder, und die Vorstellung beunruhigte sie weitaus mehr, dass automatische Herstellungsprozesse hier oben immer noch, wenn auch fehlerhaft, weiterliefen. Vorausgesetzt, dass diese Mutantendämonen nicht selbst weitere Abkömmlinge ihrer Art erzeugten.
    Vee wusste nicht, ob Hunger, territorialer Instinkt oder schierer Wahnsinn für die unbändige Vehemenz des Angriffs dieser Wesen verantwortlich waren. Viele Kreaturen waren zu flink und es gab einfach zu viele von ihnen, um über die Schusslinie hinaus vordringen zu können – doch dann sprang Olisha vor und streckte sie mit kraftvollen Schwerthieben nieder.
    »Ich hab nichts mehr!«, brüllte Vee und legte Jay neben sich auf dem Boden ab, um in ihrem Beutel nach der Beretta oder vielleicht sogar der verbliebenen Granate zu graben. Bevor sie richtig damit angefangen hatte, drückte Armdran ihr sein eigenes Sturmgewehr in die Arme.
    »Hier!«, rief er. Dann drehte er sich um und rannte zur Kathedrale zurück. Vee schaute ihm verwirrt nach. Er hatte zwar gesagt, dass er kein Kämpfer sei, aber war er wirklich feige genug, sich unverrichteter Dinge aus einem Kampf zurückzuziehen?
    Neben der Schwarzen Kathedrale war der andere der zwei Roboter aufgetaucht, um sie zu unterstützen. Seine Gliedmaßen, die in Waffen endeten, stießen Stroboskopblitze aus heißem Gas aus und vibrierten mit einem metallisch klirrenden Rattern. Leere Patronenhülsen regneten zu Boden. Trotz allem war es zwei Dämonen gelungen, auf seinen Körper zu springen – der eine sah wie ein umgestülpter Orang-Utan aus, der andere wie ein verwesender Gargoyle.
    Die beiden Angreifer zerrten an dem Roboter und versuchten, sich in ihn zu verbeißen, was ihnen in ihrer Raserei vielleicht sogar gelungen wäre, doch dieser griff mit seiner Krallenhand nach hinten und packte den Orang-Utan. Er schlug die Kreatur drei- oder viermal mit großer Wucht gegen den Boden, bis sie erschlaffte. Vee vertrieb den anderen Mutanten mit ein paar sorgfältig gezielten, kurzen Salven aus dem Gewehr, das

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