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Der Untergang der Hölle (German Edition)

Der Untergang der Hölle (German Edition)

Titel: Der Untergang der Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Thomas
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Armdran so schnell hergegeben hatte, wie er es bekommen hatte, vom Rücken des Roboters. Sie benutzte das Zielfernrohr, um nicht den Maschinendämon selbst zu treffen.
    Dann dröhnte eine Stimme von der Kathedrale her: »Rückzug! Rückzug! Ich setze die Schläuche ein!«
    Es war die verstärkte Stimme von Armdran und während Vee sich noch fragte, welche Schläuche er meinte, schickten die Düsen, die für die Bohrarbeiten eingesetzt wurden, erste Säurestrahlen über ihre Köpfe hinweg durch das offene Tor in Ebene 175. Die Düsen bewegten sich nach links und rechts, folgten gezielt den Massen herandrängender Mutanten. Manchmal änderten sie sogar abrupt die Richtung, um einen bestimmten Dämon zu treffen.
    War die Kakofonie der Kriegsschreie der Mutanten schon furchteinflößend gewesen, klangen ihre Schmerzensschreie nun doppelt so schlimm. Manche lösten sich bereits auf, noch ehe sie umfielen. Eine Kreatur, die keine Arme hatte und fest in schmutzige Bandagen gewickelt war, die nur ein rotes Auge und einen lippenlosen Mund mit knirschenden Zähnen freiließen, raste geradewegs auf Vee zu und kreischte wie eine brennende Frau. Sie schlug ihr den Gewehrkolben ins Gesicht, um Munition zu sparen, und trat schnell zurück, als das Wesen sich, immer noch kreischend, auf dem Boden wälzte. Dann hatte die Säure, mit der es bespritzt worden war, ihr Werk verrichtet und seine Kehle zerfressen. Das Herumwälzen und die Schreie endeten gleichzeitig.
    Entweder hatte die Säure die restlichen Mutanten, die sich noch zwischen den Maschinen verbargen, getötet, oder die Überlebenden hatten immerhin genug Verstand besessen, um vor den weit umhersprühenden Strahlen zu fliehen. Von den Mutanten, die sich aus der Deckung wagten, schossen die Kämpfer diejenigen ab, die keine Säure abbekommen hatten, und erledigten jene, die besprüht, aber noch nicht zusammengebrochen waren. Vee wurde Zeugin, wie der Roboter den Kopf eines Dämons eintrat, der wie ein mumifizierter Schakal aussah. Offenbar wollte er ebenfalls Munition sparen. Olisha hackte und schlitzte auf einige Verwundete oder Sterbende ein und starrte Vee einmal mehr grimmig und undurchdringlich an.
    Sie hielt sich eine Hand vor Nase und Mund. Ihre Augen tränten wegen der Säuredämpfe. Sie hängte sich mit der freien Hand das Sturmgewehr über die Schulter und holte dann Jay. Als sie sich erhob, kam Armdran auf sie zu. Er hatte seine eigene Tasche aus der Kathedrale mitgebracht und hielt ihr eine Taschenlampe entgegen, obwohl Vee bereits eine an ihrem Sturmgewehr befestigt hatte.
    »Dort drinnen scheint es dunkel zu sein«, erklärte er.
    Sie hob die Augenbrauen. »Sie wollen also nach diesem Schlamassel immer noch mitkommen?«
    Er blickte über ihre Schulter misstrauisch in die klaffende Finsternis. Sein Gesicht war blass und sie wusste, dass es so ziemlich das Letzte war, was er tun wollte. Doch er wollte vor ihr nicht klein beigeben und sie auch nicht alleine weiterziehen lassen.
    »Brechen wir auf, bevor ich es mir anders überlege. Und bevor diese Dinger wiederkommen.«

42. Das Ödland
    E s stellte sich als zeitraubende und nervenaufreibende Unternehmung heraus, sich einen Weg durch die Maschinen zu bahnen, die das Bild der 175. Ebene prägten. Schon früh mussten sie wegen der Säuredämpfe, die einen ätzenden, im Strahl ihrer Taschenlampen herumwirbelnden Dunst bildeten, den Atem anhalten. Hinzu kam der Gestank der um sie herum verstreuten, missgebildeten Körper. Einige davon zuckten noch und gaben ein unmenschliches Stöhnen von sich, während sie sich dampfend und brodelnd in ihre Bestandteile auflösten.
    Sie arbeiteten sich Meter um Meter voran und ließen schließlich die Körper, die Dämpfe und die von Kugeln durchlöcherten Maschinen hinter sich. Eine drückende, beklemmende Stille breitete sich aus. Vee hätte viel dafür gegeben, über ein messerscharfes Gehör zu verfügen, um frühzeitig mitzubekommen, ob hinter der nächsten Reihe von Apparaturen nicht weitere Angreifer lauerten.
    Tiefer im Inneren traten auch die Schäden, über die Armdran sie im Vorfeld informiert hatte, deutlich zutage. Teile der Decke waren eingebrochen und Türen wurden von Balken und teilweise eingestürzten Wänden versperrt, was sie mehr als einmal zwang, kehrtzumachen und nach einem anderen Weg zu suchen. Sie fanden eine Treppe zu Ebene 176, doch sie war vollständig mit Schutt bedeckt und unpassierbar.
    Einige Male wären sie beinahe mit einem der missgestalteten

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