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Der Untergang der Hölle (German Edition)

Der Untergang der Hölle (German Edition)

Titel: Der Untergang der Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Thomas
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gesehen zu haben.«
    »Vielleicht ist es genau das, was ich gerne tun möchte. Mein Geist und jede Nervenzelle in diesem falschen Körper hören nicht auf, mir einzureden, dass ich nach dort oben muss. Immer höher, bis es nicht mehr weitergeht.«
    Michael seufzte und warf die Hände in die Luft. »Hey, wir werden Sie nicht aufhalten. Aber wenn Ihr schicker neuer Anzug wieder ruiniert ist, können Sie jederzeit hierher zurückkommen, wo es nach höllischen Maßstäben wirklich nicht so übel ist. Ich verspreche auch, dann nicht zu behaupten, ich hätte es Ihnen ja gleich gesagt.«
    Vee drehte sich zu Armdran um. »Es wäre nett, bei meinen Erkundungen einen Begleiter zu haben, wissen Sie. Abgesehen von einem sprechenden Gewehr.«
    »Ha!« Er grinste breit und trat von einem Fuß auf den anderen, sichtlich geschmeichelt von ihrem Vorschlag. »Ich? Ach, kommen Sie, Vee … Dazu habe ich zu viel Angst. Ich bin kein großer Kämpfer und außerhalb von Freetown werden Sie ständig kämpfen müssen.«
    »Ich werde Ihnen schon den Arsch retten. Ich und mein Schießeisen hier.«
    »Oh nein, nein.« Er schüttelte den Kopf und wirkte jetzt traurig. »Ich habe meine Arbeit, wissen Sie. Mein Grabungsprojekt und alles.«
    »Ich weiß und das ist wichtig – natürlich. Aber könnten Sie es nicht ruhen lassen, bloß für eine kurze Zeit?«
    »Das würde ich gern, Vee, wirklich … aber …«
    »Ich verstehe schon.« Sie berührte ihn am Arm. »Vergessen Sie’s. Ich komme wieder. Und dann helfe ich Ihnen bei Ihrem Projekt, so wie ich es versprochen habe.«
    Armdrans Miene hellte sich durch einen plötzlichen Einfall auf: »Es gibt vielleicht etwas, das ich tun kann, um Sie schneller voranzubringen, wenn Sie so besessen davon sind, ans obere Ende des Konstrukts zu gelangen. Eine kleine Abkürzung, sofern Sie nicht geplant haben, jedes einzelne verdammte Stockwerk zu erkunden.«
    »Das ist vielleicht langfristig mein Ziel, aber es gibt auch viele Ebenen unter dieser, die ich verpasst habe, indem ich mit Aufzügen gefahren bin oder Schleichwege benutzt habe.«
    »Nun, daran hatte ich gedacht. Der Aufzug, mit dem wir die Schwarze Kathedrale befördern, hält nur auf wenigen Stockwerken, wie ich Ihnen erzählt habe, aber es gibt eine versteckte Tür auf Ebene 175. Dadurch gelangen Sie direkt ins Zentrum der Zerstörung, nur etwa 25 Stockwerke vor dem obersten, falls das überhaupt noch zugänglich ist. Im 175. Stock gab es ein paar Maschinen, von denen einer der Roboterdämonen wusste. Die haben wir ausgeschlachtet, als wir die Schwarze Kathedrale in einen Superbohrer verwandelten.«
    Vee zuckte die Achseln. »Okay, klingt gut – dann schnorre ich gern eine Freifahrt. Mir bleibt ja noch die Ewigkeit, um die Ebenen zu erkunden, an denen ich dann vorbeifahre. Denkbar, dass es diesen unstillbaren Drang in mir bändigt, wenn ich zügig nach ganz oben gelange. Zumindest vorläufig.«
    Armdran wandte sich an den Sicherheitschef: »Ist das genehmigt, Michael?«
    »Ich denke schon, so lange Sie ein paar meiner Leute begleiten. Lassen Sie mich mit dem Vorstand darüber reden. Ich selbst hätte nichts dagegen.«
    Armdran sah wieder zu Vee und sagte: »Bis dahin würde ich Sie begleiten. Wie klingt das für Sie?«
    »Das wird mir dann wohl genügen müssen.«

40. Der Aufstieg
    E s gab einen engen Kontrollraum oder ein ›Cockpit‹, wie Armdran es nannte, am hinteren Ende der Schwarzen Kathedrale. Die vermeintliche Rückseite der Kirche war tatsächlich ihre Front, wenn sie sich auf den Schienen bewegte. Eine Serie von Hebeln und zahlreiche Dampfventile bedeckten die Wände. Ein riesiger Glastank, in dem eine grüne Flüssigkeit herumschwappte, gluckerte über der Flamme eines Gasbrenners. Vee ließ sich auf einen Sitz neben Armdran fallen und wurde Zeuge, wie er einige Schalter an einer Konsole umlegte. Vor ihnen befand sich ein großer Bildschirm, der von außen wie eines der rot gefleckten Glasfenster der Kathedrale aussah. Auf ihm beobachtete Vee die Rückseite des Fahrstuhls, während dieser sich in Bewegung setzte und seine heimliche, stille Fahrt nach oben begann.
    »Die Kathedrale kann den Fahrstuhl nicht verlassen – wir werden Sie lediglich dort absetzen können«, eröffnete Armdran ihr.
    »Und warum sitzen Sie hier an der Steuerkonsole?«
    »Ich bin derjenige, der den Fahrstuhl bedient. Es ist möglich, ihn von der Kathedrale aus fernzusteuern. Außerdem ist es möglich, von hier aus die versteckte Tür auf der 175. Ebene für Sie

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