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Der Untergang der Hölle (German Edition)

Der Untergang der Hölle (German Edition)

Titel: Der Untergang der Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Thomas
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darum gebeten«, erwiderte der Dämon steif.
    »Ich kenn dich doch, du Netzjunkie.« Vee lächelte und gab Armdran das Zeichen zum Weitergehen.
    Sie passierten weitere Räume ohne Roboterdämonen und noch funktionsfähige Geräte. Als eine geschlossene Luke sie am Weiterkommen hinderte, öffnete Vee sie vorsichtig und rechnete mit einem Angriff. Was sie jedoch nicht erwartet hatte, war eine Attacke auf ihren Geruchssinn. Schnell schlug sie eine Hand vor Mund und Nase.
    »Gott«, flüsterte Armdran hinter seiner Hand hervor, »was ist das für ein bestialischer Gestank? Das riecht wie ein Lager für überfahrene Tiere.«
    Widerstrebend überquerten sie die Schwelle zu einer Halle, bedeutend größer als die zuvor durchquerten Labore. Die Decke markierte die Grenze von Ebene 186, und sie mussten den Kopf in den Nacken legen, um sie sehen zu können. Die Platte war von Balken gestützt worden, verbeult und verbogen und an manchen Stellen sogar durchgebrochen. Von dort aus waren Maschinen auf den Boden gestürzt oder hatten sich im Fallen im dichten Kabelgewirr verfangen.
    Im rechten Teil der Halle reihten sich Metallregale wie in einem Warenlager aneinander. Sie waren vollgestopft mit Stahltonnen und Aschehaufen, die vor dem Brand einmal Holzkisten gewesen sein mochten. Ein Roboterdämon, der wie ein Gabelstapler konstruiert und zweifellos benutzt worden war, um die höheren Fächer zu erreichen, stand unbeweglich und mit hängendem Kopf neben den Regalen. Es sah aus, als wäre er nicht nur von Kugeln durchsiebt, sondern auch vom Feuer in Mitleidenschaft gezogen worden.
    Auch im linken Teil der Halle standen Regale, doch auf diesen reihten sich Glaszylinder wie die, auf die Vee schon einmal gestoßen war, aneinander. Darin waren die zeckenartigen Dämonen mit den Vordergliedern, die wie chirurgische Werkzeuge wirkten, aufbewahrt worden. In diesen Glasröhren,es waren mehreren Dutzend, empfing sie jedoch gähnende Leere. Nicht einmal die grünliche Nährlösung aus den anderen Brutzylindern schwappte darin. Vielleicht warteten sie hier einfach auf ihren Einsatz, der nicht mehr kommen würde.
    In einer breiten Lücke ungefähr in der Mitte der Regalreihen zur Linken standen zwei kolossale, zylindrische Glastanks, die vom Boden bis beinahe zur Decke hinaufreichten. Beide waren mit etwas gefüllt, das Vee zunächst für eine milchige weiße Flüssigkeit hielt, bis sie erkannte, dass es sich um eine feste Substanz handeln musste. Der linke Tank war intakt, der rechte hingegen durch einen einseitig herabgestürzten Balken beschädigt worden. Der Teil der Verstrebung, der sich gelöst hatte, lag immer noch auf der zerstörten Hülle des Tanks. Große Risse zogen sich an den Seiten entlang, doch bislang war er nicht zerborsten.
    Ein dünner Film aus Grundstoff bedeckte den Boden um die Sockel der Tanks herum und bildete einen grellweißen Kontrast zur schwarz verkohlten Umgebung. Dünne weiße Stängel reckten sich schlaff aus diesem Beet in die Höhe. Vee bemerkte, dass noch mehr von diesem Kraut an der Oberseite des halb abgestürzten Balkens wucherte. Der Grundstoff musste durch den Spalt in der Decke aus dem darüberliegenden Stockwerk heruntergeweht sein.
    »Was befindet sich in den Behältern, Jay?«, wollte sie wissen, während sie und Armdran widerstrebend den breiten Mittelgang zwischen den Regalen entlangschritten, wobei sie sich immer noch die Hände vor Nase und Mund hielten. Der Gestank verschlimmerte sich, und Vee verstand jetzt, warum. Er ging von der Substanz in dem beschädigten zweiten Tank aus. Entweder war es ihr natürlicher Geruch, oder das Zusammentreffen mit Luft hatte den Stoff verderben oder verwesen lassen.
    »Es handelt sich um den Rohstoff für die Produktion von Dämonen«, erklärte Jay. Armdran hatte das Gewehr in eine bessere Position gebracht, damit es die Tanks sehen konnte, während sie sich ihnen näherten. »Sozusagen leere, undifferenzierte Zellen, die darauf warten, programmiert zu werden.«
    »Es ist wie Teig«, sagte Armdran zu ihr. »Oder Lehm.«
    Die Tanks befanden sich jetzt direkt vor ihnen, aber der Gestank war zu stark, als dass Vee das Bedürfnis gehabt hätte, sie aus unmittelbarer Nähe zu untersuchen. Ihr Ziel war die Tür am anderen Ende der Halle. Doch als sie auf gleicher Höhe mit den Behältern waren, betrachtete Vee sie noch einmal neugierig. Aus dieser Distanz ragten die beiden Zylinder noch imposanter in die Höhe.
    Da fiel Vee etwas auf, eine Art Verlagerung im

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