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Der Untergang der Hölle (German Edition)

Der Untergang der Hölle (German Edition)

Titel: Der Untergang der Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Thomas
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könnten, wenn wir die Zeit und die Fähigkeit dazu mitbringen, wäre, das Ding da drin zu töten. Besonders, wenn es sich um den Schöpfer handelt. Mir scheint, das wäre für uns alle das Beste. Für Menschen und Nichtmenschen gleichermaßen.«
    »Wieso?«
    »Wir sind freier gewesen, nachdem er fort war.«
    »Mir scheint, als wäre dadurch nichts freier oder besser geworden … die Karten wurden neu gemischt, das ist alles.«
    Vee wollte noch ergänzen, dass es ihnen nicht zustand, über den Tod des Schöpfers zu befinden, selbst wenn sie über die entsprechenden Mittel verfügten. Sie wollte argumentieren, dass so eine Handlung das ultimative Verbrechen bis in alle Ewigkeit darstellen würde; eine Aktion, die möglicherweise sämtliche Lebewesen zum Untergang verurteilte, aus dem sie diesmal nicht wie ein Phönix aus der Asche wieder auferstehen konnten. Aber sie wusste, dass Jay möglicherweise ebenfalls recht hatte. Und sie akzeptierte, dass ihr Wissen zu begrenzt war, um sich eine Entscheidung anzumaßen, also verzichtete sie darauf.
    » Gehen wir«, drängte Armdran sie.
    »In Ordnung«, antwortete Vee, »gehen wir.« Sie deutete mit ihrem Gewehr auf die vor ihnen liegende Tür und sie gingen darauf zu. Gelegentlich schielte sie verstohlen zum Zylinder zurück. Nur noch ein oder zwei Münder öffneten sich. Ihr Ächzen und Klagen ließ nach und klang weitaus gedämpfter. Wieder schien ein Auge aufzutauchen und kurz darauf zu verschwinden. Dann bewegte sich die weiße Masse nicht mehr und kehrte in einen unruhigen Schlaf zurück.
    Sie erreichten die Tür, die offen stand. Weil Vee kurz innegehalten hatte, um einen letzten Blick auf den besänftigten Golem zu werfen, überschritt Armdran die Schwelle als Erster.
    Charles Roper, der Sicherheitschef von Los Angeles, tauchte auf der anderen Seite des Durchgangs auf, hob einen raffiniert improvisierten Flammenwerfer und hüllte Armdran aus kürzester Entfernung in Schwaden heiliger, reinigender Flammen.

44. Die Jäger
    A rmdran war ein Feuerball auf zwei Beinen, ein rennender und wehklagender Komet, der einen Schweif aus Flammen, schwarzem Rauch und glimmenden Ascheflocken wie Fetzen brennenden Papiers hinter sich herzog. Er stürzte in einem schrägen Winkel davon. Vee vermutete, dass er vielleicht die Absicht hatte – falls er überhaupt noch in der Lage war, Absichten zu haben, die über den blanken Fluchtreflex hinausgingen –, sich zwischen den Regalen zur Rechten mit ihren Aschehäufchen zu verstecken. Möglicherweise glaubte er in seinem gegenwärtigen Zustand daran, zwischen ihnen nicht aufzufallen.
    Roper versuchte gar nicht erst, ihn noch einmal mit dem Flammenwerfer zu erwischen, vielleicht, weil er sich längst außer Reichweite der Waffe befand. Doch Earl – die frühere Tunnelratte in Vietnam – stürmte durch die Tür und schoss mit einer M16. Vee erkannte den Mann an dem Schriftzug WIEDERGEBOREN, UM ZU TÖTEN auf seinem weißen Helm sofort wieder. Armdran plumpste zu Boden, bevor er den Anfang der Regalreihe erreichen konnte, rollte ein paarmal herum und krümmte sich dann zu einer Kugel; nicht länger dazu in der Lage, Schreie auszustoßen. Jay wurde von Vee weggeschleudert und rutschte über den Boden. Auch am Knochenkörper des Dämonengewehrs züngelten Flammen entlang.
    Bevor Vee nur daran denken konnte, hinter Armdran herzurennen oder mit ihrem Sturmgewehr auf Earl zu zielen, der in der Tür stand, oder auf Roper, der in Richtung der linken Regalreihe davonsauste, wirbelte sie herum, um Gewehrfeuer zu erwidern, das von hinten kam – durch jenes Portal, durch das sie und ihre kleine Gruppe den weitläufigen Raum betreten hatten.
    Sie hechtete zu Boden, rollte sich über die Schulter ab und feuerte im Aufspringen auf ihren Angreifer, während sie auf die rechte Hälfte der Halle zuspurtete. Sie wollte sich zu der Stelle durchschlagen, wo Armdran und Jay lagen und brannten. Sie konnte einen kurzen Blick auf Johnny, den Dämonentreiber und -vergewaltiger, erhaschen. Die auf seinen Helm gepinselte Südstaatenflagge war sogar von hier aus zu erkennen. Er war ebenfalls mit einer M16 bewaffnet und zog sich aus dem Durchgang zurück, um nicht in die Flugbahn ihrer Projektile zu geraten.
    Vee warf sich hinter eine Reihe von Fässern, die laut schepperten, als Kugeln in sie einschlugen. Sie schnellte hoch und schoss auf Roper, der hinter eine Reihe von Glasröhren hechtete. Diese zerschmetterten und zerplatzten teilweise in tausend Stücke, doch sie

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