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Der Untergang der Hölle (German Edition)

Der Untergang der Hölle (German Edition)

Titel: Der Untergang der Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Thomas
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sich die meisten Leute, die wir ausgegraben haben.
    Doch es gelang uns auch, den Kontakt zu den Einwohnern einer Stadt namens Oblivion herzustellen, über ihre eigene Version des Netzes; außerdem empfingen wir ein paar verrauschte Funksprüche aus einer weiteren Stadt. Es gibt Leute da draußen, die bei Bewusstsein sind … aber egal, ob bewusstlos oder nicht, wir können zu ihnen gelangen. Es wird viel Zeit kosten, aber Zeit ist das Einzige, das wir im Überfluss besitzen. Zeit genug, um auch noch die letzte Seele im Hades auszugraben, wenn es nach mir ginge.«
    »Es müssen Milliarden sein … und Abermilliarden. Zu viele, um sie alle ins Konstrukt zu bringen.«
    »Wir werden das Konstrukt vergrößern. Aber wir werden auch andere Städte aus dem Fels befreien. Ich grabe den ganzen Hades aus, wenn ich muss.«
    »Aber eigentlich denken Sie dabei an Ihre Mutter, Ihre Schwester und Ihren Bruder.«
    Armdrans Gesicht steckte voller grimmiger Entschlossenheit. »Ich werde sie nicht aufgeben. Ich werde sie erreichen und herbringen, selbst wenn es ewig dauert. Wie ich bereits sagte, die Schwarze Kathedrale wurde entworfen, um uns leiden zu lassen. Ich schöpfe große Befriedigung aus dem Umstand, damit anderes Leid lindern zu können. Wir machen quasi unsere Verdammung rückgängig, Vee.«
    »Aber wie schaffen Sie das? Wie bekommen Sie die Schwarze Kathedrale nach draußen zum Graben?«
    »Wie gesagt, Züge wurden benutzt, um in die entlegenen Winkel des Hades zu gelangen, und viele der Schienen verliefen unterirdisch, wie bei einer U-Bahn. Auf diese Weise reiste die Schwarze Kathedrale von Stadt zu Stadt. Vor noch gar nicht allzu vielen Jahrhunderten stieß eines unserer Erkundungsteams in einer Garage unter dem Keller des Konstrukts darauf. Dieser Lüftungsschacht reicht bis dort hinab, also haben wir unseren riesigen Aufzug gebaut und die Schienen der Kathedrale umgeleitet, damit wir das Ding hier oben reparieren und umrüsten konnten. Und damit es geschützt ist, während es niemand benutzt.
    Dort in der Tiefe haben wir außerdem ein paar der alten U-Bahn-Tunnel freigelegt, durch welche die Kathedrale ursprünglich transportiert wurde. Sie wurden entweder während des Großen Konflikts mit Absicht von den Dämonen zugeschüttet, um feindliche Kräfte daran zu hindern, sich von unten nach Tartarus einzuschleichen. Oder Lava und Vulkangestein haben das erledigt. Aber wir haben die Strecke nach und nach freigelegt und neue Schienen verlegt, wo es notwendig schien.«
    Armdran streckte eine Hand aus und drückte sie gegen das Metall der Schwarzen Kathedrale, als ob er einem treuen Lasttier liebevoll das Fell streichelte. »Wir sind jetzt nah dran, die Stadt Oblivion zu erreichen. Dort lebt vermutlich eine große Zahl von Menschen. Neue Freunde und, wie ich vermute, auch neue Feinde, aber so ist es immer. Wir haben bereits einige kleinere Siedlungen komplett befreit, jede einzelne Seele, die wir finden konnten. Viele von ihnen lagen im Koma, wie ich es beschrieben habe, aber einige von ihnen hatten sich auch mit der Abwesenheit von Atemluft arrangiert und kamen ziemlich gut damit klar – sie verdrängten die Empfindung einfach. Wir sind ausgesprochen robuste Kreaturen, Vee. Das müssten Sie am besten wissen.«
    »Ich würde sagen, dass Sie ebenfalls ziemlich robust sind. 2000 lange Jahre konnten Sie nicht brechen.« Sie sagte es mit wahrer Bewunderung und großem Erstaunen. »Sie sind ein wahrer Rebell.«
    »Ich sagte ja, ich fühle mich reinkarniert. Wiedergeboren.«
    »Ich mich auch, schätze ich, aber ich glaube, was ich wirklich will, ist, mich erlöst zu fühlen.«
    »Erlöst?« Er musterte ihr Gesicht. »Lassen Sie mich Ihnen dabei helfen. Ich kann Sie dort reinbringen« – er nickte in Richtung der Schwarzen Kathedrale – »und Sie dabei unterstützen, Ihre verlorenen Erinnerungen wiederzufinden.«
    Vee sah zum Nächsten der blutrot befleckten Glasfenster hinauf. Die Scheiben saßen in einem Metallgitter, das zu merkwürdigen geometrischen Mustern geformt war, ähnlich wie Formeln aus dem Zauberbuch eines Hexenmeisters. »Das ist nicht das, was ich will, Zauberer von Oz. Ich will nicht zurück nach Kansas.«
    »Nun, das hier ist auch nicht die Smaragdstadt, Dorothy.«
    Einer von Vees Mundwinkeln zuckte. »Ha. Wenn ich Dorothy bin, ist mein Gewehr wahrscheinlich Toto.« Sie trat von der Schwarzen Kathedrale zurück und ihr Gesichtsausdruck verdüsterte sich. »Nein, ich will mich gar nicht erinnern, Armdran. Ich

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