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Der Untergang der Hölle (German Edition)

Der Untergang der Hölle (German Edition)

Titel: Der Untergang der Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Thomas
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vielleicht gar nicht mehr existieren? Was gibt es zu gewinnen, wenn alle Beteiligten längst tot sind?«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«, fragte Vee, nachdem sie Jays letztes verbliebenes Magazin herausgenommen, seine Knochenkugeln überprüft und es zurückgesteckt hatte.
    »Ich will darauf hinaus, dass Ihr Vater, selbst wenn es ihm gelingen sollte, eine kleine Gruppe seiner loyalsten Anhänger um sich zu scharen, um hier nach Ihnen zu suchen, bei einem Angriff auf unsere Stadt nicht den Hauch einer Chance hätte. Wir können es mit ihm aufnehmen. Sie brauchen nicht wegzulaufen.«
    Vee lächelte den Sicherheitschef an. »Sind Sie sicher, dass Sie mich nicht deshalb umzustimmen versuchen, weil Sie befürchten, ich schließe mich ihm wieder an, nachdem ich meinen Spionageauftrag in Freetown erledigt habe?«
    Michael wirkte angesichts dieser Anschuldigung nicht sonderlich amüsiert. »Ich mache mir wirklich Sorgen um Sie. Wenn Sie das nicht wollen, auch gut.«
    »Tut mir leid. Vergessen Sie die Bemerkung einfach. Jedenfalls geht es nicht nur darum, dass ich Angst habe, meinen Vater nach Freetown zu locken, Mister Palladino.« Sie sah zu Armdran hinüber, der ebenfalls in dem Raum stand, den man ihr als vorübergehende Bleibe überlassen hatte. Dann fuhr sie fort: »Ich habe noch nicht das ganze Konstrukt erkundet. Ich bin noch nicht an seinem oberen Ende gewesen. Es gibt so vieles, das ich noch entdecken möchte.«
    »Sie glauben wohl, dass Sie etwas Besseres als Freetown finden?«, fragte Michael mit mürrischer Abwehrhaltung.
    »Wahrscheinlich nicht, aber ich habe nie behauptet, dass ich etwas Besseres suche. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich später gerne zurückkehren würde, wenn Sie mich dann noch hineinlassen. Sobald ich … keine Ahnung … meine Reiselust gestillt habe, mein Bedürfnis, mehr zu sehen und zu erfahren. Diese Rastlosigkeit, oder was immer es ist, das ich in mir spüre.
    Hören Sie, verzeihen Sie, wenn ich das sage, aber ihr Leute habt es euch für meinen Geschmack in eurer kleinen Kolonie etwas zu behaglich eingerichtet. Ich meine, ich weiß, dass ihr Angst davor habt, draußen in Konflikte mit anderen Gruppen verwickelt zu werden. Aber ich glaube, es hat vor allem damit zu tun, dass ihr eure Ansprüche zurückgeschraubt habt und euch mit wenig zufriedengebt. Ich nehme an, dass ich, weil ich mich immer noch als Neuankömmling fühle, eine andere Einstellung als die meisten von euch habe – Armdran gehört zu den wenigen, die es anders sehen. Wir sollten versuchen, herauszufinden, was es hinter diesen Mauern noch alles gibt, finde ich. Wenn der Schöpfer tatsächlich verschwunden und die alte Ordnung der Dinge zusammengebrochen ist, könnte es uns vielleicht sogar gelingen, zu entkommen.«
    »Woraus zu entkommen?«, wollte Michael wissen.
    »Aus der Hölle.«
    Er schnaubte. »Und wohin entkommen?«
    »In den Himmel … auf die Erde … falls beides noch existiert.«
    »Selbst, wenn das der Fall ist – glauben Sie wirklich, Sie könnten dort einfach so hineinspazieren? «
    »Ich weiß nicht, was ich glaube. Was ich erwarten kann, weiß ich erst, wenn ich mehr Informationen gesammelt habe. Aber verstehen Sie, was ich meine? Bei allem Respekt vor Ihnen oder dem Rest von Freetown, Mister Palladino, werde ich den Eindruck nicht los, dass Sie sich selbst das Stellen kritischer Fragen verkneifen.«
    »Ich glaube, was wirklich an Ihnen nagt, ist das Rätsel um Sie selbst«, eröffnete ihr Michael. »Streben Sie danach, sich selbst zu verwirklichen, Rebecca, oder laufen Sie vor Ihrer eigenen Courage weg?«
    Als ob er die Spannung aus dem Dialog nehmen wollte, bevor sich ein wirklicher Streit daraus entwickeln konnte, meldete Armdran sich zu Wort: »Nun, was das Erreichen der Obergeschosse des Konstrukts betrifft, diesen Einfall können Sie vergessen. Ob Sie es glauben oder nicht, wir haben unsere Zeit durchaus für einige Nachforschungen verwendet, und wir wissen, dass etwa die oberen 30 Ebenen des Konstrukts zum Großteil eingestürzt sind – ausgelöst durch das Gewicht der versteinerten Lava auf dem Dach, wie wir vermuten.«
    »Sind sie komplett unpassierbar?«
    »Nun, nein … Ich meine, man kann sich vielleicht immer noch einen Weg durch die Trümmer bahnen, aber man riskiert dabei, von ihnen erschlagen oder für lange Zeit eingeschlossen zu werden. Ich weiß nicht, ob mit so einer Unternehmung viel gewonnen wäre, außer dass man hinterher für sich in Anspruch nehmen könnte, diese Bereiche

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