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Der Untergang der Hölle (German Edition)

Der Untergang der Hölle (German Edition)

Titel: Der Untergang der Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Thomas
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kleine Plaketten und Schildchen, welche die Funktion zahlreicher Maschinen und Arbeitsabläufe kennzeichneten, während sie daran vorbeigingen. Differenzdruck. Kaltluftabsaugung. Wärmezonen 1 und 2. Kältezonen 1 und 2. Wasserumlaufdruck. Ventilinselsteuerung. Vakuumpumpenanschluss. Filterstation Tank 12. Lüfterverriegelung. Handventil. Entlüftungsventil. Umweltüberwachungsstation (funktionsfähig) und Partikelzähler.
    Es klang alles ziemlich wichtig, wenn auch unverständlich für Vee, und sie konnte nachvollziehen, warum dieser Bereich sorgfältig geschützt wurde und Alighieri darauf Wert legte. Diesmal nickte sie selbst einem Roboterdämon zu, der die Messwerte an einem der Bedienfelder ablas, und er erwiderte ihr Nicken höflich. In der Luft lag ein tiefes pulsierendes Summen, dessen Vibration Vee bis ins Innerste ihres Körpers spüren konnte. Es klang für sie, als ob ein endloser Zug unter den Bodenplatten hindurchrauschte, auf denen sie stand.
    »Hat denn schon einmal ein Terrorist versucht, hier einzudringen?«
    »Wir geben den Standort unseres Umweltkontrollzentrums nicht preis, doch neulich ist es einem Mudschaheddin mit einer ziemlich cleveren Methode gelungen, sich Zutritt zu einem anderen Teil von Freetown zu verschaffen. Sehen Sie, wir haben sichergestellt, dass alle Lüftungsschächte oder Versorgungsgänge, alle möglichen Zugänge zur Stadt zu klein sind, um hindurchzugelangen, oder dass sie zumindest verriegelt oder solide vergittert sind. Aber dieser Kerl hat sich einen Finger abgeschnitten und ihn zwischen den Stäben von einem der Gitter hindurchgeschoben. Normalerweise wäre sein Finger im Handumdrehen nachgewachsen, aber er hatte ein paar Kumpels dabei, die seinen Körper schnell mit Säure zersetzten. Also fügte sich auf der anderen Seite der Absperrung unser Terroristenfreund aus seinem Finger wieder zusammen. Michael Palladinos Leute haben ihn zum Glück geschnappt, bevor er irgendwelchen Schaden anrichten konnte.«
    »Was hat Palladino mit ihm gemacht?«
    »Nun …« Armdran blieb stehen und sah sie an. »Michael hat eine eigene Erfindung in der Projekthalle ausgetüftelt. Eine Art Gewehr, von dem er hoffte, es klein genug machen zu können, damit ein Kämpfer es mit sich herumtragen kann. Allerdings ist der Prototyp so groß wie eine Haubitze. Sein Zweck ist, menschliche Seelen zu zerstören. Und damit meine ich nicht bloß, einen Körper in seine Bestandteile zu zerlegen, aus denen er sich auf die eine oder andere Weise wiederherstellen kann, sondern eine Seele vollständig auszulöschen. Sie … wie soll ich sagen … einfach komplett aus der Existenz herauszuschießen.«
    »Ist so etwas möglich?«
    »Anscheinend. Sie haben es ausprobiert – mit diesem Mudschaheddinterroristen, den sie gefangen haben. Aber wer weiß … vielleicht kann eine Seele gar nicht zerstört werden und das Gewehr hat seinen Geist stattdessen auf eine andere Existenzebene geschickt. Vielleicht hat es ihn zurück zur Erde geschossen, wo er in einem neuen Körper wiedergeboren wurde, entweder nach dem Großen Knall oder vielleicht sogar davor. Aber was auch immer mit ihm geschah: Er verschwand und zumindest ist er nie wieder hierher zurückgekehrt.«
    »Oh Mann. Armdran … Ich weiß nicht so recht. Ich meine, ich habe bestimmt nichts für die Mudschaheddin übrig, das können Sie mir glauben. Aber ich würde mir Sorgen machen, dass sie oder auch die Leute meines Vaters so ein Teil in die Hände bekommen und damit zu einer Bedrohung für jeden im Konstrukt werden. Für jeden .«
    »Da bin ich ganz Ihrer Meinung und zum Glück sieht es Alighieri ganz ähnlich. Obwohl er versucht, nicht als unser Anführer aufzutreten, hat er sich zu dieser Angelegenheit deutlich geäußert. Ich hoffe, dass Alighieri Michael eines Tages dazu bringen wird, sein Teufelsgerät komplett auseinanderzubauen. Das hier ist unsere zweite Chance. Es sind Dinge wie dieses Gewehr, die ursprünglich zum Großen Knall geführt haben. Nein, wir sind schließlich alle unsterblich und haben alle Zeit der Welt, um nach alternativen Lösungen für solche Probleme zu suchen.«
    »Glauben Sie wirklich nicht, dass es Leute gibt, die sich niemals ändern werden, Ewigkeit hin oder her?«
    Armdrans Antwort bestand aus Schweigen.

37. Die schwarze Kathedrale
    A us dem Irrgarten an Maschinen traten sie in ein freies Areal hinaus und fanden sich vor der Öffnung eines Fahrstuhlschachts wieder, der größer war als alle, auf die Vee bislang gestoßen

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