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Der Untergang der Shaido

Der Untergang der Shaido

Titel: Der Untergang der Shaido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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wurden sie so genannt?, sie musste Spielzeug das fragen -, die Rotwaffen lenkten die Lastpferde, aber Gorderan hatte die Armbrust gehoben, und die anderen hatten Pfeile eingespannt. Also war dieses Vieh gefährlich. Vieh brachte nur wenige Omen, und sie war erleichtert, als die Herde hinter ihnen zurückblieb. Sie war nicht so weit gekommen, um jetzt von einer Kuh umgebracht zu werden. Oder zu sehen, wie Spielzeug von einer Kuh umgebracht wurde.
    Nach einiger Zeit setzten sich Thom und Aludra an ihre Seiten. Die Frau warf ihr einen Blick zu, dann starrte sie geradeaus. Das Gesicht der Tarabonerin, das von den Zöpfen mit den hellen Perlen eingerahmt wurde, war immer wie erstarrt, wenn sie sie oder Selucia ansah, also gehörte sie offensichtlich zu jenen, die sich weigerten, die Wiederkehr zu akzeptieren. Sie musterte Spielzeug, und sie sah… zufrieden aus. Als hätte sie eine Bestätigung erhalten. Warum hatte Spielzeug sie mitgenommen? Bestimmt nicht wegen ihres Feuerwerks. Das war ja ganz hübsch, konnte sich aber nicht einmal annähernd mit den Himmelslichtern von selbst erst zur Hälfte ausgebildeten Damane messen.
    Thom Merrilin war viel interessanter. Offensichtlich war der weißhaarige alte Mann ein erfahrener Spion. Wer hatte ihn nach Ebou Dar geschickt? Die Weiße Burg schien der offensichtlichste Auftraggeber zu sein. Er verbrachte nur wenig Zeit mit den dreien, die sich selbst als Aes Sedai bezeichneten, aber ein gut ausgebildeter Spion würde sich nicht auf diese Weise verraten. Seine Anwesenheit besorgte sie. Bis die letzte Aes Sedai an die Leine gelegt worden war, musste man sich vor der Weißen Burg in Acht nehmen. Trotz allem suchte sie gelegentlich noch immer der beunruhigende Gedanke heim, dass Spielzeug Teil eines Plans der Weißen Burg war. Das war unmöglich, solange nicht einige Aes Sedai allwissend waren, aber manchmal kam ihr der Gedanke.
    »Ein seltsamer Zufall, Meister Merrilin, findet Ihr nicht?«, sagte sie. »Mitten in einem altaranischen Wald auf einen Teil von Spielzeugs Heer zu stoßen.«
    Er fuhr sich mit einem Knöchel über den Bart und schaffte es nicht, ein kleines Lächeln zu unterdrücken. »Er ist taʹveren, meine Lady, und man kann nie sagen, was um einen Taʹveren herum geschieht. Es ist immer… interessant… wenn man zusammen mit einem von ihnen reist. Mat neigt dazu, stets das zu finden, was er braucht, wenn er es braucht. Manchmal bevor er weiß, dass er es braucht.«
    Sie starrte ihn an, aber er schien das ernst zu meinen. »Er ist mit dem Muster verbunden?« Das war die Übersetzung dieses Begriffs. »Was soll das bedeuten?«
    Die Augen des alten Mannes weiteten sich vor Erstaunen.
    »Das wisst Ihr nicht? Aber es heißt doch, dass Artur Falkenflügel der stärkste Taʹveren war, den es jemals gab, vielleicht genauso stark wie Rand alʹThor. Ich dachte, dass ausgerecht Ihr das wissen… Nun, wenn Ihr es nicht wisst, dann wisst Ihr es nicht. Taʹveren sind Menschen, um die sich das Muster formt, Menschen, die vom Muster selbst gewebt werden, um die richtige Richtung des Gewebes aufrechtzuerhalten, vielleicht um Fehler zu korrigieren, die sich eingeschlichen haben. Eine der Aes Sedai könnte das besser erklären als ich.« Als würde sie sich mit einer Marathʹdamane unterhalten, oder schlimmer noch, mit einer ausgerissenen Damane.
    »Danke«, sagte sie höflich. »Ich glaube, ich habe genug gehört.« Taʹveren. Diese Leute und ihr unerschöpflicher Aberglaube! Ein kleiner brauner Vogel, sicherlich ein Fink, flog von einer hohen Eiche und kreiste dreimal um Tuons Kopf, bevor er weiterflog. Sie hatte ihr Omen gefunden. Bleib in Spielzeugs Nähe. Nicht dass sie die Absicht gehabt hätte, etwas anderes zu tun. Sie hatte ihr Wort gegeben, das Spiel gespielt, wie es gespielt werden musste, und sie hatte ihr Wort in ihrem ganzen Leben noch nicht gebrochen.
    Weniger als eine Stunde nach ihrem Aufbruch ertönte voraus ein kehliger Vogelruf, und Selucia deutete auf einen Wachtposten, einen Mann mit einer Armbrust oben im dichten Geäst einer knorrigen Eiche, der eine Hand an den Mund legte. Es war also kein Vogel gewesen. Weitere Vogelrufe gingen ihnen voraus, und bald ritten sie durch ein ordentliches Lager. Es gab keine Zelte, aber die Lanzen waren akurat aufgestapelt, die Pferde waren zwischen den Bäumen festgemacht, ganz in der Nähe ihrer Reiter, und beim Kopf eines jeden Tieres lag ein Sattel oder ein Packsattel. Sie würden nicht lange brauchen, um das Lager abzubrechen

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