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Der Untergang der Shaido

Der Untergang der Shaido

Titel: Der Untergang der Shaido Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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oder vierfach überlegen sein, wenn man nicht in ihren Kochtöpfen landen wollte. Da draußen… Ich glaube, ich sehe einen Vorgeschmack auf Tarmon Gaiʹdon. Einen kleinen Teil von Tarmon Gaiʹdon. Hoffen wir, dass es wirklich die Letzte Schlacht sein wird. Sollten wir das überleben, glaube ich nicht, dass wir noch jemals eine weitere erleben wollen. Aber natürlich werden wir das. Es wird immer eine weitere Schlacht geben. So wird es immer sein, bis die ganze Welt zu Kesselflickern geworden ist.« Am Ende der Reihe blieb er vor einem Mann stehen, dessen Gesicht fast bis zu seinem prächtigen schwarzen Bart verstümmelt war.
    »Ahzkan hatte eine blendende Zukunft vor sich. Aber das könnte man von vielen toten Männern sagen.«
    Er wandte sich mit einem tiefen Seufzer zu Rand um.
    »Die Tochter der Neun Monde wird Euch in drei Tagen in einem Herrenhaus im Norden von Altara treffen, in der Nähe der Grenze zu Andor.« Er berührte seine Mantelbrust.
    »Ich habe eine Karte. Sie ist bereits irgendwo in der Nähe, aber sie sagen, das ist kein Teil des von ihnen kontrollierten Landes. Wenn es um Geheimniskrämerei geht, lassen die Seanchaner Aes Sedai so offenherzig wie Bauernmädchen erscheinen.« Cadsuane schnaubte.
    »Ihr vermutet eine Falle?« Logain lockerte das Schwert in der Scheide, vielleicht unbewusst.
    Bashere winkte ab, aber auch er lockerte das Schwert. »Ich rechne immer mit einer Falle. Das ist es nicht. Die Hochlady Suroth wollte noch immer nicht, dass Manfor oder ich mit jemand anderem außer ihr sprechen. Mit keinem. Unsere Diener waren alles Stumme, genau wie damals, als wir mit Loial nach Ebou Dar gereist sind.«
    »Meinem Burschen hatte man die Zunge herausgeschnitt en«, sagte Loial angewidert und legte die Ohren zurück. Seine um die Axt gelegten Knöchel verfärbten sich weiß. Haman gab einen schockierten Laut von sich, seine Ohren wurden so steif wie Zaunpfähle.
    »Altara hat gerade einen neuen König gekrönt«, fuhr Bashere fort, »aber im Tarasin-Palast scheint jeder auf Eiern zu gehen und über die Schulter zu blicken. Seanchaner und Altaraner. Selbst Suroth sah aus, als würde sie ein Schwert im Nacken spüren.«
    »Vielleicht fürchten sie sich vor Tarmon Gaiʹdon«, meinte Rand. »Oder vor dem Wiedergeborenen Drachen. Ich werde vorsichtig sein müssen. Ängstliche Leute tun törichte Dinge. Wie sehen die Arrangements aus, Bashere?«
    Der Saldaeaner zog die Karte aus seinem Mantel, ging zu Rand und entfaltete sie dabei. »Sie sind sehr präzise. Sie wird sechs Sulʹdam und Damane mitbringen, aber keine weiteren Diener.« Alivia gab einen Laut wie eine wütende Katze von sich, und er blinzelte, bevor er fortfuhr, sich zweifellos unsicher, wie man eine befreite Damane einzuschätzen hatte, um es höflich auszudrücken. »Ihr könnt fünf Leute mitbringen, die die Macht lenken können. Sie wird annehmen, dass das jeder Eurer Männer kann, aber Ihr könnt auch eine Frau mitbringen, die das nicht kann, damit die Zahl ausgeglichen ist.«
    Min stand plötzlich an Rands Seite und legte die Arme um ihn.
    »Nein«, sagte er energisch. Er würde sie nicht in eine mögliche Falle mitnehmen.
    »Darüber reden wir noch«, murmelte sie, und der Bund füllte sich mit sturer Entschlossenheit.
    Die unheilvollsten Worte, die eine Frau außer »Ich bringe dich um« sagen kann, dachte Rand. Plötzlich verspürte er ein Frösteln. Hatte er das überhaupt gedacht? Oder war es Lews Therin gewesen? Der Verrückte kicherte leise in seinem Hinterkopf. Egal. In drei Tagen würde ein Problem gelöst sein. Auf die eine oder andere Weise. »Was gibt es noch, Bashere?«
    Nynaeve hob den feuchten Lappen von ihren Augen, und zwar vorsichtig, damit sie sich mit ihrem Armreifen und Ringen nicht in ihrem Haar verfing - mittlerweile trug sie ihn und das Schmuck-Terʹangreal ständig -, und setzte sich auf die Bettkante. Da Männer von fürchterlichen Verletzungen wie beispielsweise abgetrennten Gliedmaßen Geheilt werden mussten, war es kleinlich erschienen, darum zu bitten, von Kopfschmerzen befreit zu werden, aber die Weidenrinde schien ganz gut angeschlagen zu haben. Wenn auch viel langsamer. Tief im Inneren des blassgrünen Edelsteins eines der Ringe schien nun ein schwaches Licht zu glimmen, und er vibrierte unaufhörlich auf ihrem Finger, ohne sich allerdings dabei zu bewegen. Das Muster der Vibrationen veränderte sich, eine Reaktion auf Saidar und Saidin, die beide draußen gelenkt wurden. Allerdings war es durchaus

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