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Der Untoten Zaehmung

Der Untoten Zaehmung

Titel: Der Untoten Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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… «
    Er griff nach seinem Federkiel und durchwühlte seinen Schreibtisch nach einem leeren Stück Papier. »Einen Moment«, sagte er. Er hob seine Finger und schrieb schnell auf, was ihm von dem Sonett an seine schwarze Dame noch einfiel.
    Als er fertig war, sah er zu ihr hoch. »Ich muss von Eurer Stimme sprechen, die mich in meinen Träumen verfolgt. Wie Ihr geht. Von der Einzigartigkeit meiner Liebe.«
    »Fürwahr, Eure Liebe ist einzigartig«, murmelte sie. »Es ist lächerlich, zu sagen, dass Ihr mich liebt.«
    Er blinzelte, und die restlichen Worte verschwanden. »Aber das tue ich.«
    »Will«, begann sie erneut.
    »Kate«, unterbrach er. »Ihr habt mir meine Stimme zurückgegeben. Dafür allein werde ich Euch bis in alle Ewigkeit lieben.«
    Und für ihn war die Ewigkeit äußerst real.
    »Ihr seid ein Narr«, sagte sie.
    »Ich wurde schon Schlimmeres genannt.«
    Ihre dunklen, schön gebogenen Brauen hoben sich. »Wer wagt es?«
    Will lachte. »Würdet Ihr sie für mich bekämpfen, süße Kate?«
    »Bis zum Ende meiner Tage.«
    Sein Herz machte einen Sprung. Wie schon zuvor hatte er plötzlich das Gefühl, dass es wieder schlug. Sackerlot, er liebte sie wirklich!
    Oh Hölle! Er wusste es doch besser. Menschen starben. Sterben war das, was sie am besten konnten.
    Die Vorstellung einer blassen und leblosen Kate ließ ihn fast auf die Knie sinken. Er musste sich abwenden, damit sie nicht den Schrecken in seinen Augen und den Schmerz in seinem Gesicht sah. Sie würde es nicht verstehen.
    Er verstand es ja selbst nicht.
    Männer wie er sprachen die ganze Zeit von der Liebe. Er ging von Frau zu Frau, schrieb auf, was er fühlte, was er sah, was er schmeckte.
    Er war ein Autor. Er konnte nicht anders.
    Aber Kate … Kate war anders.
    Sie würde sein Tod sein … wenn nicht wörtlich, dann im übertragenen Sinne, wenn seine Seele mit ihr ins Grab flog.
    »Wunderschön«, murmelte er. »Ich sollte das aufschreiben.«
    »Will!« Kate hatte die Hände in die Hüften gestemmt, und ihre Augen funkelten zornig. Sie war so bezaubernd.
    »Ich habe Euch gerade gesagt, dass ich Euch bis zum Ende meiner Tage beschützen werde, und Ihr zieht Euch einfach in Euren Kopf zurück.«
    »So bin ich eben.«
    »Das habe ich bemerkt.« Sie schmunzelte. »Es macht Euch zu dem, der Ihr seid. Ich verstehe das.«
    Er dachte, dass sie das wahrscheinlich wirklich tat, und dieser Gedanke ließ ihn Kate nur noch mehr bewundern.
    Wieder wurde sein Blick auf ihre Brüste gelenkt. Sie stand vor ihm, als wäre sie vollständig bekleidet anstatt halbnackt. Ihr Mangel an Scham erregte ihn nur noch mehr. In Gedanken kostete er bereits diese Haut. Sie würde nach dem Salz des Meeres schmecken, und ihr Blut …
    Will schüttelte den Kopf. Er konnte ihr Blut nicht kosten. Denn wenn er das tat, würde er nicht in der Lage sein, aufzuhören.
    »Ich bin nicht Eure Geliebte«, sagte sie.
    Er sah ihr in die Augen. Er konnte den Ausdruck, den er dort erblickte, nicht deuten. »Die Worte«, sagte er. »Sie kommen, und ich kann sie nicht ändern. Erst später. Wenn ich sie umschreibe.« Er zuckte mit den Schultern. »Das Privileg des Autors.«
    »Ich will nicht … «, begann sie.
    Will wartete darauf, dass sie ihm sagte, dass sie ihren Namen nicht gedruckt sehen wolle, dass ein Schreiberling von niederer Geburt sie nicht so beschreiben dürfe.
    Wenn sie ihn bat, das Sonett nicht zu veröffentlichen, würde er sich fügen? Er wusste bereits jetzt, dass es eine seiner besten Arbeiten war.
    »Lügen«, sagte sie.
    »Was?« Hatte er gelogen? Natürlich. Aber von welcher seiner Lügen sprach sie?
    »Ich will nicht lügen«, wiederholte sie langsam, als ob sie mit einem Schwachsinnigen reden würde.
    Da dämmerte es Will, und er konnte kaum noch atmen. Glücklicherweise brauchte er das auch nicht.
    Sie trat näher. »Lasst Eure Lüge zur Wahrheit werden, Will.« Sie brachte ihre rubinroten Lippen an seine. »Gebt mir meine Sünde zurück.«
    Er trat die Tür zu und tat es.

21
    »Immerdar und einen Tag.«
    Wie es euch gefällt (5. Akt, 1. Szene)
    W ie konnte ich einem Mann widerstehen, der mit Lippen, die nach Sünde schmeckten, Worte von solch göttlicher Schönheit sprach? Und die Art, wie er mich ansah, wie er mich berührte, wie er mich küsste …
    Ah, seine Küsse. Sie waren wie Branntwein – süß und stark. Berauschend. Süchtig machend. Ich hatte vom ersten Augenblick an gewusst, dass ich davon niemals genug bekommen würde.
    Sein Mund war weich, der Kuss

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