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Der Untoten Zaehmung

Der Untoten Zaehmung

Titel: Der Untoten Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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«
    »Ich habe Euch geschnitten!« Seine Stimme klang schmerzerfüllt. »Dort ist … « Er schluckte schwer, als ob ihm übel wäre. »Blut.«
    Ein dünnes Rinnsal lief über die sanften Erhebungen meiner Rippen. Es war nicht weiter beunruhigend. Meine Monatsblutung war schlimmer.
    Er war so sensibel. Der arme Mann. Ich nahm an, dass er intensiver fühlte als andere. Das musste er wohl auch, um so schreiben zu können, wie er es tat. Wahrscheinlich hatte er den scharfen Schnitt des Dolches wie einen Stoß in sein eigenes Herz empfunden, während ich ihn kaum bemerkt hatte.
    »Es geht mir gut, Will. Das ist doch nichts.« Ich nahm den aufgetrennten Verband und wischte die Stelle sauber. Nach einem Moment hörte es auf, zu bluten.
    Er drehte sein Gesicht zur Tür. Seine Schultern waren angespannt, seine Hände zu Fäusten geballt. Wieder berührte ich seine Schulter, und er zuckte zusammen. »Seht mich nicht an.«
    »Warum?«
    Er atmete hektisch ein und aus, als ob er gerannt wäre. Eine ganze Weile lang sagte er nichts, und ich glaubte nicht mehr, dass er antworten würde. Doch dann sagte er mit heiserer Stimme: »Sch-schließt Eure Augen, süße Kate. Lasst mich Euch küssen, als lebten wir in der Dunkelheit.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Ich kann nicht … «, murmelte er. »Ich muss … «
    »Es geht mir gut , Will.«
    »Bitte, Kate, tut, was ich Euch sage, oder ich muss gehen.«
    »Ihr werdet mich nicht so unbefriedigt zurücklassen.«
    Sein Atem kam stoßweise, hart und zitternd. »Oh selige, selige Nacht. Nur fürcht’ ich … « Er hielt inne. Wieder ballten sich seine Hände zu Fäusten, als ob er mit etwas kämpfte, das nur er allein sehen konnte. »Fürcht’ ich«, stieß er hervor, und die Worte klangen, als ob er sie aus Schmerz und Blut erschaffen würde. »Nur fürcht’ ich, weil mich Nacht umgibt, dies alles sei nur Traum, zu schmeichelnd süß, um wirklich zu besteh’n. Wenn ich in Eure Augen blicke und sehe, dass es nicht wahr ist … «
    »Still«, sagte ich und berührte ihn erneut. Dieses Mal wich er nicht zurück, sondern schien sich zu beruhigen. »Was Ihr auch wünscht, Ihr müsst nur fragen. Habt keine Angst. Dies ist wahr, Will, und ich bin hier.«
    Ich schloss meine Augen und ließ ihn mich küssen, als ob es tiefste Nacht wäre und wir die einzigen Wesen auf der Welt.
    Seine Lippen fühlten sich auf meinem fiebernden Mund so kalt an, und ich nahm ihn auf wie einen kühlen Herbstnebel, presste mich an ihn, als würde ich in ihn hineinkriechen wollen.
    Ich musste zu fest gedrückt haben, denn ich hätte schwören können, dass seine Zähne so scharf über meine Lippen kratzten wie der Dolch, der ihm auf den Boden gefallen war.
    Meine Augen öffneten sich. Er starrte in meine. Sein Gesichtsausdruck war rätselhaft. Als ich meine Lippe mit der Zunge berührte, um festzustellen, ob ich blutete, senkte sich sein Blick auf meine Zunge.
    Dann küsste er mich, berührte mich, zog mir die restliche Kleidung vom Körper, während er mich zu einer Bank in einer Ecke der Kammer führte.
    Erst jetzt, da wir eines brauchten, bemerkte ich, dass hier kein Bett stand. Wie seltsam. Auch wenn es nicht sein Zuhause zu sein schien, verbrachte Will hier offenbar einen Großteil seiner Zeit. Daher war ich davon ausgegangen, dass er gelegentlich auch hier schlief.
    Meine Beine trafen auf die Bank, und ich plumpste auf die harte Sitzfläche. Dabei lösten sich meine Lippen mit einem lauten Schmatzer von Wills. Sein Mund wirkte rot und angeschwollen. Hatte ich das getan? Der Anblick erregte mich, und ich legte meine Hand auf die Vorderseite seiner Hose. Dann glitt ich mit einer Fingerspitze über seine Länge.
    Er schnappte nach Luft und packte mein Handgelenk. Ich sah zu ihm auf. »Habe ich Euch verletzt?«
    Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln. »Verletzt mich erneut, schwarze Dame.« Ich zog an meinem Arm, aber er hielt ihn fest. »Später. Wenn Ihr jetzt auf diese Weise fortfahrt, werdet Ihr mich entmannen.«
    Dass ich mit einer solch einfachen Berührung eine solche Wirkung heraufbeschwören konnte, brachte mein Blut erst recht in Wallung.
    Seine Augen blitzten auf, als ob er meine Reaktion gespürt hätte. Wie konnte das sein? Dann fiel mein Blick auf seine Hand, wo seine Fingerspitzen auf dem Puls meines Handgelenks lagen.
    Er hob meinen Arm und presste seine Lippen auf dieses Handgelenk. Seine Zunge schoss hervor und fuhr über die pulsierende Vene. Seine Zähne kratzten darüber, und einen Augenblick

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