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Der Untoten Zaehmung

Der Untoten Zaehmung

Titel: Der Untoten Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Handeland
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den Rest ihrer Tage auf sie aufzupassen. Und das habe ich.« Er presste seine Lippen aufeinander. »Und das werde ich.«
    »Sie ist nicht wirklich Eure Frau? Ihr habt niemals … «
    »Niemals«, versicherte er ihr.
    »Weiß sie es? Dass ihr nicht … er seid?«
    »Natürlich. Ich ähnele ihrem Mann sehr, aber eine Frau weiß so etwas.«
    »Macht es ihr etwas aus?«
    »Sie ist Will Shakespeares Frau. Sie hat ihre Kinder, ein Haus und keinen Ehemann, der sie täglich stört.«
    Das konnte ich verstehen. Es sei denn, der Ehemann war Will … dieser Will. Ich wäre todtraurig, wenn er niemals nach Hause kommen würde.
    Und da verstand ich die Wahrheit. Ich musste bei ihm sein oder sterben.
    »Zu sterben wär’ mir besser«, murmelte ich, »als ohne Eure Liebe Lebensfrist.«
    »Ja«, stimmte Will mir zu. » Ja .«
    »Liebt Ihr mich?«
    »Mehr als alles andere auf der Welt.«
    »Und liebe ich Euch wirklich?«
    Er sah mich verwirrt an. »Das kann ich nicht beantworten, Kate.«
    »Habt Ihr mich dazu gebracht , Euch zu lieben?«
    »Nein!« Er ergriff meine Hand, und es fühlte sich so gut an, dass ich fast meine nächsten Worte vergessen hätte. »Ich kann die Leute nur etwas tun oder vergessen lassen. Ich kann sie nicht dazu bringen, etwas zu fühlen, was sie nicht empfinden. Soweit ich weiß, kann das niemand.«
    »Also ist dies echt?«, flüsterte ich.
    Er küsste mich – lang und süß. Er schmeckte nach Gefahr – nach Gewürzen und Feuer und Eis. Seine Berührung war mein Zuhause – Sanftheit und Wärme und Liebe.
    Will sah mich an. »Was denkt Ihr?«
    »Wenn dies nicht echt ist, entscheide ich mich für das Falsche«, sagte ich, und er lachte.
    »Pssst!« Ich sah über meine Schulter.
    »Kate.« Will legte einen Finger unter mein Kinn und drehte meinen Kopf zu ihm zurück. »Er kann mich nicht töten.«
    »Er kann es versuchen«, murmelte ich.
    »Aber er wird keinen Erfolg haben.«
    »Er wird mir das Leben zur Hölle machen.« Ich legte meine Hand auf Wills Wange. »Nun noch mehr, da ich weiß, wie der Himmel ist.«
    »Wir können so nicht weitermachen«, sagte Will.
    »Ich weiß nicht, wie wir es ändern können.«
    »Ich habe einen Plan.« Will zog eine kleine dunkle Flasche aus seinem Wams. »Stellt sicher, dass Ihr morgen Abend alleine ruht.«
    »Oh, das werde ich mit Sicherheit«, sagte ich. Und so würde es auch für den Rest meines Lebens bleiben, wenn es nach mir ginge.
    »Lasst auch die Amme nicht in Eurer Kammer schlafen.«
    »Das tue ich niemals.« Die Frau schnarchte einfach fürchterlich.
    »Nehmt dieses Fläschchen.« Er legte es in meine Hand. »Geht dann zu Bett und trinkt den Kräutergeist, der darin ist. Dann wird schon bald ein kalter, matter Schauder durch Eure Adern rinnen und sich der Lebensgeister bemächtigen. Euer Puls wird gehemmt und Euer Herz hört scheinbar auf zu schlagen. Kein Atem, keine Wärme wird mehr davon zeugen, dass Ihr lebt. Der Lippen und der Wangen Rosen schwinden zu bleicher Asche. Eure Glieder werden steif und starr und kalt wie der Tod erscheinen.«
    Will stieß die Flasche an, und die magische Flüssigkeit darin tanzte. »Als solch ein Ebenbild des dürren Todes werdet Ihr zweiundvierzig Stunden verharren und dann erwachen wie von süßem Schlaf.« Will hob seine Augenbrauen. So langsam verstand ich die Genialität seines Plans. »Zuvor wird man Euch in festlichen Gewändern auf einer Bahre in die gewölbte Gruft bringen, wo alle Dymonds begraben werden. Dann komme ich, wecke Euch auf, und wir fliehen. Dies, süße Kate, wird uns aus unserer misslichen Lage befreien. Was denkt Ihr?«
    Ich dachte über alles nach, was er gesagt hatte. »Es scheint ein perfekter Plan zu sein.« Ich breitete meine Hände aus. »Was könnte schon schiefgehen?«

Danksagung
    Jennifer Enderlin – dafür, dass sie den Titel des Romans während eines Frühstücks in Washington, D.C. mit mir geteilt hat. Und der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.
    Danke, Jen!

Die Originalausgabe erschien 2010 unter dem Titel Shakespeare Undead bei St. Martin’s Press, New York.
    Deutschsprachige Erstausgabe Januar 2012 bei LYX
    verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH,
    Gertrudenstr. 30–36, 50667 Köln
    Copyright © 2010 by Lori Handeland
    Dieses Werk wurde im Auftrag von St. Martin’s Press LLC durch die
Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, 30827 Garbsen vermittelt.
    Copyright der deutschsprachigen Ausgabe 2012
bei EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
    Alle Rechte

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