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Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter

Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter

Titel: Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malcolm Mackay
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Tom und begibt sich unwillkürlich vom Tisch zur Tür.
    Er gehört zu denen, die glauben, Verbrecher seien anders als er. Er kann nicht begreifen, dass ein Freund in was Schreckliches verwickelt sein könnte. Ein behütetes Leben. Sie räumen die Schränke aus, kriechen unters Waschbecken. Zerreißen Cornflakes-Schachteln und leeren Keksdosen aus. Dreckige Angelegenheit, aber sie müssen ja nicht wieder saubermachen. Trotzdem eine wichtige Aufgabe. Alles suchen, was belastend sein könnte. Irgendwas. Nichts zu entdecken. Was für eine öde Bude. Kommt selten vor, dass man die Wohnung von zwei jungen Männern durchforstet und nicht mal ein bisschen Gras findet.
    »Okay, Mr. Shields«, sagt Matheson, »wir sind fertig. Tut uns leid, dass wir so ein Chaos anrichten mussten, aber Sie verstehen bestimmt, dass wir bei einem Schwerverbrechen äußerst gründlich vorgehen müssen.« Er hält inne und wartet auf eine Antwort. Tom sitzt bloß auf dem Sofa und sieht ihn verzweifelt an. Sagt kein Wort. »Also dann«, sagt Matheson nickend. »Wir fahren jetzt zum Revier zurück. Ein paar Sachen Ihres Mitbewohners nehmen wir mit, aber nichts, was Ihnen gehört. Zu gegebener Zeit dürfte jemand vorbeikommen, der sie noch eingehender zu Ihrem Mitbewohner befragt.« Eigentlich hätte er sich für die Mithilfe bedanken müssen, aber der Junge hatte nichts Hilfreiches beigesteuert und wollte offenbar nur, dass sie gingen.
    Zurück auf dem Revier. Dienstschluss. In die Umkleide, raus aus der Uniform.
    »Fisher ist noch oben und hat den Kerl in der Mangel«, sagt Matheson beiläufig.
    »Ich weiß gar nicht, warum der sich so auf die Frau und diesen Mann eingeschossen hat, den wir heute Abend verhaftet haben. Keiner von beiden hat was mit der Sache zu tun. Winter war ein Dealer. Der Killer dürfte für einen anderen Dealer gearbeitet haben.«
    »Ja, stimmt. Trotzdem, Fisher ist so ein verrückter Hund, dass er den Killer erwischen könnte.«
    »Verrückt?«
    »Der Kerl ist besessen. Kennt wohl nichts außer seinem Beruf – ist ständig hier.«
    »Könnte mir nicht passieren«, sagt Higgins lächelnd, »ich geh dann mal. Bis morgen.«
    Higgins ist wieder in seiner Wohnung, kann aber nicht schlafen. Er hat das Gefühl, was unternehmen zu müssen. Er ist jemandem was schuldig. Young hat ihn auf Shug Francis aufmerksam gemacht. Das war eine Warnung. Er erzählt ihm von Shug, und schon passiert diese Sache mit Winter. Der Mord an Winter ergibt keinen großen Sinn, bis man Leute wie Shug und John Young in die Gleichung miteinbezieht. Winter war nur ein Kleinkrimineller. Eigentlich war er ein Niemand. Winter konnte nur durch Leute wie Shug oder Young Bedeutung erlangen. Doch für wen von beiden hat er gearbeitet? Normalerweise hätte er auf Young getippt. Aber jetzt? Deshalb hat ihn Young auf Shug Francis aufmerksam gemacht.
    Higgins greift zum Telefon. Eine Nummer für Notfälle. Er sieht dreißig Sekunden aufs Display, bevor er die Nummer wählt. Es klingelt. Klingelt weiter. Er schaut auf die Uhr. Schon nach Mitternacht. Er will das nicht tun, aber er muss. Wenn er nichts unternimmt, besteht die Gefahr, dass Young in Aktion tritt. Dass er seine Karriere zerstört. Sein Leben. Er hat Higgins auf Shug Francis aufmerksam gemacht, damit er ihm hilft. Damit er aktiver wird. Das ist der Preis für die Gefälligkeiten, die man erhalten hat oder um die man in Zukunft bitten könnte. Muss einem nicht gefallen, doch man muss damit leben. Das Telefon klingelt immer noch. Vielleicht geht er ja nicht ran. Vielleicht könnte Higgins das als Ausrede benutzen: Ich hab ständig angerufen, hab dich aber nicht erreicht.
    »Hallo?« Leicht verwirrt. Noch im Halbschlaf. Eindeutig Young.
    »John, können wir uns in der Wohnung treffen? Ich muss dir was sagen.«
    »Okay. Sei in zehn Minuten da. Ich komme in zwanzig.« Am Ende des Satzes klang er hellwach.
    Higgins bereut das Ganze bereits, aber das sind die Konsequenzen. Du musst also ein bisschen leiden – was für ein Pech. Du hast ihre Hilfe in Anspruch genommen, als du sie brauchtest, und weißt, dass du sie wieder brauchen wirst. Deine Familie braucht Hilfe. Hilfe, die du ihr nicht geben kannst. Du wirst Young noch brauchen. Musst einen guten Eindruck machen. Er muss das Gefühl haben, dass du die Hilfe, um die du ihn bitten willst, auch verdient hast. Also mach einen guten Eindruck. Fahr zu der Wohnung.
    Als Young vor der Wohnung ankommt, hat er ein ungutes Gefühl. Er hat seinen Wagen zwei Straßen

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