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Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter

Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter

Titel: Der unvermeidliche Tod des Lewis Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malcolm Mackay
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diesen Tüten zurück. Ich wusste, dass es Drogen waren. Es waren auch zwei Bündel Geldscheine dabei. Ich stopfte alles in meine Taschen. Sie sagte, das Zeug gehörte ihrem Lebensgefährten. Sie war so wunderschön. Brauchte ganz dringend Hilfe. Ich hatte die Chance, sie vor dem Leben zu retten, in das er sie gestürzt hatte. Die Chance zu verhindern, dass sie von ihm in den Abgrund gezogen wurde. Ich steckte alles ein. Wir küssten uns. Es war … Sie brachte mich zur Hintertür. Ich ging durch den Garten und stieg hinten über den Zaun. Kam auf einer anderen Straße raus. Fuhr in einem Taxi zu unserer Wohnung zurück. Versteckte alles in einem Schuhkarton.«
    Oh, das ist sehr gut. Drogenbesitz in der Absicht, mit Drogen zu handeln. »Dann finden meine Männer alles in Ihrer Wohnung?«
    »Nein. Sie war gestern Nachmittag bei mir. Hat alles abgeholt. Seitdem hab ich sie nicht mehr gesehen. Ich hoffe, sie steckt nicht in Schwierigkeiten.«
    Fisher kann sein Lächeln kaum unterdrücken. Sie steckt allerdings in Schwierigkeiten, mein Freund, in großen Schwierigkeiten. Wahrscheinlich so groß, dass die Kleine im Gefängnis landet. Darauf wird er es jedenfalls anlegen. Es folgt eine kurze Aussage über Copes Besuch in der Wohnung, und damit ist Fishers Interesse befriedigt. Zeit, gegen Mr. Macintosh Strafanzeige zu stellen. Er war auf eine klägliche Weise nützlich. Halbstarke. In welche Schwierigkeiten die sich für eine Gratisnummer bei so einer kleinen Hure bringen.
    Oben im Großraumbüro ist Fisher zuversichtlich wegen der Ermittlungen. Er dürfte einen Schuldspruch gegen Macintosh und Cope erreichen, so viel ist sicher. Der Killer. Nicht Macintosh. Cope könnte beteiligt sein. Hat sich wohl doch mehr zuschulden kommen lassen. Falls sie irgendwas weiß, dann wird man sie schon zum Reden bringen.
    Er brüllt durch den Raum, irgendwer soll Higgins und Matheson benachrichtigen, dass sie keine Waffe finden werden. Aber sie sollen nach Drogen und Geld Ausschau halten. Fisher schlägt mit der Hand auf den Tisch und überlegt sich den nächsten Schritt. Die Enttäuschung. Es geht voran, doch plötzlich steht man vor einer Mauer. Copes Verhaftung wird ihm eine Freude sein, die Aussagen deuten aber darauf hin, dass sie die Killer nicht kennt. Das heißt, dass er weitersuchen muss. Dass sie der Festnahme der entscheidenden Leute noch kein Stück näher gekommen sind.

41
    In einer kleinen Wohnung gibt es nicht viele Stellen, an denen man was Illegales verstecken würde. Sie haben sich zuerst das Schlafzimmer vorgenommen, weil es für sie am naheliegendsten war, dort nachzusehen. Vom Revier aus hat man sie beauftragt, nach einem Schuhkarton zu suchen. Auf dem Kleiderschrank standen vier Stück, doch in allen befanden sich Schuhe. Für alle Fälle steckten sie die Kartons in Tüten. Im Schlafzimmer fanden sie nichts. Der Raum war noch uninteressanter als ein durchschnittliches Schlafzimmer. Es war eindeutig, dass der Bewohner bloß in dem Zimmer schlief und sich ansonsten nur selten dort aufhielt. Kein Fernseher. Keine interessanten Zeitschriften. Keine Kondome im Nachtschränkchen. Nichts, was darauf hindeutete, dass der Bewohner ein interessantes Leben führte.
    Ins Bad. Da sind die Verstecke unangenehmer. Den Spülkasten öffnen. Im Duschkopf nachsehen. Überprüfen, ob das Schränkchen über dem Waschbecken eine falsche Rückwand hat. Nichts. Wieder ein total öder Raum. Die beiden jungen Männer sind offensichtlich nur selten in ihrer Wohnung. Ein Bett und eine Toilette, ein Ort, an dem sie gelegentlich essen. Jetzt das Schlafzimmer des Mitbewohners. Kondome im Nachtschränkchen. Drei unvorteilhafte Fotos von einer Nackten, ganz hinten in einer Schublade versteckt. Die Fotos wurden offenbar für Tom gemacht. Ein kurzes Kichern über den verfehlten Versuch der Frau, wie ein Model zu posieren, dann weiter. Nichts.
    Inzwischen sind sie im Wohnzimmer angelangt – nichts zu entdecken. Tom sitzt immer noch in der Küche, den Kopf in die Hände gestützt. Er hat seine Schwester angerufen, doch die ist noch nicht eingetroffen.
    »Ich versteh das alles nicht«, sagt er immer wieder.
    »Sie stehen nicht unter Verdacht, Sir«, versichert ihm Matheson schon zum dritten oder vierten Mal. »Es wäre sehr nett, wenn Sie sich ins Wohnzimmer setzen würden, damit wir die Küche durchsuchen können. Ich weiß, dass das für Sie nicht einfach ist, aber wir wären für Ihre Mithilfe dankbar.«
    »Ich weiß nicht, was ich tun kann«, sagt

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