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Der unwiderstehliche Mr Sinclair

Der unwiderstehliche Mr Sinclair

Titel: Der unwiderstehliche Mr Sinclair Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan Elliott Pickert
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Schnürschuhe anthrazitfarben.
    Janice strich die Jacke glatt und nickte zufrieden.
    Ja, genau so wollte sie sich der Außenwelt präsentieren.
    Sie setzte sich auf die Bettkante, um ihre Sachen in eine graue Ledertasche zu legen.
    Lächelnd dachte sie daran, was sie auf der Haut trug. Ihr Bustier war aus pfirsichfarbener Seide mit zartester Spitze. Das Höschen umschmiegte sie wie ein Streicheln und machte ihr bewusst, was für eine sinnliche und begehrenswerte Frau sich hinter der grauen Maus verbarg.
    Sie verließ das Schlafzimmer, ging den Flur entlang und spürte, wie bei jedem Schritt in den schweren Schuhen ihre gute Laune abnahm.
    Als sie das Wohnzimmer betrat, lag ihre Stirn in Falten.
    Sie hatte keine Lust, mit Taylor Sinclair auszugehen.
    Irgendwie musste es ihr gelingen, ihm vor ihrem geistigen Auge das Wort Steuerberater in dicken Buchstaben auf die Stirn zu malen.
    Nervös ging sie in dem großen Raum umher.
    Sie würde es schaffen. Sie war nur außer Übung, denn seit ihrem ersten Jahr auf dem College hatte sie nicht mehr auf einen Mann reagiert. Sie hatte es sich nicht gestattet.
    Was für eine Katastrophe das gewesen war. Ihre Eltern waren noch nicht lange tot und sie selbst zum ersten Mal allein auf sich gestellt gewesen.
    Aufgeregt und voller Neugier und Hoffnungen war sie auf die Universität von Arizona gegangen.
    Aber sie beging damals einen schweren Fehler. Sie betrat ihre neue Welt mit offenem Haar, einem leichten Make-up auf dem lächelnden Gesicht und in engen Jeans.
    Und da waren sie, die jungen Männer, die nur auf sie warteten und sich mit der schönen Janice Jennings schmücken wollten, um allen zu beweisen, wie toll sie waren.
    Wieder einmal dachte niemand daran, dass sie nicht nur eine hübsche Erscheinung war, sondern eine Frau mit Herz und Verstand.
    Und noch bevor das erste Semester zu Ende war, verschwand Janice Jennings in der Versenkung. An ihre Stelle trat die neue Janice.
    Sie trug ausgebeulte Jogging-Anzüge, einen strengen Nackenknoten und eine abweisende Miene auf dem einst lächelnden Gesicht. Ab jetzt ignorierten die Männer sie.

    Ausnahmslos. Verwirrt und verstohlen starrten sie sie an und fragten sich, wo die schöne Janice geblieben war und wann sie zurückkehren würde.
    Aber sie kehrte nicht zurück.
    Sie vergrub sich in den Büchern, ließ sich durch nichts vom Studium ablenken, und die Boutique, die sie eines Tages haben und Sleeping Beauty nennen wollte, wurde ihr Ziel und ihr Traum, lange bevor sie ihren Abschluss in Betriebswirtschaft machte.
    Sie schaffte alles, was sie sich vornahm. Ganz allein.
    Es gab keine Freunde, keine Liebhaber, keine Partys. Sie lebte, als wäre sie unsichtbar.
    Sie fand sich mit der Einsamkeit ab, spürte sie gar nicht mehr. Es war ihr Leben, sie bestimmte es, gab ihm eine Richtung und ließ sich von niemandem etwas vorschreiben.
    Und so lebte sie auch heute noch.
    “Okay, Taylor Sinclair”, sagte sie laut und hob entschlossen das Kinn. “Tu, was du willst. Zeig dich von deiner übelsten Seite. Ich bin bereit, du Steuerberater.”
    Sie strich über den Nackenknoten, faltete die Hände züchtig auf dem Schoß und wartete auf Taylors Ankunft.
    Gemächlich fuhr Taylor durch das Viertel, in dem seine neue Klientin wohnte, und nickte zufrieden. Noble Gegend, dachte er.
    Er wusste, dass Janice es sich leisten konnte, hier zu leben.
    Als er an einem Briefkasten am Straßenrand die Nummer entdeckte, nach der er suchte, bog er in die Einfahrt ein. Dort stellte er den Motor ab, legte die Arme aufs Lenkrad und ließ den Blick über das Haus wandern.
    Sehr schön. Wenn er so weit war, sich ein Haus zu kaufen, wäre es so eins wie Janices. Aber noch war er nicht so weit.
    Er war gespannt, wie sie es eingerichtet hatte. Wenn es dem Geschmack entsprach, den ihre Kleidung verriet, war es vermutlich voller schwerer dunkler Polstermöbel mit Spitzendeckchen auf den Lehnen.

    An den Wänden würden langweilige Bilder hängen, und jeder freie Winkel wäre mit kitschigen Sachen zugestellt.
    Spätestens nach zehn Minuten würde er unter akuter Platzangst leiden.
    “Scheußlich”, murmelte er, während er den Schlüssel abzog und aus dem Wagen stieg.
    Über die runden Trittsteine in dem weißen Kiesbett ging er zur Haustür und läutete.
    Janice sprang mit klopfendem Herzen auf, als es an der Tür läutete. Sie hatte keinen Wagen gehört.
    Taylor war hier.
    “Hör auf”, befahl sie sich streng. “Du bist ruhig, gefasst und vernünftig. Vor deiner

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