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Der Unwillige Braeutigam

Der Unwillige Braeutigam

Titel: Der Unwillige Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
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viel anderes übrig. Der Schaden, den ein Skandal wie dieser meiner Familie zufügen würde, wäre nicht wieder gutzumachen. Ich habe eine jüngere Schwester, die in zwei Jahren ihr Debut hat. Der Luxus, nur an mich zu denken, ist mir leider verwehrt.“ Das war ihr in der schlaflosen Nacht aufgegangen. So wenig sie ihn zu einer Ehe zwingen wollte, die er ablehnte, so wenig ließ die Situation, in der sie sich befand, ihr eine Wahl.
    Lord Creswell richtete sich zu seiner ganzen einschüchternden Größe auf, zweifellos, damit er noch besser auf sie herabsehen konnte.
    „Also wollen Sie diese Ehe so wenig wie ich? Ich denke, dann stehen wir ja auf derselben Seite.“
    „Unseligerweise ist es nicht länger von Bedeutung, was einer von uns möchte. Wir haben beide Familien, auf die wir Rücksicht nehmen müssen. Wie ich höre, haben Sie auch eine jüngere Schwester. Bedenken Sie, was der Skandal für sie bedeuten würde.“
    Seine Kiefermuskeln traten vor, als habe sie eine wunde Stelle getroffen. „Begreifen Sie, was es für mich bedeutet, eine Frau gegen meinen Willen und wider besseres Wissen heiraten zu müssen?“
    „Und haben Sie eine Vorstellung davon, wie es mir dabei geht, einen Mann zu heiraten, der eine so schlechte Meinung von mir hat? Mir behagt die Vorstellung so wenig wie Ihnen.“ Sie hatte gewusst, er würde verärgert sein oder gar wütend, aber mit einer derart heftigen Reaktion hatte sie nicht gerechnet. Und es konnte nur schlimmer werden.
    „Ja, Sie finden es vielleicht nicht unbedingt reizvoll, aber Sie werden keine Einwände dagegen haben, den Titel einer Viscountess zu tragen und alles, was dazu gehört.“
    „Ich brauche Ihr Geld nicht.“ Natürlich versuchte er, sie als jemanden hinzustellen, der nur an seinem Geld interessiert war. „Und obwohl es unter den Umständen überaus ungeschickt und töricht wirken muss, lassen Sie sich versichern, ich wollte immer aus Liebe heiraten.“
    Eine Weile schwieg er, betrachtete sie eindringlich, wobei seine Augen eher grün als blau wirkten. Seine Miene war vollkommen ausdruckslos, zeigte keinen Spott oder Verachtung, sondern war einfach unergründlich. „Miss Smith, ich hoffe sehr, Sie sind sich des Kurses sicher, den Sie eingeschlagen haben. Ich bin ein Mann, der es nicht schätzt, für dumm verkauft zu werden.“
    Sag es ihm. Sag es ihm gleich jetzt.
    Elizabeth wusste, sie sollte auf die Stimme in ihrem Kopf hören, die sie drängte, reinen Tisch zu machen, ihm alles zu sagen. Aber angesichts seines Ärgers, seiner Verachtung ließ ihr Mut sie im Stich. Wenn er jetzt schon so wütend war, konnte sie sich das ganze Ausmaß seiner Wut nicht vorstellen, wenn sie es ihm sagte, bevor er die Gelegenheit erhielt, sich zu beruhigen, was allerdings, wenn man seine Reaktion berücksichtigte, Tage dauern konnte.
    Ja, es wäre wohl am besten, wenn sie wartete, dass seine anfängliche Verärgerung verflog. Sicherlich, wenn er sie erst einmal besser kennengelernt hatte, würde er begreifen, dass sie zu der Falschheit gar nicht imstande war, die er ihr unterstellte. Sie würde versuchen, ihn für sich zu gewinnen, die tiefen Furchen der Verachtung um seinen Mund und die Falten auf seiner Stirn zu glätten.
    „Ich habe es nicht darauf angelegt, Sie in eine Ehe zu locken.“ Sie flüsterte den Refrain müde, wusste nicht, was sie sonst sagen sollte. „Diese ganze Situation ist für mich ebenso schmerzlich wie für Sie.“
    Etwas schwer zu Deutendes flackerte in Lord Creswells Augen auf. Resignation? Es war schwer zu sagen, denn er schien seine Gefühle nach Belieben verbergen zu können.
    „Meine Situation ist unhaltbar. Ich bin verdammt, egal, welchen Weg ich einschlage. Ich werde verunglimpft, wenn ich Sie nicht heirate und meine Familie wird unter dem Skandal leiden. Sollte ich Sie hingegen heiraten, tue ich das nicht aus freiem Willen. Ich hatte immer geglaubt, es stünde mir frei, mir meine Frau selbst zu wählen.“ Ein großer Teil seiner Verärgerung war aus seiner Stimme verschwunden.
    „Es liegt auf der Hand, dass diese ganze Situation alles andere als ideal ist, aber ich hoffe doch, es gelingt uns, das Beste daraus zu machen.“ Berücksichtigte man den Kuss, der für den Schlamassel verantwortlich war, wären sie immerhin in einem Bereich ihrer Ehe kompatibel.
    Allein bei dem Gedanke an den Kuss wurde ihr überall ganz warm. Sein Blick glitt in einer langsamen Musterung über ihren Körper, bei der seine Augen sich verdunkelten, als teilten sie

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