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Der Väter Fluch

Der Väter Fluch

Titel: Der Väter Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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die wie eine Spur des Computers funktionieren. So können wir nachvollziehen, wo sie von hier aus hinklicken und welche anderen Websites sie besuchen. Viele von ihnen hinterlassen Pixel, die sich zurückverfolgen lassen, sodass wir den Ursprung ihrer Nachrichten herausfinden können.«
    »Die exakte Adresse?«, fragte Webster.
    »Nein, aber häufig die Stadt. Das Internet ist eine raffinierte Geschichte. Es verspricht den Schutz der Privatsphäre, aber tatsächlich hinterlässt es eine deutliche elektronische Spur. Man braucht nur zu wissen, wo man suchen muss.«
    »Sie führen also Buch über alle Leute, die diese Websites aufsuchen?«
    »Wir können unmöglich alle registrieren, aber wenn ein Name häufiger auf verschiedenen Sites auftaucht, legen wir eine Datei über ihn an. Ich kann mich immer noch nicht über die Professionalität dieser Grafik beruhigen.«
    »Haben Sie schon mal von einem Typen namens Ricky Moke gehört?«, fragte Webster. »Ricky Moke.« Kate dachte laut nach. »Nein. Wer ist das?«
    »Das versuchen wir ja herauszufinden«, antwortete Webster. »Sein Name tauchte auf einer Liste des FBI über Computerhacker auf. Als die Synagoge vor sechs Monaten verwüstet wurde, habe ich Darreil Holt von den HVR befragt. Seine Assistentin, ein junges Mädchen namens Erin Kershan, erwähnte seinen Namen. Aber niemand scheint ihn zu kennen.«
    »Ich werde versuchen, etwas herauszufinden.«
    »Und was ist mit Darrell Holt?«
    »Der ist schon eine ganze Weile bekannt«, meinte Kate. »Irgendjemand hat mir erzählt, dass er seit etwa vier Jahren bei den HVR ist. Stimmt das?«
    »Ja.«
    »Also kam Darrell genau in dem Augenblick dazu, als die HVR an ihrem Image zu feilen begannen«, bemerkte Rina. »Vielleicht steht er ja hinter ihren Bemühungen um eine weiße Weste.«
    »Das klingt logisch«, sagte Kate. »Darrell verfügt über eine Hochschulausbildung - University of California in Santa Cruz.«
    »Ich dachte, er hätte in Berkeley studiert«, wandte Webster ein.
    »Auch möglich. Er war ein Radikaler, bevor er ins konservative Lager wechselte - nichts Ungewöhnliches bei diesen Typen. Tom Metzger war Kommunist und wurde erst später ein Nazi. Ich geb Holt nachher in den Computer ein. Jetzt im Augenblick sollten wir uns mal ansehen, worauf die HVR hinauswollen. Ah, da haben wir ja schon ihren Standpunkt. Zurzeit wettern sie gegen die neue Weltordnung...«
    »Und das wäre?«, fragte Webster.
    »Alles, was eine Zusammenarbeit und den Frieden zwischen verschiedenen Ländern umfasst«, erwiderte Kate. »Als Bush senior Präsident war, hat er häufig von einer neuen Weltordnung gesprochen, was der Paranoia dieser Spinner bezüglich einer Regierungsverschwörung nur neue Nahrung gab. Daraufhin begannen sie, Anarchie zu predigen, wie etwa die Sprengung von Regierungsgebäuden. Willis Carto, ebenfalls aus Südkalifornien - er lebt irgendwo in Escondido -, gibt eine Zeitschrift namens The Spotlight heraus: eines der ältesten antisemitischen Machwerke. Zurzeit hat sich dieses Blatt fast ausschließlich auf eine Anti-NWO-Linie eingeschossen. Möglicherweise sind die HVR ein Ableger aus Escondido. Vielleicht beziehen sie ja von daher die finanziellen Mittel für ihre aufwändigen Grafiken.«
    »Falls Ricky Moke existiert«, sagte Rina, »und er ein Computerspezialist ist, der mit den HVR in Verbindung steht, dann macht er die Grafiken vielleicht umsonst.« Webster gefiel die Idee, und er hielt mit seiner Meinung nicht hinterm Berg. Er warf einen Blick über Karens Schulter auf den Monitor, die sich auf der Website weiter nach unten klickte.
    »Nein, die HVR können nicht mit der TWCOC gemeinsame Sache machen. Sie sind gegen die Third Position«, meinte Kate.
    »Die Third Position sagt, dass die Nationalität keine Rolle spielt, solange man nur weiß ist«, erklärte Rina.
    »Sie sind weiß«, wandte Webster sich an Rina. »Könnten Sie also da eintreten?«
    Kate schaltete sich ein. »Im Grunde könnte sie das, denn die Third Position glaubt nicht, dass weiße Juden wirklich Juden sind. Wenn sie also ihre Identität als Jüdin aufgäbe und die Überlegenheit der Weißen predigen würde, dann würden sie sie wahrscheinlich aufnehmen.«
    »Sie wissen, dass Darreil Holt irgendwie schwarz ist?«, fragte Webster.
    Kate sah vom Monitor auf und dachte einen Moment lang nach. »Wie kann man irgendwie schwarz sein? Klingt wie >ein bisschen schwangen.«
    »Er sieht aus, als wäre er eine Mischung verschiedener Volksgruppen«, sagte

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