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Der Väter Fluch

Der Väter Fluch

Titel: Der Väter Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Webster. »Haben Sie ihn noch nie gesehen?«
    »Nur auf Fotos. Er behauptet, er sei ein Cajun. Für mich sieht er aus wie ein typischer Einwohner von New Orleans.«
    »Soweit ich weiß, behauptet er, er sei ein Akadier aus Kanada - Neuschottland. Was möglicherweise stimmen könnte, da die Neuschottland-Akadier schwarze Vorfahren haben.«
    »Das würde auch erklären, warum er gegen die Third Position ist«, wandte Rina ein. »Also haben wir es mit einem Typen zu tun, der ein Befürworter der Rassentrennung und ein Rassist ist, aber kein Vertreter der weißen Suprematisten, weil schwarzes Blut in seinen Adern fließt«, stellte Webster fest. »Warum hat er sich dann nicht einer Gruppierung wie der Nation of Islam angeschlossen?«
    »Möglicherweise hat er das in Berkeley versucht, war aber nicht schwarz genug«, sagte Rina.
    Webster lächelte. »Wäre das nicht ein Witz? Jemand will unbedingt Rassist sein, hat aber selbst so viele verschiedene Rassen in der Ahnenreihe, dass er in keine der Gruppen passt.«
    »Also gründet er seine eigene Gruppe«, fuhr Rina fort.
    »Nein, die HVR wurden vor über vier Jahren gegründet«, widersprach Kate.
    »Aber sie haben vor vier Jahren ihr Image gewechselt«, gab Webster zu bedenken.
    »Das hast du selbst gesagt, Kate«, meinte Rina. »Holt hat verschiedene Wandlungen durchgemacht.«
    »Warum sehen wir nicht mal unter Holt nach?«, schlug Webster vor.
    »Ich werde erst mal das hier schließen...« Kate verließ die offizielle Homepage der HVR und gab Darreil Holt als Suchbegriff ein. »Er hat seine eigene Website... mit einem Link zu den HVR.«
    »Wer hat die HVR eigentlich gegründet?«, fragte Webster.
    »Ich glaube, das war ursprünglich eine Splittergruppe der Methods of Mad White Boys - eine von Garvey McKennas Survivalmiliztruppen irgendwo in Idaho.«
    »Survivalmiliztruppe«, wiederholte Webster. »Kommt McKenna vom Militär?«
    »Ich glaube, ja. Er war bei den Marines, wenn ich mich nicht täusche.«
    »Kommt mir irgendwie bekannt vor?«, sagte Webster. »Sagt Ihnen der Name Hank Tarpin etwas?«
    »Erst seit knapp dreißig Sekunden«, erwiderte Kate. »Holts Website ist mit Tarpins Homepage verlinkt.«
    »Wenn Tarpin die Baldwins auf Grund seiner rassistischen Überzeugungen ermordet hat - warum hat er damit dann so lange gewartet?«, fragte Decker.
    »Weil er Hilfe brauchte«, antwortete Oliver. »Eine ganze Reihe von Verrückten hat das Naturcamp der Baldwins durchlaufen. Tarpin musste nur den Richtigen finden.«
    »Also, du meinst, dass er.... acht Jahre damit verbracht hat, den richtigen Verrückten zu finden?« Wanda Bontemps war skeptisch.
    »Tarpin ist ein geduldiger Mann«, erwiderte Oliver.

25
    Wanda widersprach ihm nicht. Scott hatte mehr Dienstjahre auf dem Buckel, und sie wollte ihm nicht dadurch auf die Palme bringen, dass sie mit ihm über seine Vermutungen stritt - die außer ihm sowieso niemand glaubte. Inzwischen war es fast zwei Uhr nachmittags, und in Deckers Büro war es so stickig wie in einer Sauna. Der Ventilator auf dem Tisch stand auf höchster Stufe, brachte aber kaum Kühlung. Stattdessen wehte er Blätter quer durch den ganzen Raum. Decker waren die Kaffeebecher ausgegangen, die er als Beschwerer für seine Aktenberge benutzte. Alle Anwesenden fächerten sich mit Handzetteln Luft zu, auf denen für das Polizeipicknick am vierten Juli im Rodgers Park geworben wurde. Ihnen allen einen glücklichen und gesegneten vierten Juli, und genießen Sie das Feuerwerk. Der Lieutenant wartete auf die Berichte aus der Pathologie und der Ballistik - vielleicht würde die Gerichtsmedizin Hinweise auf den Mörder liefern.
    »Entschuldigt meine Unwissenheit«, sagte Marge, »aber sollten die Baldwins, gerade als Therapeuten, in puncto Menschenkenntnis nicht einigermaßen ausgebufft sein?
    Und du behauptest, dass sie keinen blassen Schimmer davon hatten, dass Tarpin hinter ihnen her war?«
    »Sie waren überheblich«, beharrte Oliver. »Du weißt schon, so wie in dieser griechischen Geschichte... Hochmut vor dem Fall.«
    »Hybris«, antwortete Marge.
    »Wieso weißt du so was?«
    Marge erstarrte. »Zunächst mal, Scott, weil ich nicht blöde bin. Und außerdem studiert Vega Oedipus Rex an der Schule ein.«
    »Tarpin war derjenige, der die Leichen gefunden hat«, fuhr Oliver fort. »Er war als Einziger dazu in der Lage, das durchzuziehen. Der Junge, von dem Webster erzählt hat... Riley Barns. Er meinte, er hätte ein paar Schatten gesehen.«
    »Barns' Aussage

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