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Der Vampir, den ich liebte

Der Vampir, den ich liebte

Titel: Der Vampir, den ich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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mir gehört, werde ich
einige ernsthafte Veränderungen vornehmen müssen. Führungen zu veranstalten – eine Schande für jeden Vampir!«
    Ich starrte
ihn an, äußerlich ungerührt, denn ich hatte nicht vor, vor aller Augen die
Fassung zu verlieren oder gar in Tränen auszubrechen, weil er sich so grausam
verhielt. Der Lucius vor mir war noch eisiger und unzugänglicher, als er es
nach Vasiles Schlägen gewesen war. Lucius ... wo ist mein Lucius?
    »Ich
möchte, dass du jetzt gehst, Lucius«, erklärte ich bewusst gelassen. »Ich
werde nicht mit dir reden, wenn du dich so benimmst.«
    Er zog die
Augenbrauen hoch. »Ist dies nicht das Wiedersehen, das du dir erhofft hattest,
Jessica? Weswegen du Tausende von Meilen gereist bist? Bist du enttäuscht,
deine Familie so schwach vorzufinden – und deinen ehemaligen Verlobten
verabscheuenswerter denn je?«
    »Du wirst
mich nicht dazu bringen, dich zu hassen«, sagte ich. »Ganz gleich, wie viel
Mühe du dir gibst. Ich weiß, was du tust. Ich weiß, dass du versuchst, mich zu
vertreiben. Du glaubst, du bist für alle Zeiten verdammt, weil du Vasile
vernichtet hast. Du bist davon überzeugt, dass du genauso bist wie er – oder
noch schlimmer, weil du deine Familie verraten hast. Aber du bist nicht wie
Vasile.« Ich wagte es, ihm über den Arm zu streichen. »Ich kenne dich.«
    Lucius
zuckte zurück. »Fass mich nicht an, Antanasia!«
    »Warum
nicht?«, fragte ich und senkte die Stimme, damit meine Familie es nicht hörte.
»Weil du Angst hast, du könntest die Kontrolle verlieren, wie damals in meinem
Zimmer?«
    »Nein«,
entgegnete er. »Weil ich fürchte, ich könnte die Kontrolle verlieren, wie
damals bei meinem Onkel.«
    »Lucius, du
hattest keine Wahl.«
    Als ich das
sagte, sah er zu meinen Verwandten hinüber, die immer noch schweigend und
völlig verstört dasaßen und unseren Wortwechsel wie gebannt verfolgten. »Komm
mit.« Er packte mich am Ellbogen und führte mich durch den Raum, außer Hörweite
meiner Familie. »Wir sprechen vor anderen über private Angelegenheiten. Das
gehört sich nicht.«
    Wir blieben
vor dem Kamin stehen. Das Licht des Feuers warf weiche, flackernde Schatten auf
Lucius' Gesicht und ließ ihn
wieder jünger aussehen. Beinahe hätte ich die Hand ausgestreckt, um seine Wange
zu berühren. Aber sein Blick war zu abweisend. Seine Augen zu schwarz. »Ich
werde dir jetzt einiges erklären und dann wirst du deine Taschen packen und
nach Hause fliegen, Jessica.«
    »Ich werde
nicht –«
    »Du
glaubst, mich zu kennen«, unterbrach er mich, wobei er meinen Arm weiter so
fest umklammert hielt, dass sich seine Finger in mein Fleisch bohrten. »Obwohl
ich dich ganz offensichtlich im Stich gelassen habe, obwohl ich eindeutig
wollte, dass du mich für tot hältst ... Trotzdem klammerst du dich aus
irgendeinem Grund an die verzweifelte Hoffnung, dass es eine Zukunft für uns
gibt. Es wird Zeit, dass ich dir diese Vorstellung ein für alle Mal austreibe,
denn wir befinden uns nicht länger im zivilisierten Pennsylvania, besuchen die
Highschool und spielen ein bisschen Krieg auf dem Basketballfeld. Das hier ist
ein echter Krieg, Jessica.«
    »Aber dazu
muss es nicht kommen, Lucius. Ich weiß, dass du mich liebst.«
    »Die
Vladescus haben niemals in guter Absicht gehandelt, Jessica«, fuhr Lucius
grimmig fort. »Wir hatten einen Plan. Für dich.«
    »Einen ...
Plan?«
    »Ja. Ich
sollte dich für mich gewinnen, dich heiraten – unschuldig, wie du warst, ein
amerikanischer Teenager, der nichts von der Vampir-Kultur wusste – und dich
nach Rumänien zurückbringen. Wenn der Pakt erfüllt gewesen wäre, hätten wir ein
Weilchen abgewartet, bis niemand die Vladescus mehr hätte bezichtigen können,
ihren Teil der Verpflichtung verletzt zu haben ...«
    »Und dann?« Ich weiß es schon.
    Lucius sah
mir tief in die Augen. »Und dann hätten wir uns deiner
diskret entledigt. In aller Heimlichkeit. Nach außen hin hätten wir um dich
getrauert. Im Stillen jedoch wären wir hocherfreut gewesen, die letzte
unbequeme Dragomir-Prinzessin aus dem Weg geräumt zu haben.«
    »Nein,
Lucius.« Ich schüttelte entsetzt den Kopf. Ich wollte ihm nicht glauben. »Das
hättest du nie getan.«
    »Oh,
Antanasia. Du bist immer noch so lächerlich unschuldig. Denkst du, die
Vladescus hätten jemals die Absicht gehabt, ihre Vorherrschaft mit einem Feind
zu teilen?«
    Nein.
Natürlich nicht. »Wie
... wie hättet ihr es gemacht?«
    »In diese
Einzelheiten war ich nicht

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