Der Vampirprinz: Royal House of Shadows (German Edition)
direkt aus seinem Körper gegeben. Jeden Tropfen, den er geben konnte, hatte Nicolai geopfert … und noch mehr. Endlich Erfolg. Das Gift war besiegt, und jetzt genasen die zwei Männer gemeinsam.
„Wähle dir eine Frau und heirate sie“, sagte sein Vater. „Wenn nicht eine der Prinzessinnen, dann irgendeine andere. Bitte, Nicolai. Ich wäre fast gestorben. Das könnte immer noch geschehen, auch wenn ich mich mit jeder Stunde kräftiger fühle. Bitte. Du brauchst einen Anker, wie deine Mutter es für mich ist. Jemanden, der dich vor dem Wahnsinn zurückhält. Bitte.“
Sein Vater hatte ihn noch nie um irgendetwas gebeten. Dass er es jetzt tat, und aus diesem Grund … Nicolai hatte nicht mehr die Kraft, sich ihm zu widersetzen. Er war ohnehin längst selbst zu dem Schluss gekommen, dass dies die beste Lösung war.
„Wie du willst, Vater. Es wird geschehen. Eine Prinzessin aus einem der Nachbarreiche, wie du es bereits gebilligt hast.“
Die Erleichterung war im Raum spürbar. „Danke. Ich danke dir, mein Sohn.“
Dunkelheit, schon wieder. Undurchdringlich.
Nicolai hörte eine Frau schreien und erschrak.
Als er dieses Mal wieder zu sich kam, hockte er auf einem flachen Stein inmitten des roten Sees. Näher an den moosbewachsenen Mauern des Schlosses. Die Monster hatten ihn gewittert und spähten mit ihren glänzenden Augen zu ihm herüber. Ihre Schwänze peitschten hinter ihnen, zum Angriff bereit, sollte er es wagen, noch näher zu kommen.
Der Mond stand noch hoch am Himmel, die Spitzen seiner Sichel verschwammen hinter einer Aschewolke, die alle Sterne verbarg.
Die heimtückischen Fische sprangen um ihn herum, und ihre Zähne schnappten nach ihm, näher, immer näher. Er war schweißgebadet, sein Herz hämmerte gegen seine Rippen, und seine Muskeln zitterten. Sein Verstand war immer noch verwirrt. Aelfric. Alvina. Namen.
Jedes Mitglied seiner Familie hatte jetzt einen Namen.
Verdammt, wo waren sie? Lebten sie noch? Wie lange war er von ihnen getrennt gewesen?
Eine ganze Weile, wenn man die Landschaft um ihn herum betrachtete.
Er musste nach ihnen suchen, aber dieser Schrei … eine Frau … Ihm wurde klar, dass es seine Frau gewesen war. Jane war es, die schrie.
Jane!
Sein Blut brannte in seinen Adern, versengte ihn, warf Blasen auf. Diese Blasen fingen Feuer, wurden kleine Feuerstürme, die sich rasend schnell ausbreiteten. Mit einem Knurren richtete er sich auf. Er rutschte auf den schleimigen Felsen aus, aber es gelang ihm, sein Gleichgewicht zu halten.
Die Monster erstarrten. Er würde sie herausfordern. Die Burgmauern mit ihren Eingeweiden bedecken. Ja … Sein Herzschlag verlangsamte sich, bis er nur noch eine bleiern hämmernde Faust in seiner Brust war. Nein, beschloss er als Nächstes. Er würde Rache nehmen, würde seine Familie finden – danach. Jetzt brauchte ihn Jane.
Sein Blick wanderte über das besudelte Wasser zu den zerklüfteten Klippen am anderen Ufer. Zu dem schrecklichen Schloss, das direkt aus einem Albtraum zu stammen schien. Er war kraft seiner Erinnerungen hierhergereist. Deshalb schien es nur logisch, dass er auch Jane durch seine Erinnerungen erreichen konnte.
Er schloss die Augen und stellte sie sich vor, so wie er sie zuletzt gesehen hatte. Unter ihm. Ihr nackter Körper zu seinem Vergnügen vor ihm ausgebreitet.
Ihr Gesichtsausdruck war weich und erhitzt, ihre Zähne knabberten an ihrer prallen Unterlippe. Ihre Augen waren halb geschlossen, und ihre langen Wimpern warfen Schatten auf ihre geröteten Wangen. Ihre prächtige Mähne aus honigblondem Haar war um ihre Schultern ausgebreitet, die Spitzen lockten sich.
Ihre Brüste waren klein, aber fest, ihre Brustwarzen rosig und hart. Er hatte sie geküsst, an ihnen gelutscht. Ihr Bauch war flach, ihr Nabel ein Kunstwerk. Er leckte hinab, weiter hinab … Zwischen ihren Beinen ein flaumiges Kissen aus honigfarbenen Locken, das seinen neuen Lieblingsort auf dieser Welt und der anderen unter sich verbarg.
Ihre Beine waren lang und schlank, und sie legten sich auf genau die richtige Art um ihn.
Nicolai , glaubte er sie flüstern zu hören.
Von ihr wollte er sich gern Nicki nennen lassen. Alles, was sie einander näher brachte. Er wollte sie an sich gebunden wissen, auf jede nur denkbare Art, für immer. Eine Ewigkeit, die Jane ihm vielleicht verweigerte. Wenn er einer Prinzessin aus dem Nachbarreich einen Antrag gemacht hatte – und er versuchte gar nicht erst, sich einzureden, dass es sich bei dieser Prinzessin
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