Der verbannte Highlander
um ihr das anzutun. Sie hatte keine Vorstellung von dem Leben, in das sie geworfen werden würde, von der verzweifelten Situation seines Clans und davon, was sie aufgeben würde. Er konnte nicht zulassen, dass sie ein solches Opfer für ihn brachte.
Sein Gesicht wurde hart und er verzog den Mund zu einem höhnischen Lächeln. »Du bist in den vornehmsten Burgen Schottlands aufgewachsen, umgeben von Dienern, die dir jeden Wunsch von den Augen ablesen. Dir hat es noch nie an irgendetwas gefehlt. Kannst du dir vorstellen, wie es ist, mit hungrigem Magen schlafen zu gehen? Dein Baby vor Hunger schreien zu hören? Monatelang so zu frieren, dass du deine Finger nicht mehr bewegen kannst? Das hier ist keine romantische Kleinmädchenfantasie – etwas, das du jederzeit beenden kannst, wenn du es leid bist. Es endet niemals.«
Ihr Gesicht rötete sich. »Ich mache mir nicht vor, dass es leicht sein wird.«
»Leicht?« Er lachte schroff. »Du würdest nicht einmal einen Monat überstehen.«
Ihre Augen blitzten, und er wusste, dass er zu weit gegangen war. »Wie kannst du es wagen, so herablassend mit mir zu reden! Habe ich mich auch nur in irgendeiner Weise geringer
als eine der Frauen deines Clans erwiesen? Ich bin keine verwöhnte Prinzessin, und ich werde mich auch nicht als solche behandeln lassen. Ich kann meine eigenen Entscheidungen treffen, und ich brauche ganz sicher keinen überheblichen, übertrieben beschützerischen Ritter in schimmernder Rüstung, der glaubt zu wissen, was das Beste für mich wäre, um meine Entscheidungen für mich zu treffen. Was du da beschreibst, ist schrecklich, und ich werde die Situation deines Clans nicht herabspielen oder so tun, als wüsste ich, wie es sich anfühlt. Und nur Gott allein weiß warum, bei der Art wie du dich gerade benimmst, aber aus irgendeinem Grund machst du mich glücklich. Ich liebe dich und ich würde lieber die Hölle mit dir ertragen als die Hölle ohne dich.«
Herr im Himmel, dachte er wie vor den Kopf geschlagen. Unter dieser liebenswürdigen Fassade steckte ein ganz schön angriffslustiges Temperament.
»Wenn du mich nicht als deine Ehefrau willst, dann sag es einfach, aber versuch nicht, mir Angst einjagen zu wollen, denn das wird nicht funktionieren.«
Er stieß einen Fluch aus und zwang sich, wie versteinert stehenzubleiben und sie nicht in die Arme zu reißen und ihr alle Sinne zu rauben. Er versuchte doch nur, sie vor sich selbst zu schützen. »Das hat nichts damit zu tun, was ich will.« Er sah ihr in die Augen. »Gott, Lizzie, du bringst mich um den Verstand. Ich versuche nur, das Richtige zu tun.«
Sie lehnte sich näher an ihn, so dass ihre weichen Brüste sich ihm verlockend an die Brust drängten, doch es war die aufflackernde Hoffnung in ihrem Blick, die seiner Widerstandskraft den Todesstoß versetzte. »Dann hör auf. Das hier ist das Richtige.« Sie nahm seine Hand und verflocht die weichen, warmen Finger mit seinen. »Gib mir ein Jahr, um es dir zu beweisen. Wenn ich mich irre, kannst du ungestraft fortgehen.«
Er erstarrte, denn er verstand genau, was sie ihm damit vorschlug. Ein Handfasting. Der alte Highland-Brauch einer Ehe auf Probe für ein Jahr war von der Kirche nicht gern gesehen, aber auch nicht so unüblich, wie sie es gerne hätte. Ein Jahr? Zum Teufel, sobald sie einmal sein war, würde er sie nie wieder gehen lassen wollen! Doch es würde ihr einen Ausweg bieten.
Mit einem Blick in ihre tiefen blauen Augen wusste er, dass er gegen das Schicksal nicht ankämpfen konnte. Er liebte sie, und er hatte genug davon, nach Gründen zu suchen, warum sie nicht zusammen sein konnten.
Er hob ihre Hand an die Lippen und küsste ihre Finger. »Hier, vor Gott, schwöre ich, Patrick MacGregor, dir, Elizabeth Campbell, meine Treue. Ich will für ein Jahr und einen Tag mit dir verbunden sein, nach dem alten Brauch des Handfasting.«
»Hier, vor Gott, schwöre ich, Elizabeth Campbell, dir, Patrick MacGregor, meine Treue. Ich will für ein Jahr und einen Tag mit dir verbunden sein, nach dem alten Brauch des Handfasting.«
Nachdem sie geendet hatte, breitete sich ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht aus und etwas schwoll in Patricks Innerem an, das er seit vielen Jahren nicht mehr gefühlt hatte – Glück.
Sein Mund streifte sanft und zärtlich ihre Lippen und besiegelte ihren Schwur mit einem ehrfürchtigen Kuss. Die Bedeutsamkeit dieses Augenblicks war für immer in seine Seele eingegraben.
Schwungvoll hob er sie auf die
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