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Der verbannte Highlander

Der verbannte Highlander

Titel: Der verbannte Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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war – und dem Sohn des Mannes zu überlassen, der seine Eltern getötet hatte!
    Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Was sie tun sollte. Zu betäubt von allem, was er ihr erzählt hatte und durch die Hände ihres Clans hatte erleiden müssen. »Danke, dass du mich hierher gebracht hast.«
    Er begegnete ihrem Blick und nickte etwas verlegen. Dann wandte er die Augen ab und sah zum Himmel empor. »Wir haben nicht mehr genug Zeit, um Balquhidder zu erreichen, bevor es zu dunkel wird. Komm, ich glaube, ich weiß einen sicheren Ort, wo wir die Nacht verbringen können.«
    Er führte sie am Ufer des Loch entlang. Auf dem Weg lagen
ein paar kleine Hütten, doch überrascht stellte sie fest, dass die Burg regelrecht verlassen zu sein schien.
    »Die Burg«, hob sie an.
    »Edinample«, ergänzte er.
    »Warum ist sie so verlassen?«
    »Sie ist verflucht.«
    Zuerst glaubte Lizzie, dass er scherzte. »Meinst du das ernst?«
    »Die Dorfbewohner glauben das. Man sagt, Glenorchy habe den Architekten vom Dach gestoßen, als er herausfand, dass die Brustwehr, die er in Auftrag gegeben hatte, nicht gebaut worden war. Sein Geist wandelt angeblich nachts auf dem Dach herum und verflucht den Laird.«
    Lizzie zog eine Grimasse. Nach allem, was sie über Glenorchy wusste, klang das völlig glaubwürdig. »Wie grauenhaft.«
    Patrick nickte. »Man sagt, der schwarze Teufel habe zum Bau der Burg Grabsteine der MacGregors benutzt – um sich Geld und die Mühe zu sparen, mehr Steine herbeischaffen zu lassen.«
    Lizzie erschauderte. Wenn der Ort nicht bereits verflucht war, dann hatte er verdient, es zu werden. Sie gingen noch ein wenig weiter, dann ließ Patrick sie kurz alleine, um mit einem alten Mann zu sprechen, dessen ledriges Gesicht von vielen Jahren in Sonne und Wind gegerbt war und der gerade ein kleines Boot ans Ufer des Loch zog.
    Nach ein paar Augenblicken kehrte Patrick mit einem Lächeln auf dem Gesicht zurück. »Wir haben Glück. Nicht nur, dass wir heute Nacht ein warmes Plätzchen zum Schlafen haben werden, du bekommst vielleicht sogar noch ein Bad und eine Mahlzeit.«
    Nicht in der Lage, ihre freudige Aufregung zu verbergen, seufzte Lizzie verträumt. Es war erstaunlich, wie etwas, das ihr noch vor wenigen Tagen wie etwas völlig Alltägliches erschienen
war, sich nun wie die wundervollste Belohnung anfühlte. »Wohin gehen wir?«
    »Dorthin«, antwortete er, während er auf den Loch deutete. »Das ist ein alter crannog  – eine künstliche Insel, die von unseren Highland-Vorfahren vor vielen hundert Jahren erbaut wurde. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich eine kleine Hütte aus Stein. Dort werden einfache Vorräte gelagert, für den Fall, dass sie als Zufluchtsort bei einem Angriff benutzt werden muss, obwohl das seit Jahren schon nicht mehr vorgekommen ist. Es gab einmal einen hölzernen Steg zu der Insel, doch der ist schon lange versunken.«
    Die Insel sah aus, als wäre sie nicht mehr als ein mit Bäumen bewachsener Felsen, doch Lizzie nahm ihn beim Wort.
    Patrick half ihr in das kleine Boot und der alte Mann ruderte sie zu dem crannog hinüber. Die Insel war größer, als sie gedacht hatte – vielleicht fünfzig Fuß im Durchmesser. Wie versprochen stand ein kleines – allem Anschein nach wackliges  – Gebäude auf der gegenüberliegenden Seite.
    Patrick dankte dem Fischer, gab ihm eine Münze aus seinem Sporran und nahm ihm das Versprechen ab, sie am nächsten Morgen früh in der Dämmerung wieder abzuholen. Bevor er fortruderte, sagte er murmelnd noch etwas zu Patrick, dann kicherte er.
    Nachdem der alte Mann außer Hörweite war, fragte Lizzie: »Was ist denn, was hat er gesagt?«
    »Nichts, was sich für deine Ohren schickt.«
    Ihre Augen verengten sich. »Was hast du ihm erzählt?«
    Patrick sah leicht verlegen aus. »Dass wir frisch verheiratet und auf der Flucht vor deinem Vater sind, der damit nicht einverstanden ist.«
    Skeptisch zog sie die Augenbraue hoch. »Und er ist ein Romantiker?«
    Patrick lachte. »Nicht ganz. Er ist ein MacLaren, und ich erwähnte, dass dein Vater ein Buchanan sei.«

    »Und lass mich raten, zwischen ihnen herrscht eine Fehde?«
    Patrick lächelte diabolisch. »Seit Jahren.«
    Lizzie blieb das Herz einen Augenblick lang stehen, als sie einen flüchtigen Blick auf den glücklichen, sorgenfreien Mann erhaschte, der er hätte sein können, wenn nicht eine Tragödie, sondern Glück ihn geformt hätte. Und dennoch, trotz allem, was ihm widerfahren war, war er

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