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Der verborgene Hof: Roman (German Edition)

Der verborgene Hof: Roman (German Edition)

Titel: Der verborgene Hof: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Lake
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Kabinenpassage nach Kalimpura aus, und zwar nach Angebot der drei besten Schiffe, die im Monat meiner Abreise im Hafen waren, plus das Dreifache dieses Betrages als Entgelt für meine Dienste.
    Das erschien mir als kein unverhältnismäßig hoher Betrag für den Säckel einer ganzen Stadt, selbst in schwierigen Zeiten. Aber nach der Art, wie sich Nast und Federo jeden Paisas abringen ließen, hätte man meinen können, dass die Stadt am Hungertuch nage.
    »Ich muss zurück in die Sitzung«, erklärte Federo schließlich. »Ich bitte um deine Nachsicht. Wenn du und Septio etwas herausfindet, so zögert nicht, mich sofort aufzusuchen. Fragt hier in der Stoffbörse nach mir. Nast und die eingeweihten Beamten wissen immer, wo ich zu finden bin.«
    Dieses Mal umarmte ich ihn. Etwas stimmte nicht, etwas war fremd, aber ich dachte jetzt, dass ich wüsste, was es sein könnte. Er erwiderte meine Umarmung, strich mir übers Haar, murmelte eine vage Entschuldigung und kehrte ins Sitzungszimmer zurück.
    Danach kam einige Bewegung in den Beamtenapparat. Ein Schreiber mit einer gestochen klaren Handschrift wurde gerufen, um die Vereinbarung auf ein Blatt Velin niederzuschreiben. Nast ließ mich das Dokument gegenzeichnen, wofür er mir einen Beleg gab. Dann übergab er die Bürgschaft dem Stadtkassenverwalter zur Ablage und zukünftigen Bereitstellung der auszuzahlenden Beträge. Auch dafür gab er mir einen Beleg. Ich sagte ihm, dass diese Zettel vermutlich meine Reise in die Berge nicht überstehen würden, deshalb nahm er den Anforderungsbeleg und hinterlegte ihn beim Sekretär des Rates. Ich verweigerte die Annahme des letzten Beleges, weil ich der Meinung war, dass dieser ganze Papierkram zu weit ging. Nast rümpfte die Nase und steckte ihn in eine Innentasche seiner Jacke.
    »Pass gut auf dich auf, Mistress Green«, meinte er. »Ich sähe es ungern, wenn du nicht zurückkämst, um deinen beträchtlichen Reichtum vom Säckel dieser Stadt einzufordern.«
    Dazu enthielt ich mich jeder Bemerkung. Stattdessen verbeugte ich mich. »Ich werde dich auch vermissen, Mr. Nast.«
    Der Ausgang war nicht schwer zu finden, also hüllte ich mich wieder in meinen Schleier und ging. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand Septio in gewöhnlicher Arbeiterkleidung und aß gebratenen Fisch aus einer gefalteten Papiertüte. Trotz all meines Ärgers im Zusammenhang mit seiner Person lächelte ich ihm zu und ging zu ihm, um ihn nach der Tanzmistress zu fragen.
    Wir aßen Fisch zusammen und schlenderten langsam zu den Pferdestallungen auf der Bierpanscherstraße. Er berichtete mir, was ich wissen wollte, aber mir gefiel nicht alles, was ich hörte.
    »Ich brachte den grimmigen Genettenbarbaren in den Tempel.« Septio nahm einen großen Bissen und schlang ihn ohne viel zu kauen hinunter. »Es war natürlich ein gewisses Risiko, wie immer in Gegenwart besonderer Kräfte, aber ich machte mir keine großen Sorgen.«
    »Hättest du aber tun müssen«, sagte ich eindringlich. »Ich habe mir Sorgen gemacht. Weißt du, was das für Knochen auf seiner Brust waren?«
    »Hat er gesagt. Fingerknöchel von Priestern.« Septio grinste. Mir wurde bewusst, dass er noch immer mindestens so sehr ein zu groß geratener Junge war, wie er ein Mann war. »Ich hätte zu gern gesehen, wie er einige seiner Tricks in unseren Mauern versucht.«
    »Hat er nicht?«
    »Nein. Er blickte in das große Spähbecken und öffnete den Blick in einen dunklen Wald.« Trotz seines Grinsens wurde Septio plötzlich sehr ernst. »Noch kein Außenseiter hat das meines Wissens vermocht. Selbst unsere Priester tun sich nicht leicht mit dem Becken.«
    »Die lange Quecksilberpfütze in der Mitte eures Allerheiligsten?«
    »Äh … ja.« Er schien überrascht zu sein, dass ich das Geheimnis verstand.
    »Was ist mit der Tanzmistress?«
    »Als ich sie aus der Macht des Gottes holte, legte ich sie in die Halle der Masken. Das ist kein guter Ort für Besucher, aber er bietet Schutz vor dem … ich sage mal, exzentrischeren Wirken des Göttlichen. Sie war nicht bei Bewusstsein.«
    »Warum durfte ich sie dort nicht sehen?«
    »Ich sagte es schon, es ist kein Ort für Besucher.«
    Meine Hände begannen zu zittern. »Aber du hast den Rektifizierer zu ihr gebracht.«
    »Er ist ein Seelenkrieger seines Volkes. Außerdem ist er nicht menschlich. Die augenlosen Gesichter vermögen ihm nichts anzuhaben. Und wenn sie es doch versuchten, würde er die Plagegeister einfach abstoßen, wie eine Ente

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