Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der verborgene Hof: Roman (German Edition)

Der verborgene Hof: Roman (German Edition)

Titel: Der verborgene Hof: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Lake
Vom Netzwerk:
Pater Primus verfolgten und wer letztlich wen betrügen würde. Federo lächelte. Seine Erschöpfung zeigte sich.
    »Du hast dich auf die Suche nach dem Mann gemacht, als er mit einem Dutzend Lanzen ein paar Weinberge unsicher gemacht hat?«, fragte ich.
    »In der Tat, ja.« Er seufzte. »Es waren die ersten Monate der Herrschaft dieses Rates. Wir hatten von Überfällen auf dem Land gehört, die wir im Hinblick auf das vorangehende Ende der Aufstände in Copper Downs für kein gutes Omen hielten. Ich brach auf und erreichte Syndic Alburths Anwesen einen Nachmittag zu spät. Von der ersten Stunde an hatte ich kein Glück bei meiner Suche.«
    Ich beschloss, das Problem klar auf den Tisch zu legen. »Ihr habt keine Kosten gescheut, um mich hierher zurückzuholen, wo ich nie sein wollte. Die Tanzmistress hat es fast mit dem Leben bezahlt.« Ich zog mein Messer und knallte es flach auf den Tisch. »Was soll ich denn dafür tun?«
    »Wenn ich es erklären darf«, sagte Mohanda.
    Federo winkte auffordernd.
    »Wir glauben, dass du in der Lage sein könntest, herauszufinden, ob Choybalsan nur ein gerissener Banditenhäuptling ist, oder ob er auf irgendeine Weise die Macht an sich gerissen hat, die unseren ungeliebten Herzog so lange am Ruder hielt.« Der verkleidete Priester presste die Hände auf den Tisch und beugte sich vor. »Dies ist, wie du dir denken kannst, von großem Interesse für den Tempelbezirk.«
    Das glaubte ich gern.
    Mohanda fuhr fort: »Wenn die Zauber des Herzogs entkräftet und aus der Welt geschafft sind, warum sind dann die Götter nicht vollends erwacht und haben ihren rechtmäßigen … oder besser, den Platz eingenommen, den sie im Pulsschlag des Lebens dieser Stadt für sich beanspruchen? Wenn die Magie des Herzogs aber noch in der Welt ist und vielleicht einem furchtlosen Machthaber aus den Bergen in die Hände fällt, dann besteht die Gefahr, dass die Götter wieder in ein langes Schweigen versinken.«
    »Da du mit der Magie, welche den Herzog an diese Welt band, aufs Engste vertraut bist und ihr Wirken bei einem anderen Mann wiedererkennen würdest, nun … Du kannst dir denken, welchen Wert das für uns hätte.«
    Ich musste seine Worte erst verdauen. Es schien der Pfad zu sein, dem ich folgen könnte, um den Befürchtungen der Göttin nachzugehen. Was immer einen Gott zu jahrelangem Schweigen verdammen oder ihn daraus erwecken konnte, war in der Tat eine große Gefahr. Ein Riesenschritt hin zum Göttermord, der in Copper Downs ebenfalls ein Problem zu sein schien.
    Wie Septio sagte: Wenn ein Gott stirbt, ist es für immer.
    »Wie kann ich diesen Banditen finden, wenn es das Oberhaupt dieses Rates nicht vermochte?« Ich schenkte Federo mein liebstes Lächeln. »Alter Freund, so viele Jahre lang habe ich dich für einen unüberwindlichen Haudegen gehalten.«
    »Wir haben einen Priester«, erklärte Federo. »Ich glaube, du kennst ihn … Septio aus dem Tempel der Algesien.« Ich blickte zu Mohanda, aber der Mann lächelte wie ein Großvater im Kreis seiner Nachkommen vor einem Sonnwendfeuer. Federo fuhr fort: »Er ist klug und umsichtig. Wir würden euch beide zusammen als Abgesandte eines unserer Tempel bitten, mit Choybalsan Bedingungen auszuhandeln, bevor er die Stadt stürmt.«
    »Sein Interesse an Göttern ist bekannt«, sagte Mohanda.
    »Hätte ich auch, wenn ich mich für einen halten würde«, murmelte Kohlmann.
    »Wir glauben, dass er euch empfangen wird«, schloss Federo ruhig.
    »Ich bin keine Priesterin«, erklärte ich. Was nicht ganz stimmte. Es war nur ein kleiner Schritt von einer Anwärterin zu einer Priesterin der Liliengöttin. Aber diese Leute brauchten meine Lebensgeschichte nicht zu erfahren, vor allem nicht der Pater Primus. »Ich werde nicht überzeugend sein.«
    »Halte dich an Septio«, meinte Mohanda. »Sei sein stiller Gehilfe. Ihn wird man als Sprecher des Tempels akzeptieren, denn er ist weithin als Priester Schwarzbluts bekannt. Deine Aufgabe ist es, zuzusehen und zuzuhören.«
    »Um Hinweise auf diese verschwundene Magie zu erkennen«, ergänzte Federo.
    »Warum schickt ihr nicht die Tanzmistress oder eine andere Genette?«
    Federo schüttelte den Kopf. »Choybalsan tötet sie, wo er sie findet. Das ist ein Gerücht, zu dem bisher nichts Gegenteiliges geflüstert wird. Die Genetten von Copper Downs sind jedenfalls überzeugt davon.«
    Ich nahm mein Messer auf und betrachtete die Klinge einen Augenblick. Mein verschwommenes Spiegelbild sah mich an. Kohlmann war

Weitere Kostenlose Bücher