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Der verbotene Kuss (German Edition)

Der verbotene Kuss (German Edition)

Titel: Der verbotene Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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dass wohl doch nur das Gewitter schuld an dem Klappern sei, erhellte ein Blitz die Szenerie draußen und sie erkannte die Umrisse eines Menschen.
    Schnell ergriff sie ein Brett, das in der Ecke des Kellers vor sich hin moderte, und stellte sich schlagbereit neben das Fenster. Die Gestalt öffnete jetzt die kleine Luke und kletterte hinein. Lara holte aus und schlug zu. Doch just in diesem Moment leuchtete ein gewaltiger Blitz auf, der Lara mit dem Schlag zögern ließ. Die Latte rutschte ab und traf den Eindringling nicht wie vorgesehen auf dem Kopf, sondern landete auf seinem Rücken. Der Mann stöhnte auf. Lara holte noch einmal aus, doch dann erkannte sie ihn. Und er schien sie ebenfalls bemerkt zu haben, denn er rief. »Lara! Nicht!«
»Marc?«
Verdutzt ließ sie das Brett sinken und machte das Licht wieder an. »Marc! Was machen Sie denn hier?«
Er rieb sich den Rücken. »Sie können es wohl partout nicht lassen. Ich wollte Ihnen nur das Fahrrad zurückbringen, weil ich doch nächste Woche nicht hier bin. Ich hatte bei Ihnen an der Haustür geklingelt und geklingelt, aber keiner hat es gehört. Als es plötzlich anfing zu gießen und ich das offene Kellerfenster sah, dachte ich, ich käme so hinein. Aber das war wohl keine gute Idee.«
Er sah Lara missmutig an, doch die lachte entschuldigend. »Tut mir leid, aber ich dachte schon wieder, Sie seien ein Einbrecher. Ich hoffe, ich habe Ihnen nicht wehgetan. Vielleicht sollten wir uns für das nächste Mal ein Erkennungsmerkmal ausmachen.«
Er schien den Schreck schon fast vergessen zu haben, denn er schmunzelte. »Gute Idee. Wie wär´s mit einem bestimmten Klopfzeichen? Ich klopfe dreimal kurz, dann einmal lang, dann wieder dreimal kurz, dann wissen Sie, das bin ich. Klopft keiner, ist es ein echter Einbrecher.«
»Okay. Das klingt wie ein Zeichen aus dem Morsealphabet? Heißt das vielleicht zufällig etwas?«
»Keine Ahnung. Vielleicht ›Gnade‹?«
»Oder ›Ich hab keinen Schlüssel‹. Oder ›Hilfe, es regnet‹.«
Sie bemerkte erst jetzt, dass seine Kleidung ganz nass war, und wandte sich zur Tür. »Kommen Sie lieber mit, bevor Sie sich erkälten.«
Sie wollte losgehen, doch Marc nahm ihre Hand und hielt sie zurück. Er zog sie sanft an sich.
»Oder es heißt ›Ich liebe dich‹.«
Seine Stimme war ganz leise und zart, sein Mund nah an ihrem. Lara wollte sich wehren, doch ihr Körper gehorchte ihr nicht. Sie fühlte, wie eine heiße Welle von ihr Besitz ergriff und alle Gegenwehr in ihr erstickte. Sie gab auf. Sie spürte Marcs Kuss, wie seine Lippen fest auf ihren lagen und ihre Haut erglühen ließen. Doch der Moment dauerte nur sehr kurz, viel zu kurz, denn er löste sich von ihr und sah sie flehend an. »Lara, Lara, ich bin verrückt nach dir. Schick mich nicht wieder weg, bitte.«
Lara spürte, wie sie langsam die Beherrschung über ihren Körper zurückbekam. Sie konnte nicht glauben, was er eben gesagt hatte. Warum kam es ihm so leicht vor, während sie solche Angst hatte vor dem, was folgen würde?
»Aber was ist mit Marlene? Sie wird deine Frau.«
»Marlene?« Er schien überrascht. »Nein, nein, das wird sie nicht. Hast du etwa gedacht, dass...« Er begann leise zu lachen. »Ich liebe dich, Lara, ich glaube, vom ersten Moment an, als du im Arbeitszimmer meines Vaters standst und mich umgehauen hast. Marlene gehört der Vergangenheit an.« Er beugte sich wieder zu ihr und küsste sie erneut.
Lara war überglücklich, dass sie vorhin doch nur den Pizzalieferanten und nicht Sebastian angerufen hatte. Und dieses Mal erwiderte sie Marcs Kuss. Vielleicht hatte er Recht und es war alles gar nicht so kompliziert. Sie musste ihm nur vertrauen. Auf einmal konnte sie das Knistern zwischen ihnen spüren, von dem ihre Mutter gesprochen hatte, und sie wusste plötzlich, dass sie nicht nur ein flüchtiger Moment in seinem Leben sein würde.
Das Licht im Keller erlosch. Lara sah erstaunt auf und wollte verärgert nach dem Hausmeister rufen, als sie im Schein eines Blitzes Marcs verschmitztes Lächeln sah. Seine Hand lag noch auf dem Lichtschalter.
»Lauf nicht weg, Lara.«
Sie spürte, wie sich seine Lippen wieder auf ihren Mund pressten. Sie schmiegte ihren Körper eng an seinen. Und in der Wärme seiner Berührung hatte sie plötzlich keine Angst mehr. Sie küsste ihn und lächelte dabei in die Dunkelheit. Und wenn jetzt draußen die Welt unterging, die Stadt in Regenmassen versank und Blitz und Donner über ihnen tobten, als wäre das Ende aller Zeiten

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