Der verbotene Kuss
lassen. Rasch steckte sie den Schlüssel ein, so dass Ian die Tür nicht wieder verschließen konnte. „Ich will dir etwas gegen deine Kopfschmerzen holen. Meine Geschwister werden bald aufstehen, und . .
„Schließ die Tür ab!“ befahl Ian, während er zu Felicity ging. „Wir haben unsere Hochzeitsnacht verpasst. Aber nichts kann uns daran hindern, einen Hochzeitsmorgen zu haben.“
Klopfenden Herzens machte Felicity die Tür auf. Mit zwei Schritten war Ian bei ihr und knallte die Tür wieder zu, ehe sie den Raum hatte verlassen können. Er zwängte sie zwischen sich und der Tür ein.
„Gib mir den Schlüssel!“ befahl er und schaute sie mit glitzernden Augen an.
Trotzig schleuderte sie den Schlüssel quer durch den Raum. „Hol ihn dir!“
Er zögerte einen Moment und überlegte offenbar, wie er den Schlüssel an sich bringen könne, ohne dass Felicity in der Zwischenzeit aus dem Zimmer rannte. Dann lächelte er und legte ihr die Hand auf die Hüfte. „Egal!“
Doch als er sie küssen wollte, entwand sie sich ihm. „Du bist nicht in der richtigen Verfassung!“ sagte sie und wich von ihm ab.
„Kein Mann war je in einer besseren als ich, querida. Du bist jetzt meine Frau. Und wir werden die Ehe vollziehen.“ Unregelmäßiges Klopfen an der Zimmertür erschreckte Felicity und ihren Mann. Wütend drehte er sich zur Tür um.
„Lissy!“ rief einer der Jungen. „Lissy, bist du wach?“ „Sag nichts. Dann verschwindet das kleine Ungeheuer!“ raunte Ian ihr zu.
Sie lachte, zum Teil, weil seine Vermutung so lächerlich war, zum Teil vor Erleichterung, dass sie noch einmal davongekommen war. „Wir haben Weihnachten, Ian. Meine Brüder werden nicht verschwinden. Sei froh, dass sie nicht ins Zimmer geplatzt sind, ohne vorher angeklopft zu haben. Das tun sie sonst nämlich.“
Im Nu hatte er sich flach an die Tür gepresst. „Verschwindet!“ rief er den Kindern zu. „Eure Schwester will noch nicht aufstehen. Es wird noch eine Weile dauern, bis sie zu euch kommt.“
„Nichts, was du sagst, wird meine Geschwister vertreiben. Nicht am Weihnachtsmorgen.“
Es wurde an der Türklinke gerüttelt, und dann rief einer der Drillinge: „Bist du da, Lissy? Wir wollen sehen, ob der Weihnachtsmann unsere Socken gefüllt hat. “
„Dann geht und seht nach!“ brüllte Ian.
„Das können wir nicht. Lissy hat unsere Socken im Salon eingeschlossen. “
Ian sah die Gattin an. „Das kann nicht wahr sein!“
„Das tue ich immer. Sonst wären meine Brüder schon um Mitternacht dort.“
Finster schaute er Felicity an. „Sag ihnen, sie sollen warten, bis wir zu ihnen kommen.“
„Ich denke nicht daran“, erwiderte sie grinsend. „Ich komme gleich!“ rief sie ihren Brüdern zu. „Ich muss mich nur anziehen.“
„Beeile dich! Wir haben Weihnachten!“ schrie George. Ian fluchte. Er blickte zwischen Felicity und der Tür hin und her, während sie zum Ankleidetisch ging, der an der anderen Seite des Raums stand. Sie ahnte, dass er dachte: Soll ich die Tür aufmachen und den Jungen sagen, sie sollen verschwinden? Nein, sie könnten hereinkommen, und dann ist alles vorbei. Soll ich die Tür auflassen und den Schlüssel suchen? Nein, dann rennt Felicity weg.
Sie schmunzelte. Das war die gerechte Strafe für sein Verhalten in der Kutsche nach der Trauung und sein betörendes Verhalten am vergangenen Abend. Sie nahm frische Unterwäsche aus den Schubladen und holte sich dann ein Kleid, das vorn geschlossen wurde. Sie wollte nicht, dass ihr Mann ihr beim Ankleiden half. Dann wollte sie hinter den Wandschirm gehen, ließ es jedoch sein, weil ihr ein boshafter Einfall gekommen war.
Es gab sogar noch eine bessere Möglichkeit, Ian sein Benehmen heimzuzahlen. Sie sah ihn an und zog den Morgenmantel so gemächlich aus, als würde ihr Mann ihr nicht zusehen. Dann war sie einen Moment lang unschlüssig, ob ihre Absicht klug sei. Ian hatte jedoch eine Schulter gegen das Türblatt gestemmt und konnte sich nicht bewegen. Sie war also sicher vor ihm.
Außerdem war es an der Zeit, ihn daran zu erinnern, was er verpassen würde, wenn er weiterhin nur die Mutter seiner Kinder in ihr sah und nicht die geliebte Gattin. Langsam zog sie das Bändchen im Halsausschnitt des Unterhemdes auf und streifte erst einen, dann den anderen Ärmel ab.
Ian machte große Augen. „Zum Teufel noch mal, was treibst du da?“
„Ich ziehe mich um. Ich muss mich ankleiden.“ Mit verführerischem Lächeln ließ Felicity das Unterhemd zu
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