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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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ihm die Hände auf den kräftigen Oberkörper und genoss das Gefühl seiner sich unter ihren Fingern anspannenden Muskeln. Er strich ihr über den Unterschenkel, dann das Knie, und griff in den Beinausschnitt ihrer Pantalettes, bis er mit seinen sie so wundervoll streichelnden Fingern bei ihrer nackten Hüfte war.
    Abrupt versteifte er sich, ohne die Hand von ihr wegzunehmen, und hob den Kopf.
    „Ian?“ fragte sie enttäuscht.
    „Pst!“ äußerte er warnend und lauschte.
    Dann hörte auch sie Frauenstimmen und Schritte im Korridor. Sie erstarrte. Hoffentlich hatte Ian nicht schon wieder den Plan gefasst, erneut ertappt zu werden. Noch dazu in einer viel kompromittierenderen Situation. Oh, Gott! Wenn er das alles getan hatte, um sie zu demütigen!
    Rasch zog er die Hand zurück und schaute Felicity an. Der besorgte Ausdruck in seinen Augen beruhigte sie, weil sie erkannte, dass er diese Situation nicht geplant hatte. Er ergriff sie an den Oberarmen. „Das sind Sara und Emily! Erwartest du sie hier?“
    Schweigend schüttelte Felicity den Kopf. Ian drückte fest die Finger um ihre Oberarme und blickte gespannt zur Tür.
    Auf der anderen Seite des Flurs war das Kinderzimmer. Felicity fragte sich, ob die beiden Damen dort hingehen wollten. Die Schritte hielten vor ihrer Zimmertür an, und die Stimmen verstummten. Die beiden nahmen an, dass Felicity schlief. Welch ein Irrtum!
    Erst als sie hörte, dass die Tür gegenüber geöffnet und geschlossen wurde, konnte sie wieder atmen.
    Der Druck von Ians Händen ließ nach. „Felicity.“ Er hatte beinahe geflüstert, aber dennoch schien in der Stille das Echo des Wortes durch das Schlafzimmer zu dröhnen. „Ja?“
    „Das war ,zu weit gegangen.“
    Sie unterdrückte den Drang, laut aufzulachen. „Ich glaube, du hast Recht, Ian.“
    „Bring mich dazu, damit aufzuhören“, äußerte er rau.
    Sie brauchte einen Moment, um zu begreifen, was er meinte. „Warum?“
    Er schwieg lange. Dann lehnte er die Stirn an ihre Brust, und eine Sekunde später sah sie ihn den Kopf schütteln. Als er sie anschaute, bemerkte sie, dass er tonlos lachte.
    „Du bist die einzige Jungfrau im ganzen Land, die so etwas sagen würde.“ Er drückte einen letzten zarten Kuss auf ihre Brust, hob Felicity von seinem Bein herunter und stellte sie auf die Füße. Dann richtete er sich auf.
    Ihr zitterten die Knie. Er hielt sie an den Schultern fest, bis sie sicher auf den Beinen stand, und ließ sie dann rasch los. Die Schamesröte stieg ihr in die Wangen.
    Zu spät, viel zu spät, begriff sie, wie weit sie gegangen war, und dass er derjenige gewesen war, der damit aufgehört hatte, nicht sie. Sie zerrte das Oberteil des Unterhemdes über die Schultern und verknüpfte fahrig das Bändchen im Halsausschnitt. „Gott im Himmel! Du musst mich für die lüsternste Frau . . .“
    „Nein.“ Schweigen gebietend legte Ian ihr den Zeigefinger auf den Mund. „Nein, das tue ich nicht. Aber du bist die letzte Frau auf Erden, die ich so hätte berühren dürfen.“ Mit dem Daumen strich er ihr in so sinnlicher Weise über die Lippen, dass ihr das Herz zum Zerspringen schlug.
    Sie starrte sein regloses Gesicht an und hoffte, er möge sie wieder küssen. Da er das jedoch nicht tat, war sie enttäuscht.
    „Trotzdem bereue ich mein Verhalten nicht“, fuhr er fort.
    Auch sie bereute ihres nicht. Sie kam sich wie eine Taubstumme vor, die plötzlich hören und sprechen konnte. Jedes Mal, wenn sie gegen Männer gewütet hatte, die Frauen schnöde dazu benutzen, ihre Gelüste zu befriedigen, hatte sie sich nicht vorstellen können, dass auch Frauen starke, er-schütternde leidenschaftliche Gefühle empfanden. Das ließ alle ihre Vorstellungen in ganz neuem Licht erscheinen.
    „Eins ist sicher“, sagte er leise. „Nach diesem Mal hast du jedes Recht, dich bei Sara über mich zu beklagen.“ „Das werde ich nicht tun“, flüsterte Felicity und war verletzt, weil er überhaupt an so etwas gedacht hatte. „Wieso nicht? Nichts hat sich geändert.“
    „Alles hat sich geändert.“ Sie wusste nicht, warum, aber die ganze Welt kam ihr jetzt anders vor. Er war moralischer, als sie angenommen hatte, und sie war überhaupt nicht moralisch. In der Tat, sie war zu jemandem geworden, den sie nicht kannte, und das nach einigen überwältigenden Küssen und Zärtlichkeiten.
    Sein Blick bohrte sich in ihren. „Du denkst doch nicht, dass ich ein Biest bin, das dir in deinem Zimmer aufgelauert hat, um sich Freiheiten bei dir

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