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Der verbotene Kuss

Titel: Der verbotene Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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von den Honoraren für meine Artikel. “
    Ian schnaubte verächtlich. Als ob diese Beträge für einen so großen Haushalt genügten! „Vielleicht brauchen Sie jemanden, der sich für Sie verwendet, damit die Sache schneller vorangeht. Ich könnte mit dem Treuhänder Ihres Vaters reden . . .“
    „Nein! Sie haben nicht das Recht, sich einzumischen. Ich versichere Ihnen, es geht uns gut.“
    „Aber, Lissy . . .“ fing James an.
    „Es geht uns gut“, stieß sie hervor und warf ihm einen warnenden Blick zu. „Ich bin sicher, das Geld wird in den nächsten Tagen ausbezahlt, und dann kehrst du an die Islington Academy zurück.“
    „Also gut. Tun Sie, was Sie für richtig halten.“ Ian ließ das Thema fallen. Es hatte keinen Sinn, Miss Taylor noch mehr zu ärgern, wenn ein kurzes Gespräch mit Mrs. Box ihn über das in Kenntnis setzen würde, was er wissen musste.
    Die Jungen schienen sich zu entspannen, doch Felicity war nervös. Sie drehte die Kordel ihres Ridiküls zwischen den Fingern. Sie beschäftigte sich mit Georges Kleidung, klopfte ihm den Staub von der Hose und fuhr ihm durchs Haar, bis er murrte. Das Einzige, was sie nicht tat, war, ihn, Ian, anzusehen. Hinter der Sache steckte mehr, als sie zuzugeben bereit war. Er beabsichtigte, noch an diesem Abend den Dingen auf den Grund zu gehen, doch wie konnte er sich bei Felicity einladen, wenn er so in Ungnade gefallen war?
    Einige Minuten später bekam er die Antwort, als etwas auf seine Beine fiel. Er sah, dass William eingeschlafen und ihm auf die Oberschenkel gefallen war. Der arme Junge! Es musste Zeit für ihn sein, ins Bett zu gehen. Plötzlich kam Ian ein Einfall.
    „Schläft William?“ fragte Felicity und beugte sich vor. „Wollen Sie, dass ich ihn Ihnen abnehme?“
    „Nein, lassen Sie ihn, wo er ist.“ Ian hatte leise gesprochen, weil er nicht wollte, dass sein Mittel zum Zweck, ins Haus der Taylors zu gelangen, wach wurde. „Ich vermute, es war ein langer und ermüdender Tag für ihn. “
    „Ich habe Ihnen gesagt, dass es das sein würde.“
    „Sie haben mir auch gesagt, der Tag würde langweilig für mich, und er war alles andere als das.“
    Der Hauch eines Lächelns erschien um Felicitys Lippen. „Ich bezweifele, dass jemand die Sonderausstellung langweilig findet. Vielleicht abschreckend, aber nicht langweilig.“
    „Was meinst du mit abschreckend?“ fragte George.
    „Das bedeutet, dass all das Blut deine Schwester erschreckt hat“, antwortete Ian an ihrer Stelle.
    „Das war kein echtes Blut, Lissy.“ Beruhigend klopfte George ihr auf das Knie. „Das war nur Wachs. Davon darfst du dich nicht erschrecken lassen.“
    Ian konnte dem Drang zu lachen nicht widerstehen. Bald fiel Felicity in sein leises Lachen ein. Ihr Lachen wärmte ihm das Herz und ließ ihn sich wünschen, wieder mit ihr auf vertrauterem Fuß zu stehen.
    Als sie zu lachen aufhörte, räusperte er sich. „Es tut mir der Ausstellung wegen Leid. Ich hätte Sie nicht zum Besuch drängen sollen, selbst wenn ich Ihren Standpunkt, warum Sie die Jungen nicht mit in die Sonderausstellung nehmen wollten, nicht teile.“
    Felicity nahm die Entschuldigung mit trockenem Lächeln zur Kenntnis. „Schon gut. Sie konnten nicht wissen, was uns dort erwartet.“ Sie schaute George an. „Und ich wette, dass der kleine Halunke da irgendwie einen Weg gefunden hätte, um in den Raum zu gelangen, Erlaubnis hin, Erlaubnis her.“ „Vermutlich“, stimmte Ian zu und hatte des Nachmittags wegen nicht mehr ein so schlechtes Gefühl.
    Die nachfolgende Stille war eigenartig friedlich. Wer hätte gedacht, dass es so angenehm sein konnte, mit drei kleinen Bengeln, einem zukünftigen Gelehrten und der sittsamen Schwester der Jungen in einer Kutsche durch die Straßen zu rumpeln? Seit Jahren war Ian nicht mehr mit Kindern zusammen gewesen, seit der Jugend nicht mehr. Damals hatte er einige Zeit mit seinen jungen Cousins verbracht. Zu seiner Überraschung merkte er, dass es ihm gefehlt hatte, mit Kindern zusammen zu sein.
    Die Kutsche hielt, und er blickte aus dem Fenster. Hell strahlende Lampen beleuchteten den neugotischen Hauseingang von Taylor Hall. Der Wagenschlag wurde geöffnet, und die Jungen stiegen aus. Mit Hilfe des Kutschers verließ Felicity das Fahrzeug und drehte sich dann um, weil sie William herausheben wollte. Mit knapper Geste gebot Ian ihr Einhalt. „Ich werde ihn ins Haus tragen.“
    „Ich möchte Sie nicht behelligen“, wandte sie ein. „Das Kinderzimmer ist im

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