Der verbotene Kuss
. . wollte mich ha . . . hacken“, flüsterte William. „Es kam auf mich zu.“
„Pst, mein Süßer! Vergiss das alles. Es war nur ein Traum. “ Felicity wiegte den Bruder in den Armen. „Es ist alles in Ordnung. Ich beschütze dich.“
Sie spürte Lord St. Clairs Blick auf sich und wurde daran erinnert, dass er unter vier Augen mit ihr sprechen wollte. Aber nicht an diesem Abend, weil sie zu durcheinander war. Sie bedachte Mrs. Box mit einem matten Lächeln. „Ich habe William jetzt beruhigt. Ich weiß, Sie haben viel zu tun. Also können Sie jetzt gehen und Lord St. Clair zur Haustür begleiten.“
Mrs. Box nickte und ging zur Tür.
„Nein!“ jammerte William, riss sich von der Schwester los und fuchtelte mit der Hand.
„Du willst, dass Mrs. Box bei dir bleibt?“ fragte Felicity.
„Ich möchte, dass Lord St. Clair bei mir bleibt“, antwortete er.
Felicity stöhnte auf. Seine Lordschaft hatte ihre vaterlosen Brüder so schnell auf seine Seite gezogen, wie er sie selbst für sich eingenommen hatte. „Kommen Sie bitte, Sir“, sagte sie resignierend.
Ian sah sichtlich beunruhigt aus, als er die beiden anderen im Bett liegenden Jungen sich die Bettdecken bis zu den Kinnen hochziehen sah. Dann ging er zu Felicity. „Ich weiß nicht, was ich tun soll“, räumte er ein, sobald er beim Bett war.
„Setzen Sie sich.“ Mit einer Kopfbewegung wies sie auf die andere Seite des Bettes. „Halten Sie einfach nur W illi ams Hand.“
„Ich gehe jetzt“, sagte Mrs. Box und verließ den Raum, ehe Felicity hatte Einwände erheben können.
Mit einem eigenartigen Gefühl im Magen betrachtete sie die sich hinter der Haushälterin schließende Zimmertür. Das Dämmerlicht und die Enge des Raums verliehen dem Kinderzimmer eine intime Atmosphäre, die Felicity noch nie aufgefallen war. Es war gemütlich und eigenartig befriedigend, dass Ian ihr dabei half, William zu beruhigen.
Ian schien sich jedoch unbehaglich zu fühlen. Er hielt die kalte Hand des Jungen und starrte ihn an, als sei er ein Vorhängeschloss, zu dem er den Schlüssel verloren hatte. „Ich bin hier, William“, äußerte er und überraschte Felicity durch seinen sanften Ton.
William erschauerte. Er wandte Seiner Lordschaft das
tränenüberströmte Gesicht zu. „Es war ein Mo . . . mons-
ter.“
„Ich weiß, aber jetzt ist es fort.“
„Es war kein richtiges Monster“, meinte Felicity und ärgerte sich, weil Lord St. Clair so getan hatte, als habe es das Wesen tatsächlich gegeben.
„Es war echt!“ entgegnete William schmollend. Dann richtete er den Blick auf Seine Lordschaft. „Und es kommt zu . . . zurück und wird mir wehtun.“
Ian warf Miss Taylor einen warnenden Blick zu und widersprach: „Nein, das wird es nicht tun.“
„Ja, es kommt zurück“, sagte William beharrlich. „Es will mich ha . . . ha . . . hacken. So wie es alle diese Leute in der Sonder . . . aus . . . stellung ge . . . hackt hat.“
Ians Miene war bestürzt. Er zerzauste William das Haar. „Ich sage dir etwas. Ich bleibe eine Weile hier, und sollte das Monster zurückkehren, werde ich ihm sagen, dass es dich nicht mehr belästigen darf. Ich werde sehr hart zu ihm sein.“ Die Miene des Jungen erhellte sich. „Sie versprechen mir zu bleiben, bis er kommt? Versprechen Sie mir das?“
„Ich schwöre es“, antwortete Ian so feierlich, dass es Felicity warm ums Herz wurde.
Sie hielt den Atem an, als William nachdenklich die Stirn krauste. Dann ergriff er Lord St. Clairs Hand, drückte sie an seine Brust und ließ sich auf das Bett zurücksinken. „Also gut. Das Monster wird auf Sie hören. Sie sind stark und können es verhauen. “
Verwirrt schaute Felicity Seine Lordschaft an. Plötzlich war sie eifersüchtig, als William die Augen schloss, Lord St. Clairs Hand fest wie ein kostbares Spielzeug an sein Herz gedrückt. Innerhalb weniger Augenblicke konnte sie seinen regelmäßigen Atem hören und sah, dass sein Gesicht sich im Schlaf entspannt hatte.
Tränen brannten ihr in den Augen. Wie viele Male hatte sie ihm versichert, sein Schrecken sei nur ein Traum gewesen. Trotzdem war sie nicht fähig gewesen, ihm die Ängste zu nehmen, und hatte warten müssen, bis er, durch sein Weinen erschöpft, eingeschlafen war, so dass sie ihn hatte verlassen können. Lord St. Clair war es jedoch gelungen, ihn dank seiner gebieterischen Ausstrahlung sofort zu beruhigen und ihm das Gefühl von Sicherheit zu geben.
Sie wusste, dass ihre Brüder den Papa
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