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Der verbotene Turm - 11

Der verbotene Turm - 11

Titel: Der verbotene Turm - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Matrix k ö nne ihm f ü r immer genommen werden, erf ü llte ihn mit kalter, schwarzer Angst, die schlimmer als Sterben war. Mit jeder Faser seiner Ridenow-Begabung, dem Laran eines Empathen, wusste er jetzt, was Dezi durchmachte.
Er wurde geblendet. Er wurde verkr ü ppelt. Er wurde verst ü mmelt .
Das war die Strafe, die der Eid von Arilinn f ü r den illegalen Gebrauch einer Matrix vorsah. Und es war das, was er, dem Gesetz gehorchend, jetzt tun musste.
Dezi klammerte sich an sein letztes bisschen Trotz. Ohne dass eine Bewahrerin anwesend ist, begehst du damit einen Mord , sagte
    er.
    Steht auf Mordversuch vielleicht die Todesstrafe?
    Damon hielt seine Stimme leidenschaftslos, obwohl er Dezis ä ngste in seinen eigenen Eingeweiden sp ü rte. Jeder halbwegs f ä hige Matrix-Techniker – und ich gelte als ein solcher – kann diesen Teil der Arbeit einer Bewahrerin tun, Dezi. Ich kann Schwingungen aufeinander abstimmen und dir die Matrix ohne Lebensgefahr f ü r dich abnehmen. Ich werde dich nicht t ö ten. Wenn du versuchst, nicht gegen mich anzuk ä mpfen, wird es leichter f ü r dich sein.
    Nein, verdammt sollst du sein! Dezi spuckte aus, und Damon wappnete sich f ü r die vor ihm liegende Tortur. Er bewunderte den Versuch des Jungen, Mut und einige W ü rde zur Schau zu tragen. Er musste sich daran erinnern, dass Mut nichts als leerer Schein bei einem Feigling war, der Laran gegen einen betrunkenen und ungesch ü tzten Mann eingesetzt, der ihn zu diesem Zweck betrunken gemacht hatte. Es war Unsinn, Dezi jetzt zu bewundern, nur weil er nicht zusammenbrach und um Gnade flehte, was Damon selbst, wie er sich eingestand, bestimmt getan h ä tte.
    Immer noch empfing er Dezis Gef ü hle. Er war Empath, und sein Laran war in Arilinn geschult und geschliffen worden. So konnte er sich nicht einfach dagegen abblocken. Aber er gab sich M ü he, Dezis Empfindungen zu ignorieren und sich ganz auf das zu konzentrieren, was er tun musste. Der erste Schritt war, die Gedanken auf die eigene Matrix zu richten, die Atmung zu beruhigen, das Bewusstsein in das magnetische Feld seines K ö rpers einstr ö men zu lassen. Er ließ die Empfindungen seinen K ö rper passieren, wie eine Bewahrerin es tun muss. Er empfing und akzeptierte sie, ohne sich im Geringsten in sie hineinziehen zu lassen.
    Leonie hatte ihm einmal gesagt, wenn er ein M ä dchen w ä re, w ü rde er zur Bewahrerin gemacht worden sein, aber als Mann sei er zu empfindsam, und diese Arbeit werde ihn zerst ö ren. Die Erinnerung daran machte ihn von neuem w ü tend, und die Wut gab ihm Kraft. Warum sollte Empfindsamkeit einen Mann zerst ö ren, wenn sie f ü r eine Frau eine wertvolle Eigenschaft war, die sie f ü r die schwerste aller Matrix-Arbeiten, f ü r die Aufgabe einer Bewahrerin, geeignet machte? Damals h ä tten die Worte beinahe sein Leben vernichtet. Er hatte sie als Angriff auf seine M ä nnlichkeit empfunden. Jetzt gaben sie ihm die Versicherung, dass er diesen Teil der Arbeit einer Bewahrerin tun konnte.
    Andrew, der in lockerem Kontakt mit Damon stand, sah ihn wieder so, wie er ihn in der letzten Nacht f ü r einen Augenblick gesehen hatte, als er die schlafende Callista bewachte: ein wirbelndes Feld miteinander verbundener Str ö me mit pulsierenden Zentren, die in dunklen Farben ergl ü hten. Nach und nach sah er auch Dezi auf diese Weise und verstand, was Damon tat. Damon passte seine eigenen Schwingungen denen Dezis an, bis ihre K ö rper – und ihre Matrix-Steine – in perfekter Resonanz vibrierten. Das erm ö glichte es Damon, Dezis Matrix zu ber ü hren, ohne einen k ö rperlichen oder nerv ö sen Schock hervorzurufen, der stark genug war, Tod zu bringen.
    F ü r jemanden, der nicht in die pr ä zise Resonanz eingestimmt war, bedeutete die Ber ü hrung der Matrix eines anderen Schock, Kr ä mpfe und als allerletzte, unvorstellbare Pein den Tod.
    Andrew sah, dass die Schwingungen sich anglichen, dass sie gemeinsam pulsierten, als seien die beiden Magnetfelder f ü r einen Augenblick miteinander verschmolzen und eins geworden. Damon stand aus seinem Sessel auf – f ü r Andrew sah es aus, als bewege sich eine Wolke miteinander verbundener Kraftfelder – und ging auf den Jungen zu. Pl ö tzlich gelang es Dezi, Damon die Kontrolle der Resonanzen zu entreißen und den Kontakt zu brechen. Es war wie eine Explosion der Kr ä fte. Damon keuchte auf vor Qual, und Andrew f ü hlte den zerfetzenden Schmerz mit, der in Damons Nerven und Gehirn

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