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Der verbotene Turm

Der verbotene Turm

Titel: Der verbotene Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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sind zusammen, hoffe ich. Damon, ich weiß, du hegst einen Groll gegen ihn, aber schließlich hat der Junge das Recht auf seiner Seite. Ich hätte schon vor Jahren tun sollen, was ich jetzt ausführen werde. Natürlich ist er nicht alt genug, um Regent der Domäne oder Valdirs Vormund zu sein. Das ist ein verfrühter Ehrgeiz. Aber sobald er anerkannt ist, wird er Vernunft annehmen. Und dann wird er Valdir ein ebenso treuer Bruder sein, wie er es meinem armen Domenic war.«
    »Vater«, sagte Ellemir mit leiser Stimme, »das ist es, was wir fürchten.«
    Zornig fuhr er sie an: »Ich dachte, wenigstens du würdest ihm schwesterliche Gefühle entgegenbringen, Ellemir!« Dann sah er die Blicke Damons und Andrews fest auf sich gerichtet. Er sah vom einen zum anderen und wieder zurück, und Ärger und Zorn wuchsen in ihm.
    »Wie könnt ihr es wagen!« Ungeduldig stellte er den Kontakt her und las unmittelbar aus ihren Gedanken, was sie wußten. Damon spürte, wie im Geist Dom Estebans mit dem Wissen der Schmerz kam. Es war wie Sterben, ein Augenblick unerträglicher Todespein. Er empfing den letzten Gedanken des alten Mannes: Mein Herz, mein Herz wird bestimmt brechen. Ich dachte, das sei nur eine Redensart, aber ich fühle, wie es bricht , und dann umfing ihn eine gnädige Ohnmacht. Mit einer schnellen Bewegung fing Andrew den schlaffen Körper in seinen Armen auf, als er aus dem Rollstuhl kippte.
    Zu erschrocken, um klar zu denken, legte er Dom Esteban auf sein Bett.
    Damon war immer noch gelähmt von dem Schmerz, der auf ihn übergesprungen war.
    »Ich glaube, er ist tot«, sagte Andrew erschüttert, aber Callista kam und fühlte seinen Puls. Sie legte ihr Ohr kurz an seine Brust. »Nein, das Herz schlägt noch. Rasch, Ellemir! Lauf und hol Ferrika, sie ist am nächsten, aber einer von euch Männern muß hinunter in die Halle der Garde gehen und Meister Nicol suchen.«
    Sie blieb an der Seite ihres Vaters und dachte daran, was Ferrika ihr über seine Herzschwäche erzählt hatte. Als die Frau kam, bestätigte sie Callistas angstvollen Verdacht.
    »Irgendetwas im Herzen hat versagt, Callista.« In ihrem Mitgefühl vergaß sie die formelle Anrede und dachte nur noch daran, daß sie als Kinder zusammen gespielt hatten. »Er hat zu viele Schicksalsschläge aushallen müssen.« Sie brachte stimulierende Drogen, und als Meister Nicol kam, gelang es ihnen gemeinsam, ihm eine Dosis einzuflößen.
    »Es steht auf des Messers Schneide«, warnte der Lazarettoffizier. »Er kann jeden Augenblick sterben oder bis Mittsommer in diesem Zustand bleiben. Hat er einen Schock gehabt? Nichts für ungut, Lord Damon, aber er hätte vor der geringsten Aufregung oder schlechten Neuigkeit bewahrt werden müssen.«
    Damon hätte am liebsten gefragt, wie man einen Telepathien vor einer schlechten Neuigkeit bewahren solle. Aber Meister Nicol tat sein Bestes, und er würde ebenso wenig eine Antwort darauf haben wie Damon selbst.
    »Wir werden tun, was wir können, Lord Damon. Im Augenblick jedoch … Es ist noch ein Glück, daß er Euch bereits zum Regenten bestimmt hat.«
    Es war wie ein Guß eisigen Wassers. Er war Regent von Alton, Gerichtsherr und Souverän, bis Valdir zum Mann erklärt wurde.
    Nein!, dachte er und zuckte vor Widerwillen zusammen. Es war zu viel. Er wollte das nicht.
    Aber als er auf den hingestreckten alten Mann niederblickte, erkannte er, daß die Verantwortung auf ihm lag. Mit dem Beweis von Dezis Verrat vor Augen, hätte der Alton-Lord ohne Zaudern gehandelt, um die Kinder – den Jungen und das Ungeborene, die die nächsten Erben von Alton waren – zu schützen. Und jetzt mußte Damon handeln …
    Als Dezi mit Valdir zurückkam, fand er sie alle auf ihn wartend.
    »Valdir«, sagte Ellemir liebevoll, »unser Vater ist sehr krank. Geh zu Ferrika und frage sie, wie es um ihn steht.« Zu ihrer großen Erleichterung lief das Kind sofort davon, und Dezi blieb trotzig abwartend stehen.
    »Also hast du jetzt deinen Willen, Damon. Du bist Regent von Alton. Oder doch nicht? Das frage ich mich.«
    Damon fand seine Stimme wieder. »Ich bin gewarnt, Dezi. Du kannst mir nicht antun, was du Domenic angetan hast. Als Regent von Alton befehle ich dir, daß du mir die Matrix aushändigst, die du von Domenics Körper gestohlen hast.«
    Dezis Gesicht zeigte, daß er begriff. Dann, zu Damons Entsetzen, lachte er. Damon meinte, noch nie einen so gräßlichen Laut gehört zu haben wie dieses Lachen.
    »Komm und hol sie dir, du Halbmann von

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