Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der verbotene Turm

Der verbotene Turm

Titel: Der verbotene Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
nehmen zu lassen.
    »Würde mich irgendwer anhören, wenn ich es täte?«
    Leonie rief: »Für das, was du getan hast, gibt es keine Entschuldigung. Aber wir sind geneigt, nachsichtig zu sein, wenn du dich unserem Urteil unterwirfst, du und diese anderen, die du zur Rebellion gegen die heiligsten Gesetze der Comyn verführt hast.« Sie blickte Callista an, als habe sie sie nie zuvor gesehen.
    In dem Schweigen, das nun entstand, dachte Andrew: Angeklagter, haben Sie noch etwas zu sagen, bevor das Urteil über Sie verkündet wird?
    Er war es, auf den Lorill zuerst die Augen richtete.
    »Andrew Carr, du hast dich schwer vergangen, aber du hast in Unwissenheit unserer Gesetze gehandelt. Du sollst deinen eigenen Leuten übergeben werden, und wenn du keins ihrer Gesetze gebrochen hast, wirst du frei sein. Aber wir verlangen, daß du sofort von unserer Welt weggeschickt wirst.
    Callista Lanart, du hast ein ebenso hartes Urteil wie Damon verdient. Aber Leonie hat sich für dich eingesetzt. Deine beabsichtigte Ehe hat, da sie nicht vollzogen wurde …« – woher wußte Lorill das?, fragte sich Damon – »… keine gesetzliche Gültigkeit. Wir erklären sie für null und nichtig. Du sollst nach Arilinn zurückkehren, und Leonie übernimmt persönlich die Verantwortung für dein gutes Betragen.
    Damon Ridenow, nach den alten Gesetzen hättest du für deine eigenen Verbrechen und die Verbrechen dieser anderen, die du zum Ungehorsam verführt hast, den Tod oder die Verstümmelung verdient. Wir hier lassen dir die Wahl: Du kannst uns sofort deine Matrix übergeben, wobei eine Bewahrerin dein Leben und deinen Verstand schützen wird, und danach dein Leben als Regent von Alton und Vormund des Alton-Erben, den deine Frau trägt, weiterführen. Oder, wenn du dich weigerst, wird dir die Matrix mit Gewalt genommen. Solltest du das überleben, werden die Laran -Zentren deines Gehirns ausgebrannt, um jeden künftigen Mißbrauch zu verhindern.«
    Ellemir gab einen leisen Entsetzensschrei von sich. Lorill sah sie mit etwas wie Mitleid an. »Ellemir Lanart, da du von deinem Gatten mißleitet worden bist, verhängen wir über dich nichts anderes als dies: Du sollst aufhören, dich mit Dingen zu befassen, die außerhalb der weiblichen Sphäre liegen, und deine Gedanken auf die einzige Pflicht richten, die du im Augenblick hast. Das ist, dein ungeborenes Kind zu schützen, das der Erbe von Alton ist. Da dein Vater krank und dein einziger überlebender Bruder ein minderjähriges Kind ist und dein Mann unter unserm Urteilsspruch steht, geben wir dich in die Vormundschaft von Lord Serrais, und du sollst nach Serrais gehen und dein Kind dort gebären. Für diese Zeit habe ich drei ehrenwerte verheiratete Comyn -Frauen ausgewählt, die sich um dich kümmern werden, bis das Urteil an deinem Gatten vollzogen ist: Lady Rohana Ardais, Jerana, Prinzessin von Elhalyn, und Lady Cassilda Hastur, die Frau meines eigenen Sohns. Erlaubt ihnen, Euch aus dieser Kammer zu führen, Lady Ellemir.«
    Lady Cassilda, eine hübsche, dunkelhaarige Frau in ungefähr Ellemirs Alter und selbst hochschwanger, hielt Ellemir die Hand hin. »Komm mit mir, Liebes.«
    Ellemir blickte zu Cassilda Hastur und zurück zu Damon. »Darf ich sprechen, Lord Hastur?«
    Lorill nickte.
    Ellemirs Stimme klang so hell und kindlich wie immer, aber entschlossen. »Ich danke den Damen für ihre Freundlichkeit, kann ihr Angebot jedoch nicht annehmen. Ich will bei meinem Mann bleiben.«
    »Meine Liebe«, sagte Cassilda Hastur, »deine Loyalität macht dir Ehre. Aber du mußt an dein Kind denken.«
    »Ich denke ja an mein Kind«, erwiderte Ellemir, »an unser aller Kinder, Cassilda, deine und meine, und das Leben, das wir uns für sie wünschen. Hat jemand von euch sich die Mühe gemacht, darüber nachzudenken, im Ernst nachzudenken, was Damon tut?«
    Damon hörte ihr ungläubig zu. Es war lange her, daß er die Männer mit den Erfrierungen geheilt hatte. In jener Nacht hatte er ihr sein Herz ausgeschüttet, aber er hatte nicht geglaubt, daß sie ihn richtig verstanden habe. Jetzt hörte er sie sagen: »Ihr wisst und ich weiß, wie schwer es heutzutage ist, Telepathen für die Türme zu finden. Selbst denjenigen, die Laran besitzen, widerstrebt es, hinter Mauern zu leben und auf die Welt draußen zu verzichten, und wer kann ihnen daraus einen Vorwurf machen? Ich würde es selbst nicht wollen. Ich möchte auf Armida leben und Kinder haben, die dort nach mir leben werden. Und ich will nicht, daß

Weitere Kostenlose Bücher