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Der verbotene Turm

Der verbotene Turm

Titel: Der verbotene Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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sagte er ihr, als er in die Zimmer zurückkehrte, die sie beide mit Callista und Andrew teilten. Sie lächelte bleich.
    »Du bist ja nicht besser als die Damen im Comyn -Rat, mein Gatte, wenn du glaubst, ich müsse abgeschirmt und ausgeschlossen werden, weil ich eine Frau und schwanger bin! Weißt du nicht, daß wir alle gemeinsam kämpfen müssen? Wir kämpfen für das Recht, zusammen zu leben und unsere Kinder für ein besseres Leben zu erziehen, als es den meisten Comyn -Söhnen und -Töchtern zuteil wird! Glaubst du, ich möchte, daß er …« – sie legte die Hand mit dieser ausdrucksvollen Geste auf ihren schwangeren Körper – »… die gleiche verkrüppelnde Entscheidung zu fällen hat, die dir und Callista und Leonie aufgezwungen wurde? Ich will ebenso kämpfen wie du!«
    Er zog sie an sich. Ihre Einstellung war gesünder als seine. »Mein Liebling, alle Götter mögen verhüten, daß ich der eine sein sollte, der dir dies Recht verweigert.«
    Aber als sie mit Callista und Andrew zusammentrafen, sagte er sich, bei dem kommenden Kampf gehe es um mehr als um Leben und Tod. Wenn sie verloren – und überlebten – war ihnen ein schlimmeres Schicksal als der Tod beschieden.
    »Das Duell wird in der Überwelt ausgefochten werden«, warnte er, »wie die letzte Schlacht gegen die Große Katze. Wir müssen sehr viel Selbstvertrauen haben, denn nur unsere eigenen Gedanken können uns schlagen.«
    Ellemir ließ Speisen und Wein kommen, und sie aßen zusammen. Dabei versuchten sie, es zu einer festlichen Gelegenheit zu machen und zu vergessen, daß sie sich für die schwerste Prüfung ihres Lebens stärkten. Callista sah blaß aus, aber es erleichterte Damon, daß sie herzhaft aß.
    Zwei von ihnen hatten die Ausbildung und die Kraft einer Bewahrerin, dachte er. Doch gerade das weckte einen quälenden Gedanken. Wenn sie verloren, war es gleichgültig, aber wenn sie siegten, gab es immer noch eine Sache, die nicht geregelt war.
    »Wenn wir siegen«, sagte er, »habe ich das Recht gewonnen, mit meinem erwählten Kreis zu arbeiten, wie ich will. Denn Ellemir als meine Frau und Andrew als mein geschworener Mann sind außer Reichweite einer Einmischung des Rats. Aber du, Callista, stehst weit vorn in der Comyn -Erbfolge, vor dir sind nur die beiden Kinder, von denen eins noch ungeboren ist. Der Rat wird geltend machen, meine Pflicht als Regent von Alton sei es, dich mit einem passenden Mann zu verheiraten, mit einem aus Comyn -Blut. Eine Frau in deinem Alter, Callista, ist für gewöhnlich verheiratet, falls sie nicht in einem Turm arbeitet.«
    »Ich bin verheiratet!« flammte sie auf.
    » Breda , wenn irgendwer die Gültigkeit dieser Ehe bestreitet, wird er Recht bekommen. Verläßt du dich wirklich darauf, der Rat werde diesen Schritt nicht unternehmen? Der alte Dom Gabriel von Ardais hat mich bereits darauf angesprochen, ich solle dich mit seinem Sohn Kyril verheiraten …«
    »Kyril Ardais?« Ihre Nüstern bebten vor Ekel. »Ebenso gut könnte ich einen Räuber aus den Hellers heiraten! Ich habe nicht mehr mit ihm gesprochen, seit er uns alle bei Kinderfesten einschüchterte und tyrannisierte, aber ich glaube nicht, daß er sich mit zunehmendem Alter gebessert hat!«
    »Trotzdem wäre es eine Heirat, die der Rat billigen würde. Oder sie könnten auf Vaters Wunsch zurückkommen und dich, wie er es mit Ellemir vorhatte, Cathal geben. Aber verheiraten werden sie dich ganz bestimmt. Du weißt ebenso gut wie ich, was das Gesetz über Freipartner-Ehe sagt, Callista.«
    Sie wußte es. Freipartner-Ehen wurden durch den Vollzug legal und konnten, solange sie kinderlos blieben, vom Rat annulliert werden.
    »Avarra sei uns gnädig!« Sie blickte von einem Gesicht zum anderen. »Das ist schlimmer, als vor den Augen der halben Alton-Domäne ins Bett gesteckt zu werden, und ich habe das schon für peinlich gehalten!«
    Sie lachte, aber es war kein fröhlicher Klang. Ellemir sagte leise: »Warum, glaubst du wohl, wird eine Frau so öffentlich ins Bett gelegt? Damit alle sehen und wissen, daß die Ehe eine Tatsache ist. Aber in deinem Fall bleibt eine Frage offen. Ich zweifle nicht daran, daß Dezi sich keinen Zwang angetan hat, über die Sache zu reden. Verdammt soll er sein!«
    »Ich zweifle nicht daran, daß er bereits verdammt ist«, sagte Damon, »aber der Schaden ist nun einmal angerichtet.«
    »Willst du damit sagen …« – Andrew legte seine Hand auf die Callistas – »… daß Dezi in seiner Bosheit die Wahrheit gesagt

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