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Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Titel: Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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fünf Minuten! Ich hole meinen Vater und dann fahren wir! Ihr müsst mir unbedingt diesen Klub in der Frognal Lane zeigen! Ich bin mir sicher, das wird äußerst interessant!«
    Als das Mädchen hinter einer großen Glastür verschwunden war, sagte der Lockige zu seinem blonden Bruder: »Ich würde sagen, wir haben eine Mitfahrgelegenheit gefunden.«
    Â»Gelobt sei der Herr! Wir kommen wieder nach Hause!«

Kapitel 9
Die Stadt der tausend Kanäle
    Die Stadt wiederzusehen war ein unbeschreibliches Gefühl.
    Seit Ricks letztem Besuch in Venedig war viel Zeit vergangen. Aber er konnte sich noch sehr gut daran erinnern, weil er hier zum ersten Mal den Mut aufgebracht hatte, Julia zu küssen.
    Tommaso dagegen war erst vor ein paar Tagen hier gewesen. Auf seiner Flucht vor dem Brandstifter waren ihm die Unterschiede zwischen diesem Venedig und dem, das er kannte, kaum aufgefallen. Dennoch war er nicht weniger aufgeregt als sein Freund aus Kilmore Cove: Für Tommaso war das hier so etwas wie eine Rückkehr nach Hause.
    Vor der Abreise hatten sich die beiden an der Kreuzung bei der Owl Clock verabredet. Von dort aus waren sie auf der Straße zu Fuß zum Haus der Spiegel gegangen. Eine große weiße Eule schien das Haus von Peter Dedalus zu bewachen und zeigte sich über ihr Kommen sehr irritiert. Besonders störte sie der junge Puma, der versuchte, zu ihrem Ruheplatz hochzuspringen.
    Durch Peters Tür zur Zeit waren sie in die Calle dell’Amor degli Amici gelangt, eine Gasse im Herzen von Venedig im 18. Jahrhundert.
    Sie sahen sich um, ohne etwas Verdächtiges zu entdecken. Peter Dedalus’ mechanische Gondel war an der Kanalwand vertäut. Als er das Wasser des Kanals sah, begann der kleine Puma abwechselnd zu fauchen und zu wimmern.
    Â»Vielleicht wirst du ihn ja auf diese Weise los«, meinte Rick beim Einsteigen in die Gondel. Vorsichtig bückte er sich und überprüfte den Zustand der Pedale, mit denen Peters geniale Erfindung angetrieben wurde.
    Auch nachdem Tommaso eingestiegen war, weigerte sich der Puma hineinzuspringen. Er lief ihnen am Kanal entlang nach, bis sie zu einer Brücke kamen. Dort kletterte er auf die Brüstung und sprang dem Jungen von dort aus in die Arme.
    Â»Nichts zu machen!«, meinte Tommaso seufzend. »Anscheinend glaubt dieser Flohbeutel, dass seine Aufgabe im Leben darin besteht, mir gewaltig auf die Nerven zu gehen.«
    Ihr Ziel im Gewirr der Kanäle war das Viertel Campo Santa Marina, in dem das Haus von Alberto und Rossella Caller stand. Es war der einzige Ort, an dem sie hoffen konnten, etwas über Peter Dedalus zu erfahren. In einem Zimmer des Hauses, das einst Penelopes Familie gehört hatte, stand eine Druckerpresse, die Peter hin und wieder benutzte.
    Â»Weißt du, was?«, fragte Tommaso, während sie den Rio degli Armeni entlangglitten, vorbei an gotischen Balkonen, über denen bunte Fahnen flatterten. »Abgesehen von der Farbe des Wassers, das grüner und trüber ist, hat sich Venedig in den letzten Jahrhunderten gar nicht so sehr verändert.«
    Rick grinste wortlos.
    Sie fuhren an Wäldern von Anbindepfosten vorbei und gelangten in ein Labyrinth immer schmalerer Wasserstraßen, über die sich unzählige kleine Brücken spannten. An einer Stelle roch es köstlich nach warmem Brot und in heißem Fett gebackenen Krapfen und am liebsten hätten sie einen kleinen Umweg gemacht …
    Nachdem sie noch ein paar Male abgebogen waren, gab Rick Tommaso ein Zeichen, langsamer in die Pedale zu treten. »Wir sind da«, sagte er.
    Doch in der engen Gasse, die zum Haus der Callers führte, erwartete sie eine böse Überraschung.
    Â»Halt!«, rief der rothaarige Junge. »Schnell weg von hier!«
    Sie betätigten die Pedale in umgekehrter Richtung, bis sie die Gondel hinter einem großen, vollgepackten Lastkahn verschwinden lassen konnten.
    Â»Was ist denn los?«, wollte Tommaso wissen.
    Rick antwortete nicht sofort. Er stieg zuerst aus der mechanischen Gondel aus und band sie rasch an einem Ring an der Kanalwand an. Anschließend lief er auf dem
fondamenta
entlang, dem schmalen Bürgersteig am Kanal, und schaute hinter einer Hausecke versteckt zum Haus der Callers hinüber.
    Er hatte richtig gesehen: Vor dem Gebäude liefen verdächtige Gestalten herum. Sie trugen lange graue Mäntel und schwarze Hüte. Ihre Gesichter hatten sie hinter Masken mit

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