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Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Titel: Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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über den Stein gestolpert. Und außerdem habe ich noch nie eine Tür gesehen, die nicht mehr aufgeht, wenn sie zugeschlagen ist!«
    Nestor sah ihn an, ohne etwas zu sagen, aber der kleine Flint begriff auch so, dass es besser war, jetzt erst einmal den Mund zu halten. Er setzte sich ebenfalls auf den Boden und starrte den Horizont an.
    Nach einer Weile, die dem kleinen Flint endlos vorgekommen war, sagte Nestor leise: »Diese Tür war unsere einzige Möglichkeit, diesen Ort wieder zu verlassen. Du hast sie geschlossen und uns dadurch dazu verdammt, für immer hierzubleiben.«
    Â»Aber …«
    Â»Für immer«, erwiderte Nestor knapp.
    Der Junge sah ihn fragend an. Wovon redet der alte Spinner eigentlich, dachte er. »Es muss doch eine Möglichkeit geben, nach Hause zurückzukehren!«, protestierte er. »Wie weit kann Kilmore Cove denn von hier entfernt sein? Zu Fuß vielleicht eine Stunde. Höchstens zwei!«
    Als er das hörte, konnte sich Nestor einfach nicht mehr beherrschen. Er bekam einen hysterischen Lachanfall. »Oh ja, klar! Glaub mir, von all den kleinen Ganoven, die ich im Laufe meines Lebens kennengelernt habe, bist du mit Abstand der dümmste!« Mühsam stand er auf und entfernte sich ein paar Schritte, weil er den Drang, dem Bengel ein paar Fußtritte zu verpassen, kaum noch unterdrücken konnte.
    Denk nach, Nestor, denk nach!, ermahnte er sich. Es muss doch einen Weg geben, diese Tür wieder aufzubekommen!
    Aber es gab keinen. Sonst wäre die Insel ja kein perfektes Gefängnis gewesen.
    Widerstrebend drehte sich Nestor wieder nach dem kleinen Flint um, der sitzen geblieben war und ein sehr trauriges Gesicht machte. »He, du kleiner Gangster!«, stieß er verächtlich hervor. »Hast du auf der Insel vielleicht jemanden gehört oder gesehen, während du mir hinterhergeschlichen bist?«
    Der kleine Flint stand sofort auf und eilte zu ihm. »Abgesehen von den Vögeln … nein, Mister. Ich glaube, nicht.«
    Â»Wirklich nicht? Bist du dir da sicher? Nicht einmal ein verdächtiges Geräusch oder einen Schatten im Gebüsch?«
    Der Junge dachte konzentriert nach und schüttelte schließlich den Kopf. »Nein, ich habe niemanden gesehen. Das schwöre ich. Keine Menschenseele außer Ihnen.«
    Nestor kratzte sich am Bart und sah sich nach allen Seiten um. Seine Unruhe wuchs. Wenn außer ihm und dem Lausebengel niemand auf der Insel war … Bedeutete das, dass
er
gestorben war?
    Oder war
er
einfach nur weggegangen?
    Â»Ich komme dich holen«, hatte
er
als Botschaft auf dem Querbalken der Tür hinterlassen.
    Nestor war während der Auseinandersetzung mit dem Flint-Jungen in das Haus des Gouverneurs zurückgegangen und streifte nun durch die Zimmer. Der kleine Flint folgte ihm auf den Fersen. Er hatte keine Lust, allein zurückzubleiben, vor allem nicht nach all den komischen Fragen, die ihm der alte Mann vorhin gestellt hatte.
    Â»Mister? Sind das hier echte Diamanten?«, fragte er auf einmal mit weit aufgerissenen Augen. Ihm war gerade aufgefallen, was auf dem Fußboden herumlag: Dinge, die wie die Überreste eines kostbaren Schatzes aussahen.
    Nestor warf ihm einen schiefen Blick zu. »Ja.«
    Â»Machen Sie Witze? Aber was machen die Diamanten denn hi…?« Er unterbrach sich mitten im Satz. »Und das da? Sind das Goldmünzen?
Echte
Goldmünzen?«
    Nestor bemühte sich, die Jubelrufe seines Schicksalsgenossen zu überhören, und sah zu, wie sich der Junge die Taschen mit Edelsteinen, Goldmünzen und Perlen füllte. »Anscheinend haben wir einen würdigen Erben von Käpt’n Spencer gefunden«, sagte er sarkastisch.
    Â»Was haben Sie gesagt?«, fragte der kleine Flint und raffte weiter alles zusammen, was in seiner Reichweite lag.
    Â»Egal«, murmelte Nestor und ging auf die Tür zu, die nach draußen führte.
    Â»He! Wo wollen Sie hin?«
    Â»Ich werde ihn suchen.«
    Â»Wen suchen?«
    Â»Den Mann, dem die Sachen gehören, die du dir gerade in die Taschen stopfst.«
    Ohne zu verstehen, was Nestor meinte, trabte der kleine Flint hinter ihm her. Bei jedem Schritt fielen ihm Goldmünzen und Perlenschnüre aus den Taschen. »Aber wo in aller Welt sind wir denn eigentlich? Wie weit ist es bis nach Kilmore Cove?«
    Nestor lachte schrill auf. Dann blieb er stehen und zeigte auf die Palmen und den Ozean. »Du willst wissen,

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