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Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5

Titel: Der verbrannte Garten - Ulysses Moore : Staffel 2 ; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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hinter ihr sagen.
    Sie wirbelte herum: Es war der Butler Pirès. Sie hatte ihn gar nicht kommen hören.
    Â»Es tut mir leid, wenn ich Sie erschreckt habe«, entschuldigte er sich.
    Er sah aus, als käme er aus einem anderen Zeitalter. Und im Grunde konnte das tatsächlich der Fall sein.
    Anita lächelte ihn freundlich an. »Nein, nicht schlimm. Machen Sie sich keine Sorgen.«
    Gemeinsam betrachteten sie schweigend den zerstörten Garten. Im Hintergrund diskutierte Viviana Voynich mit schriller Stimme immer noch mit den Schere-Brüdern.
    Â»Ich kann mich nicht erinnern, dass er jemals anders genannt wurde«, fuhr Pirès fort. Er klang verbittert. »Doch mit Sicherheit war er nicht immer in diesem schlimmen Zustand.«
    Anita sah ihn an. »Meinen Sie damit … damals, als sich die Traumreisenden hier getroffen haben?«
    Der Butler erwiderte ihren Blick. Anita sah, dass seine Unterlippe zitterte, so als ob er sich nicht sicher sei, was er darauf entgegnen sollte. »Woher wissen Sie das, Miss?«
    Anita fuhr mit der Hand über die Fensterscheibe. »Ich weiß, dass dieses Haus einst der Familie Moore gehörte.«
    Â»Ach, glauben Sie mir, Miss«, meinte der Butler seufzend, »das waren schönere Zeiten! In diesem Garten trafen sich außergewöhnliche, einzigartige Menschen.«
    Â»Haben Sie sie kennengelernt?«
    Â»Oh ja! Als ich meinen Dienst hier in der Villa der Moores antrat, war ich noch sehr jung. Auf Schulbildung legte man damals noch nicht so viel Wert und mein Vater gab mich bei dem Butler der Moores in die Lehre. Ich war noch keine zehn Jahre alt.«
    Â»Und wie war das, als es den Klub der Traumreisenden noch gab?«
    Â»Ganz anders als heute.« Pirès lächelte. »Und wesentlich eleganter, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Aber eigentlich steht es mir nicht zu, darüber zu urteilen. Ich bin nur hier, um Tee zu servieren und die Tür zu öffnen und zu schließen. Und um die Reinigung zu organisieren, wenn Geld dafür vorhanden ist.«
    Â»Und … ist es nicht vielleicht auch Ihre Aufgabe, den Gästen des Klubs den Garten zu zeigen?«, fragte Anita mit einem breiten Lächeln.
    Â»Mit Vergnügen«, erwiderte Pirès und machte eine kleine Verbeugung. »Aber ich befürchte, dass Sie einen Schirm brauchen.«
    Â»Ich müsste den Schirm aus dem Ständer am Eingang holen … Aber weil ich auf keinen Fall dieser … äh … Dame … da unten begegnen will, riskiere ich lieber, ein bisschen nass zu werden.«
    Â»Wie Sie wünschen.«
    Â»Wie kommt es, dass er in so einem Zustand ist?«, fragte Anita, als sie gemeinsam durch den Garten spazierten.
    Â»Die
Herren
führen hier häufig Experimente durch«, antwortete der Butler vorsichtig. »Experimente mit Feuer.«
    Er zeigte auf eine niedrige Mauer, auf der elektrische Kabel und Kupferspulen lagen. Daneben befanden sich Bruchstücke von Masken und anderen Gegenständen aus Gips. Sie sahen aus, als wären sie durch Explosionen beschädigt worden.
    Â»Soweit ich weiß, ist so etwas nicht erlaubt«, murmelte das Mädchen empört.
    Â»Es ist ein Privathaus, und Privatleute dürfen hier tun und lassen, was sie wollen. Zumindest, solange Mister Homer es ihnen gestattet …«
    Anita zuckte zusammen. »Mister Homer von der Umzugsfirma Homer & Homer?«
    Â»Genau der, Miss«, sagte Pirès erstaunt. »Mister Homer ist der Eigentümer des Hauses und Fördermitglied des Klubs. Er ist so gütig, den
Herren
zu gestatten, hier ihren diversen Beschäftigungen nachzugehen.«
    Â»Aber warum genehmigt er das?«
    Â»Fragen Sie mich das bitte nicht. Ich bin nur ein einfacher Butler.«
    Sie hatten den Springbrunnen erreicht.
    Â»Und was ist dieser Homer für ein Typ?«, fragte Anita, weil sie das Gefühl hatte, der Butler wäre immer noch gesprächig gestimmt.
    Â»Er trägt immer irgendeinen auffälligen Hut oder eine Mütze«, sagte Pirès, als ob das als Personenbeschreibung ausreichend wäre. »Und er hat fünf Söhne: Ascott, Brighton, Coughton, Davemport, Everton … ja, und das Mädchen. Er wollte um jeden Preis eine Tochter haben, aber es hat eben ein bisschen gedauert.«
    Sechs Kinder, dachte Anita. Und ein Haus in London, das er lieber den Brandstiftern überließ, anstatt es jemandem wie Oblivia Newton zu verkaufen, die sicherlich nicht

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