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Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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um Größeres geht als um deine kleine Liebschaft?“ Wie erstarrt hörte Herm die Stimme aus seiner Vergangenheit in seinem Kopf nachklingen. Noch während er sich selbst einredete, dass er sich irren musste, trat sein Bruder neben das Pärchen aus Begos, das Kira entführt hatte. „Hassem? Was bei Marteks Bart tust du hier? Haben sie dich auch entführt? Haben sie...“ Wortlos hielt Herm mitten in seinem Satz inne. Er hatte es nicht direkt bemerkt, aber jetzt war es nicht mehr zu übersehen. Hassem, sein Bruder, erstrahlte hell in der Macht desschwarzen Mondes. Neben ihm stand ein riesiger weißer Horntiger, der ihm so selbstverständlich zur Seite zu stehen schien wie Ketara neben ihm selbst und nun ein bedrohliches Grollen von sich gab. „ Er ist es, er ist der Zweite. “ Wütend biss sich Herm auf die Lippe, er hätte daran denken müssen. Das Talent zur Magie vererbte sich oft innerhalb einer Familie. Geschwister unter Magiern waren nicht ungewöhnlich. „ Wir müssen einen Vorfahren haben, der ein Magier des schwarzen Mondes war. “
    Plötzlich fiel es Herm wie Schuppen von den Augen. Ihr Familienwappen, ein schwarzer Blitz auf weißem Hintergrund, unter dem Zenit einer schwarzen Sonne. „ Nein, keine Sonne. Ein schwarzer Mond. Und es war die ganze Zeit vor meiner Nase. Ich war ein Narr! “ Als ob er seine Gedanken lesen konnte, setzte Hassem ein wissendes Lächeln auf. „Ja, ich habe auch eine Weile gebraucht, um es zu begreifen. Wie es aussieht, haben uns unsere Vorfahren ein Geschenk mit gegeben, Herm. Aber leider wird es nur einem von uns nützen können.“ Herm hörte auf, den Worten seines Bruders zu folgen. Zu viele Informationen schlugen auf ihn ein und lähmten seine Gedanken. „ Kira vielleicht ertrunken. Hassem lebt. Zwei schwarze Magier. Wahnsinn! “
    Ein Blick zurück zu seinen Gefährten brachte ihn in die Realität zurück. Secan stand noch immer kampfbereit wie eine Raubkatze hinter ihm, seinen Blick fest auf den Mann in rot gerichtet. Kalinde folgte dem Geschehen mit den großen Augen eines Kindes, das die Zusammenhänge noch nicht verstehen konnte. Lediglich Ise hatte ihren Blick fest auf ihn gerichtet, sie erwartete jeden Moment sein Zeichen. In diesem Moment begriff er, dass ihre Leben in seiner Hand lagen. Er hatte sie hierher geführt und er musste sie auch wieder lebend herausbringen, er konnte es sich jetzt nicht leisten, die Nerven zu verlieren.
    „Die Familie ist also wieder vereint. Jetzt ist es an der Zeit, diese Barriere zu entfernen.“ Die Worte des Mannes in der Rüstung, den Secan als Prätor bezeichnet hatte, durchstachen die Luft wie Eiszapfen und sorgten umgehend für Ruhe. „Das Ritual ist vorbereitet. Wir werden jetzt gemeinsam die Zeit des Vergessens beenden und dann wird der Turm seinen neuen Meister wählen.“
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    Nervös sah Magistrat Harmondir zum Nachthimmel. Er konnte es nicht sehen und doch wusste er, dass es da war. Eine Präsenz, eine Quelle der Macht, unsichtbar und doch wahrnehmbar. „ Die Zeit des Erwachens, sie beginnt heute Nacht. “ Er hatte sein Schwert auf den Rücken geschnallt und stand sichtbar bewaffnet auf seinem kleinen Balkon, bereit für eine Schlacht, vielleicht seine letzte. Das magische Schwert ließ sein Blut pulsieren, er hatte sich schon lange nicht mehr so lebendig gefühlt. „ Und doch ist es vielleicht auch die Nacht meines Todes. Eine dunkle Wolke kommt näher, unaufhaltsam. “
    Er hörte die leisen Schritte in demselben Moment hinter sich, in dem auch die ihm fremde Stimme erklang. „Ich höre den Ruf des Kristallturms.“ Er war nicht überrascht über den späten uneingeladenen Besucher, genau genommen hatte er fest mit einem Boten des Turms gerechnet. „Ich höre den Ruf des Kristallturms.“ Ohne sich umzudrehen und mit fester Stimme sprach nun auch Harmondir die zeremoniellen Worte der Diener des Kristallturms und wartete auf weitere Anweisungen seines plötzlich aufgetauchten Gastes.
    „Die dunkle Garde wird Phrygia noch heute Nacht erreichen. Genau wie auch das schwarze Buch. Wir müssen diejenige schützen, die es trägt. Ist die Turmwache bereits eingetroffen?“ Mit einem stummen Nicken beantwortete er die Frage, Harmondir hatte den Wachleuten des Handelshauses frei gegeben, nachdem er die angekommene Ladung in der letzten Nacht inspiziert hatte, es wäre auch unsinnig gewesen, die riesigen Kisten bewachen zu lassen. Genau genommen war der sicherste Platz in ganz Keldur vermutlich genau zwischen diesen

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