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Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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Kisten und deren Inhalt. „ Fünfzig Turmwachen, eine gewaltige Armee. Und alles, um eine einzelne Frau zu schützen? “
    Das plötzliche Gefühl von Gefahr führte seine Hand umgehend zum Griff seines Schwertes, während er sich blitzschnell umdrehte und nach der Gefahrenquelle umsah. Vor ihm stand der Mann, mit dem er gesprochen hatte, wie erwartet grau und unauffällig. Wäre da nicht das weiß leuchtende riesige Schwert, das er gleichzeitig zu ihm mit einer fließenden Bewegung in die Hand nahm. „Ich spüre es auch. Wir sind nicht allein.“ Nahezu im gleichen Augenblick sprangen drei in rot gekleidete Gestalten vom Dach des Hauses auf seinen Balkon und sahen ihn und seinen Gast mit hasserfüllten Augen an.
    „Ihr seid die Diener derjenigen, die den Mantel des Vergessens über unseren Meister gelegt haben. Dafür seid ihr des Todes!“ Ohne eine Antwort abzuwarten, zogen die Frau, die gesprochen hatte, sowie ihre beiden männlichen Begleiter, ihre Waffen und griffen an. Gleichzeitig hörte Harmondir Schritte von vielen Männern unten auf der Strasse, die noch vor Sekunden wie leergefegt gewirkt hatte. „Das Lagerhaus, sie wollen zu den Kisten.“ Sein Schwert in der Hand konnte er den initialen Angriff der Anführerin gerade noch abwehren, während er seinem Gast die Warnung zurief. Der Mannverstand offenbar seinen Wink, parierte die Angriffe der beiden Männer in rot scheinbar ohne größere Mühen und sprang dabei an ihnen vorbei vom Balkon auf die Strasse.
    „Haltet ihn auf, ihr Narren. Was auch immer in diesen Kisten ist, ich will es haben.“ Sichtlich verärgert bewegte sich die Anführerin der roten Kämpfer zurück in Richtung Balkon, während sie seinen Gegenangriff parierte. Seine Attacke bestand aus einer einfachen, aber effektiven Kombination von Hieben, schnell und präzise ausgeführt. Die Art und Weise, mit der sie allerdings sowohl seine Angriffe parierte, sich dabei bewegte und noch Befehle an ihre Männer gab, zeigte ihm, dass er es nicht mit einfachen Attentätern zu tun hatte. Sie war eine Meisterkämpferin, gut ausgebildet in den alten Kampfformen.
    Was ihn aber noch mehr beeindruckte, war sein plötzlich aufgetauchter Gast, dessen Namen er noch nicht einmal kannte. Auf die Straße gesprungen stand der graue Krieger mit seinem weiß leuchtenden Schwert in der Mitte von wenigstens fünfzig bewaffneten Männern, nicht zu vergessen den beiden Männern in rot, die ihm vom Balkon hinab zur Strasse gefolgt waren und doch stand er aufrecht und siegesgewiss in ihrer Mitte, als wäre er unverwundbar. „Mein Name ist Perkles und ich bin der Waffenmeister des Kristallturms. Euch zu zeigen war ein Fehler, Kagenoha. Ihr werdet schon bald so vergessen sein wie euer Meister. Turmwache, erhöret den Ruf des Kristallturms!“
    Für einen Moment schienen alle Männer auf der Strasse wie gelähmt, während sie dem grauen Krieger zuhörten, bis er bei seinem letzten Satz sein Schwert mit der Klinge voraus in die Erde rammte und dabei eine Erschütterung auslöste, die jeden außer ihm von den Füßen warf. „ Perkles selbst, unglaublich. Er müsste schon seit Jahrhunderten tot sein. Und jetzt ist er hier. “ Offenbar kannten auch die Angreifer in rot den Namen ihres Widersachers und wahrten respektvollen Abstand, während sie sich wieder auf ihre Füße stellten. Doch noch bevor sie oder einer der anderen bewaffneten Männer auf der Straße überhaupt etwas tun konnten, zerbarst plötzlich das Tor zum Lagerhaus XXIII und gab die Sicht frei auf einen unglaublichen Anblick.
    Umgehend drehten die bewaffneten Männer, die noch vor einer Minute selbst das Tor aufbrechen wollten, um und verschwanden in Scharen in den Seitengassen der großen Straße. Harmondir glaubte nicht, dass er sie noch einmal wieder sehen würde, angeheuerte Räuber von einer der hiesigen Diebesgilden stellten ihr eigenes Leben stets über die Loyalität zu ihrem Auftraggeber. Blieben noch die drei Attentäter in rot, die nun mit offenen Mündern auf die Stelle starrten, wo sich eben noch das Tor zur Lagerhalle befunden hatte.
    Nun standen an derselben Stelle monströse metallische Riesen, die aussahen, als wären sie nur Statuen aus Gold, Silber und Bronze, sich aber bewegten wie Lebewesen. „ Die Turmwache. Fünfzig Golems, magisch erschaffene Wesen. “ Während Harmondir noch auf den atemberaubenden Anblick der sich langsam aus der Lagerhalle bewegenden Turmwache starrte, nutzte Perkles die Verwirrung seiner Gegner und schlug zu.

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