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Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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spürte Herms Aufregung durch ihren Bund und ließ ein gefährliches Grollen aus ihrem Bauch ertönen. „Ich...ich...ich kenne keine Kira. Eine Frau gab mir diesen Brief für euch. Bitte, ich habe niemandem etwas getan.“
    Herm erkannte sofort, dass der Mann die Wahrheit sagte. Der Angstschweiß auf seiner Stirn sowie sein erhöhter Pulsschlag zeigten deutlich das Bild eines verängstigten Boten. Schnell nahm er ihm den Brief aus der Hand und las mit bebenden Händen die kunstvoll mit schwarzer Tinte geschriebenen Zeilen.
    „ Wenn du Kira lebend wieder sehen willst, komm zum schwarzen Turm. Fälle die richtige Entscheidung oder wir werden den Fuß des Turms in ihrem Blut tränken. “
    Wie gelähmt starrte Herm auf die geschriebenen Zeilen und las sie immer wieder. „Wer hat dir diesen Brief gegeben?“ Seine Stimme klang dunkel und bebend, er konnte an den angsterfüllten Augen des alten Händlers sehen, wie bedrohlich er wirken musste. Es war ihmegal, er musste Kira finden, die Zeit für Höflichkeiten hatte er hinter sich gelassen. „Eine junge Frau aus Begos. Sie gab mir den Brief heute Morgen, zusammen mit einem Silberstück. Ich sollte ihn euch heute Abend bringen, ich dachte es geht um eine Einladung.“ Mühsam unterdrückte Herm seinen Zorn. Er wusste, dass es nicht die Schuld des Händlers war und doch konnte er nur schwer sein Verlangen unterdrücken, nach der Kraft des schwarzen Mondes zu greifen und ihn mit dunkelsten Zaubern zu zerfetzen. „Beschreib sie mir. War sie allein? Irgendetwas Auffälliges?“ Trotz seiner Angst schien der Kiepenhändler für einen Moment zu überlegen. „Sie war sehr schön für eine Fremdländerin. Langes schwarzes Haar, braune Augen. Aber keine Edeldame, sie wirkte eher wie eine Kriegerin auf mich. Eine dieser Frauen, deren Weg man lieber nicht kreuzen möchte, wenn ihr versteht was ich meine, junger Herr.“
    Es war offensichtlich, dass er hier nicht weiterkommen würde und so entließ er den alten Mann, nachdem er ihm noch einige Kupferstücke für seine Mühen gegeben hatte. Wer auch immer Kira aus seinem Leben gerissen hatte, würde es bitterlich bereuen. Stumm schloss er für einen Moment seine Augen und ließ Kiras Bild in seinen Gedanken erscheinen, er würde es abspeichern und sich so an sie erinnern, bis er sie zurückgeholt hatte.
    „Lingard, Ise. Es ist Zeit für euch, in eure Heimat zurück zu kehren. Das ist nicht euer Kampf, ich werde Kira finden oder bei dem Versuch sterben.“ Zu seiner Überraschung baute sich nun Ise mit verschränkten Armen und Wut im Gesicht vor ihm auf. „Denkst du so schlecht von uns Valkallern, dass du wirklich glaubst ich würde Kira im Stich lassen? Du hast wohl vergessen, dass ihr beide in Tyrs Klan aufgenommen wurdet. Wir mögen in deinen Augen noch immer Barbaren sein, aber wir lassenkeinen der Unseren zurück. Ich werde mit dir kommen und gemeinsam werden wir sie finden.“ Ises Blick ließ keinen Zweifel daran, dass jedwede Diskussion unnötig war, und so akzeptierte Herm ihr Hilfsangebot mit einem Nicken. „Wir mir scheint braucht ihr einen guten Fährtenleser mehr wie alles andere, wenn wir die Entführer einholen wollen, also werde ich euch begleiten.“ Überrascht sah Herm auf Lingard, der sich nun neben Ise gestellt hatte. Obwohl der Waldwächter sie erst kurz kannte, war er bereit sein Leben für Kira zu riskieren. „ Oder will er nur in Ises Nähe bleiben? “ Es spielte keine Rolle, er konnte jede Hilfe brauchen und Lingards Talent als Späher und Fährtenleser stand außer Frage.
    „Dann wollen wir nicht rasten oder ruhen, bevor wir sie nicht gerettet haben und unsere Gemeinschaft wieder vollzählig ist.“ Wie einen Pakt sprach Herm die Worte und streckte seinen Arm vor sich aus. Mit einem Nicken griffen Ise und Lingard seinen Arm und wiederholten seine Worte. Wer auch immer Kira entführt hatte, er hatte nun drei gefährliche Feinde.
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    Das Licht der vier Monde erhellte den Nachthimmel gerade so viel, dass das Grün der Handelsoase in ihre Sicht kam. „ Wir sind zu langsam, wir hätten die Oase vor Stunden erreichen müssen. “ Behutsam klopfte Herm Ketara auf die Seite, seine Begleiterin schnaufte schwer von dem langen Nachtritt und brauchte dringend Wasser. Auch Ise und Lingard auf ihren Pferden waren offensichtlich froh, dass die Oase endlich wie erhofft vor ihnen aufgetaucht war. Ohne Wasser würden sie in der Wüste sterben und weder Ises rote noch seine schwarzeMagie würden daran etwas

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