Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
Vom Netzwerk:
Gelegenheit zu bekommen, mit Kira allein reden zu können, vielleicht eine Herberge zu finden. „Ise und Kira suchen nach Vorräten, aber ehrlich gesagt habe ich nicht zu viel Hoffnung, die Qualität der Waren scheint der Qualität der Bauwerke angepasst.“
    Mit einem Lachen quittierte Herm die Antwort seines neuen Reisebegleiters aus Meronis, Lingard hatte auf ihrem Weg zum Orakel zunehmend seine Sympathie gewonnen, es tat gut einmal wieder zu Lachen. Unter den Blicken vieler Neugieriger gingen sie zu einigen aufgespannten Zeltdächern am Ufer des Sees, ein Ruhelager hier würde Geld kosten, aber wenigstens waren sie vor der Sonne geschützt. Während Lingard die Bezahlung einiger Kupferstücke übernahm, legte sich Herm still in den Schatten eines der Zeltdächer und lehnte nachdenklich seinen Kopf an Ketaras Flanke, die ebenso wie er der direkten Sonneneinstrahlung entfloh. „ Dein Weg zum schwarzen Turm wird ein Weg voller Entscheidungen sein. Und die erste Entscheidung ist die, ob du gewillt bist, ihn zu gehen. “ Was für eine seltsame Weissagung. „ Nein, genau genommen war es gar nichts. Wozu brauche ich ein Orakel, wenn doch alles bei mir liegt? “ Die Worte des Orakels hatten Herm keine Antworten gebracht, nur neue Fragen. „ Die Welt ins Gleichgewicht bringen, was soll das bedeuten? Und warum werde ich das Orakel noch einmal treffen? “ Herm hatte nicht vor, noch einmal in die brennende Hitze Alterras zu reisen. Was auch immer die Mächte der Welt mit ihm vorhatten, er würde nicht mitspielen. Er würde zurück in seine Heimat gehen und Kira fragen, ob sie mit ihm geht. Eine Familie gründen, Frieden finden weit weg von schwarz gekleideten Attentätern, Sehern und mordlüsternen Magiern.
    „ Ob sie wohl mit mir kommt? “ Sein Plan, in die Heimat zurück zukehren und dieses verrückte Abenteuer hinter sich zu lassen, hatte sich schon länger in seinem Hinterkopf gebildet. Doch war noch immer die Hoffnung dagewesen, dass er Antworten bekäme, die den Geschehnissen der letzten Monate einen Sinn geben würden. Aber nun, da die Worte des Orakels ihm mehr neue Fragen aufgeworfen hatten als Antworten gegeben,manifestierte sich der Plan immer mehr in seinem Kopf. „ Ich muss unbedingt mit Kira reden. “
    Die Rückkehr Ises aus den hölzernen Slums der Oase riss Herm abrupt aus seinen Gedanken, mit einem Wollbeutel voll erstandener Vorräte schlenderte die rothaarige Schönheit an einer Truppe der Oasenwachen vorbei zu ihrem schattigen Lagerplatz und ignorierte dabei die gierigen Blicke der bärtigen schwarzhaarigen Männer. Es war bestimmt nicht einfach als Frau, so begehrenswert zu sein, Männer reagierten im Allgemeinen nicht allzu gut auf Zurückweisungen.
    „Warst du nicht mit Kira zusammen, wo ist sie?“ Erschöpft setzte Ise sich zu Herm in den Schatten und begann, den Wollbeutel auszupacken. „Wir haben uns getrennt in der Hoffnung, mehr von diesen stinkenden Slums durchkämmen zu können. Keine Sorge, Kira kann sehr gut auf sich aufpassen.“ Er wusste, dass sie recht hatte. Von ihnen allen konnte Kira mit Sicherheit am besten auf sich aufpassen, es würde eine kleine Armee benötigen um die widerspenstige kleine Frau zu überwältigen und doch verspürte Herm ein unwohles Gefühl in seinem Magen, Irgendetwas war nicht in Ordnung.
    Als Kira bei Anbruch der Dunkelheit immer noch nicht bei ihnen war, wurden auch Ise und Lingard unruhig. Herm starrte bereits seit Stunden auf den Weg, der aus den Slums in Richtung des Sees führte, aber niemand ging auf ihm mit Ausnahme eines älteren Händlers, der zielstrebig auf sie zukam. Verwundert sah Herm den Mann an, während er langsam weiter in ihre Richtung ging. Er trug einen großen Korb auf seinem Rücken, der voll mit kleinen Handwerkswaren war, ein Kiepenhändler wie man sie auf der ganzen Welt kannte. Sie reisten von Ort zu Ort und lebten vom Handel mitkleinen Dingen wie Schnüren, Nägeln, Sehnen oder kleinem Werkzeug.
    Als der alte Händler schließlich ihr Lager erreicht hatte, wandte er sich umgehend an Herm. „Das Glück der Monde sei mit euch, junger Herr. Ich habe eine Nachricht für Meister Pendrak, bin ich da bei euch richtig?“ Umgehend sprang Herm auf und ging zu dem alten Händler, der erschrocken durch seine plötzliche Reaktion ängstlich zurückwich. „Woher kennst du diesen Namen? Was ist mit Kira, weißt du wo sie ist?“ Auch Ketara richtete sich nun aus ihrer liegenden Position zu ihrer vollen Größe auf, die Reißerin

Weitere Kostenlose Bücher