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Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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kleiner Unfall, geschickt inszeniert, würde ihr die Plage vom Hals schaffen. Es müsste jemand von außen sein, ohne jede Verbindung zu ihr, der den Job erledigen würde. Sobald Haus Gilnos dann einen Nachfolger gestellt hatte, würde sie neu verhandeln können. Sie brauchte nur Geduld haben, früher oder später würden ihre Pläne zusammenlaufen, so wie sie es wollte. Und dann würde sie herrschen.
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    Fasziniert starrte Hassem hinab auf den riesigen Hafen Phrygias. „ Gewaltig. So unglaublich viele Schiffe. “ Er hatte viele Jahre in Magystra gelebt, bekannt für seine uneinnehmbare Seefestung und seinen großen Handelshafen, doch mit der Hauptstadt Keldurs konnte sich der Stadtstaat nicht messen. Phrygia, die Hauptstadt des Seefahrer-Volkes, war ein Ort voller Legenden.Regiert von einem Triumvirat der drei mächtigsten Familien des Reiches war die Hafenstadt ebenso berühmt für seine höfischen Intrigen wie für den größten Hafen der Welt, in dem sich zurzeit über eintausend Schiffe tummelten.
    Hassem war kein Seefahrer, er war in der kalten Steppe Kaldarras aufgewachsen, in der er höchstens mal eine Flußfahrt unternommen hatte, aber beim Anblick der Vielzahl von verschiedenen Schiffen aus den unzähligen Reichen der Welt überkam auch ihn das Fernweh und der Wunsch, weit hinaus in die See zu segeln. „ Und genau das werde ich auch tun. Ich werde nach Kahilis segeln, auf die verfluchte Insel, zum schwarzen Turm. Und ich werde zuerst da sein. “ Er hatte seinen mysteriösen Verfolger nicht vergessen, den er in seinem Traum gesehen hatte. Hassem war nicht der Einzige, der unterwegs war, um seinen Traum zu finden, aber er würde der schnellste sein.
    Langsam schweifte sein Blick über die unterschiedlichen Schiffe im Hafen und blieb auf einer der großen Galeonen mit der Flagge Keldurs hängen. Es war ein majestätisches Schiff, größer wie die Galeeren der anderen Reiche und anders gebaut. Die langen hochgezogenen Schiffswände waren so konstruiert, dass sie höherem Seegang standhalten konnten, das Schiff war dafür gebaut, in die hohe See zu fahren. „ So ein Schiff brauche ich. Keines der kleinen Küstenschiffe oder Galeeren, es muss eine Galeone sein. “
    Mit einem Ruck wandte sich Hassem ab von dem beeindruckenden Anblick des größten Hafens der Welt und sah wieder auf die Stadt. Phrygia war eine der ältesten Städte, die existierten, ihre Wurzeln gingen zurück bis ins Reich der Legenden. Umgeben von den Ruinen verlassener alter Tempel erhob sich die Stadt wie ein gigantischer steinerner Moloch auf der weitenEbene Keldurs. Besonders auffällig war die Architektur der größeren Gebäude auf den Hügeln der Stadt. Die drei größten Hügel waren schon seit Jahrhunderten Sitz der drei großen Familien und beherbergten die prächtigsten Bauwerke. Je weiter man sich von den Hügeln entfernte, umso ärmlicher und baufälliger wurden die Häuser. „ Genau wie seine Bewohner. “ Hassem hatte etwas mit den Bewohnern der tiefer liegenden Gebäude gemeinsam, er brauchte Geld. Aber anders als die nutzlosen Slumbewohner, die ihr erbärmliches Leben an sich vorbeiziehen ließen, hatte er die nötigen Talente, um sich das Geld auch zu verdienen.
    Doch zuerst musste er sich um ein anderes Problem kümmern. Ein Problem, dass ihm schon seit einer Weile wie ein Schatten folgte und sich dabei äußerst geschickt anstellte. Hassem war nicht überrascht, früher oder später musste seine Vergangenheit ihn einholen. Phrygia war eine riesige Stadt, in der mehrere Unterweltorganisationen tätig waren, einige davon kannte er dem Namen nach aus seiner Zeit bei den Sieben Spinnen Magystras. Er hatte keinen Zweifel daran, dass sich auch hier das Wort über ein Kopfgeld auf ihn verbreitet hatte und offenbar hatte sich jemand gefunden, der es sich verdienen wollte.
    Scheinbar ohne klares Ziel begann Hassem, in die ungepflegteren Stadtteile Phrygias weit weg von den drei großen Hügeln zu gehen. Schon bald stand die Sonne am Horizont und die Gassen verdunkelten sich, durch die er weiter in die äußeren Slums der Stadt ging. Hassem hatte seinen Weg nicht zufällig gewählt, sondern war den erwarteten Zeichen gefolgt. Eine tote Ratte, zum Ausbluten an einem blauen Faden aufgehängt, gab den ersten Hinweis auf einen nahen Schwarzmarkt. Kurz darauf hatte er die ersten Kreidezeichen gefunden, nicht unähnlich denen, die er selbst in Magystra genutzt hatte. Einige Stunden später kannte er die Position desSchwarzmarktes

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