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Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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Gegner einen Schritt zurück. „Ein Magier. Das ist Verrat, Galbius.“ Einen kurzen Blick zu dem Mann werfend, den Melor Galbius genannt hatte, zeigte Hassem, dass der kleine braunhaarige Mann offenbar wenig überrascht war. „ Was für ein Spiel spielst du, Galbius? Du wirst mir schon bald Rede und Antwort stehen. “ Dann wandte er sich wieder Melor zu. „Nun werden wir auf Augenhöhe kämpfen.“ Sich auf seinen Körper konzentrierend kanalisierte Hassem seine magische Macht in seine Arme. Er hatte diesen Zauber schon einmal getestet, aber nun würde er ihn zum ersten Mal unter Kampfbedingungen einsetzen. Er könnte seinen Gegenüber mit einem Blitzschlag töten oder ihn in schwarzem Feuer verbrennen, aber er würde nichts dergleichen tun. Sein Gegenüber war ein Krieger und Hassem würde ihm den Tod eines Kriegers geben. Mit der Kraft seiner Magie in den Armen griff er erneut an, schneller und härter als je zuvor. Von derMagie in seinem Körper berauscht führte er seine Klingen in schnellen präzisen Angriffen und stellte mit Genugtuung fest, dass er seinem Gegner nun mehr als ebenbürtig war. Doch Melor gab nicht auf, eine komplizierte Verteidigungsform durchlaufend gelang es ihm, Hassems Angriffen auszuweichen, während er langsam vor ihm zurück wich.
    Minutenlang tobte der stille Kampf in der Dunkelheit der Nacht auf den Dächern der Slums Phrygias, immer verfolgt von dem seltsamen rot gekleideten Beobachter. Dann sah Hassem endlich die Lücke. Er hatte seinen Gegner während des gesamten Kampfes studiert, war fasziniert seinen schnellen Bewegungen durch die Formen des Kampfes gefolgt, auch einigen, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Und doch machte der Mann wiederholt einen Fehler, direkt nach einem Angriff hob er seine linke Klinge zu langsam und ließ so seinen Hals ungedeckt. Umgehend wechselte Hassem in eine offensive Kampfform und begann einen Klingenwirbel. Immer schneller schlugen seine Krummsäbel auf seinen Gegner ein und drängten ihn an den Rand des Daches, dann ließ Hassem nach und wurde wieder langsamer. Melor zögerte nicht und griff in einem schnellen Vorstoß an, um sich wieder Platz zu verschaffen, so wie Hassem es erwartet hatte. Noch bevor der linke Dolch des gedungenen Mörders die Höhe seiner Hüfte erreicht hatte, traf Hassems Scimitar seine Halsschlagader. Mit einem letzten kalten Blick musterte der Mann Hassem anerkennend, dann brach er Blut spritzend zusammen, er war tot, noch bevor sein Körper auf dem Dach aufschlug.
    „Wie ich sehe, waren meine Informationen korrekt. Entschuldigt diesen kleinen Test, aber ich musste sicher sein, dass Ihr der Richtige seid.“ Langsam drehte sich Hassem um, ohne seine magische Energie zu entlassen. „Erklärt Euch, Galbius. Ihr habt zehn Sekunden,danach werde ich Euer Blut neben dem von Melor auf diesem Dach verspritzen.“ Hassems Gegenüber schien wenig beeindruckt von der Drohung und hielt seinem Blick stand. „Verzeiht, wenn ich Euch verärgert habe. Aber ich habe ein äußerst lukratives Angebot für Euch.“ Ohne Angst in den Augen sah Galbius ihn weiterhin an, er schien sich sicher zu sein, dass Hassem ihn nicht schnell genug würde erreichen können und das wiederum beunruhigte Hassem außerordentlich. Es wurde Zeit, dass er seinen Trumpf ausspielte. „Seht auf eure Brust, Galbius. Sie gehorcht jedem meiner Kommandos, könnt ihr ihr auch entkommen?“ Verdutzt sah der Mann an sich herunter und erstarrte zu Hassems Genugtuung umgehend mit Todesangst in seinen Augen, als er den Gelbrückenkriecher auf seiner Brust sitzen sah.
    Hassem hatte seinen Tigerbegleiter vor der Stadt lassen müssen, seine kleine Spinne jedoch hatte ihn stets begleitet. Noch während des Kampfes mit Melor war sie auf seinen Wunsch hin unbemerkt zu Galbius gekrochen und saß nun auf dessen Brust, bereit zum tödlichen Biss. Welche Fluchtmöglichkeit der Mann auch immer hatte, sie würde ihm offenbar nicht gegen eine tödliche Spinne helfen. „Es ist ein Auftrag. Meine Herrin braucht jemand von außerhalb, dessen Spur nicht zurück verfolgt werden kann. Wir zahlen dir einhundert Goldstücke, wenn du eine Frau tötest. Eine äußerst gut bewachte Frau.“ Galbius sprach offensichtlich in Furcht, als die Worte aus ihm heraus sprudelten, doch war keine Lüge in ihnen zu erkennen. „ Einhundert Goldstücke. Ich habe noch niemals von einem dermaßen hohen Kopfgeld gehört. Genau, was ich jetzt brauche. “
    Seine Augen noch immer auf Galbius gerichtet, steckte

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