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Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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sowie das Hoheitsgebiet einer Diebesgilde, deren Zeichen eine dicke Schlange war.
    Sein Verfolger war gut, daran gab es keinen Zweifel. Hassem hatte seinen Schatten ab und zu bemerkt, aber er war sich auch seiner außergewöhnlich guten Wahrnehmung bewusst. Einem anderen wäre der Kopfgeldjäger vermutlich nicht aufgefallen. Schließlich bog Hassem um eine weitere Ecke, gerade als die letzten Sonnenstrahlen über den Dächern der Häuser verschwanden, und duckte sich blitzschnell in eine Türöffnung. Nur Sekunden später hörte er die erwarteten leisen Schritte auf dem Dach über ihm. Er hatte den Ort gut gewählt, er war dunkel und verlassen. „ Und nun komm noch einen Schritt näher, mein kleiner Schatten. “ Nur einen Moment später war es soweit. Obwohl es kein Geräusch gab, konnte Hassem an dem leichten Durchbiegen des Dachbrettes über ihm erkennen, dass er jetzt genau über ihm stehen musste.
    Mit einem langen Atemzug griff Hassem nach der Macht seines Mondes und ließ die Energien seinen Körper durchfließen. Dann sprang er in einer schnellen Bewegung auf, griff nach dem Dachbrett über ihm und nutzte sein Momentum, um sich auf das niedrige Dach zu schwingen. Katzenartig landete er neben der Figur, die ihn seit einem halben Tag äußerst geschickt verfolgt hatte, seine beiden Krummschwerter kampfbereit in den Händen.
    „ Zwei? “ Verwirrt sah Hassem auf den Mann, dessen Anwesenheit er erwartet hatte, sowie einen zweiten, der einige Meter entfernt am hinteren Rand des Daches stand und ihn amüsiert zu betrachten schien. Hassem war sich sicher gewesen, dass er nur einen Verfolger gehabt hatte und nun stand er zwei Männern gegenüber. Es war nicht, dass er einen Kampf gegen zweiGegner fürchten musste, es war seine Fehleinschätzung der Lage, die ihn ärgerte.
    „Du bist der Mann, den sie Hassem nennen?“ Nachdem der erste Mann ihn direkt angesprochen hatte, betrachtete ihn Hassem nun erstmalig genauer. Er trug braune unauffällige Kleidung und zwei lange Dolche an seinem Gürtel. Sein Umhang aber war außergewöhnlich. Er schien das wenige Licht um ihn herum geradezu zu verschlucken und hüllte seinen Träger in einen dunklen Schatten. Hassem musste keinen zweiten Blick auf den Mann werfen, um ihn als gedungenen Mörder zu erkennen. Der magische Umhang, seine Körperhaltung und der eiskalte abschätzende Blick seines Gegenübers waren eindeutig. Der zweite Mann jedoch, den Hassem zuvor nicht bemerkt hatte, passte nicht ins Bild. Er sah weder aus wie ein Kämpfer, noch wie ein Magier und schien nicht im Geringsten Anstalten zu machen, dem ersten Mann zur Seite zu stehen.
    „Mein Name ist Hassem. Und wer ist es, der sich mein Kopfgeld verdienen will?“ Der Mörder zeigte kurz zu dem zweiten Mann, der abwartend einige Meter entfernt auf den Dach stand. „Siehst du den? Er gibt mir zehn Goldstücke, wenn ich dich töte. Und mein Name ist Melor.“ Für einen Moment stutzte Hassem. Er hatte den Namen des Mörders schon einmal gehört, in Magystra. Melor war bekannt, arbeitete nur für große Geldbeutel und hatte noch nie versagt, tödlich und zuverlässig. „ Das macht keinen Sinn. Die Sieben Spinnen haben niemals zehn Goldstücke auf meinem Kopf ausgesetzt. Wer sonst will meinen Tod? “
    Ein weiterer Blick auf den Mann, der passiv in einigen Metern Entfernung stand, ließ keine Erinnerungen aufkommen. Der Mann trug funktionale dunkelrote Kleidung, die ihn unauffällig wirken ließ. Verarbeitung und Material verrieten jedoch, dass er offenbar an Geld nichtsparen musste. Hassem war sich sicher, dass er ihn noch nie gesehen hatte. Dann zog Melor seine Dolche und der Kampf begann. Zuerst langsam, abwartend studierten sich die beiden Kontrahenten, dann wurden die Angriffe zunehmend schneller und die Pausen kürzer. Hassem erkannte schnell, dass er einen Meister des Dolchkampfes vor sich hatte. Er selbst war schon immer ein guter Nahkämpfer gewesen, besonders mit zwei Klingen. Seit Jahren schon trainierte er jeden Tag für wenigstens eine Stunde und auch in seiner Zeit bei den Sieben Spinnen hatte er so manchen Trick gelernt. Sein Gegenüber aber war ein Meister, der seine Dolche mit einer kaltblütigen Präzision führte, wie Hassem es noch nie gesehen hatte. Bereits nach dem dritten Schlagabtausch wusste er, dass er den Kampf nicht mit seinen Klingen würde gewinnen können.
    Instinktiv griff er nach der Macht des schwarzen Mondes und fühlte, wie ihn starke Energien durchflossen. Umgehend wich sein

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