Der vergessene Mond Band II - Das schwarze Buch (German Edition)
Gefühl von Schmerz und Wut wurde über ihren Bund an ihn gesandt,erleichtert sah er, dass Ketara auch von Ises Schutzwall eingeschlossen war. Dann ließ Herm sich von seiner Wut leiten, einmal mehr dachte er an Kira und schrie seine Wut hinaus, als er seine gesammelte magische Kraft in einem schwarzen Blitz gegen den Schild seiner Gegner schoss. Es war der größte Blitz, den er je geformt hatte, unkontrolliert und mit voller Wucht krachte er gegen die blaue Barriere der Runenleser. Die Barriere zitterte und flackerte, als der Mann neben Jorn vor Schmerz aufschrie und in die Knie ging, mit weit aufgerissenen Augen sah der Mann ihn ungläubig an, während ihm Blut aus der Nase und den Mundwinkeln lief.
Währenddessen tobte um die Zauberer herum die Schlacht. Jorn hatte offensichtlich keine Neulinge nach Alterra geführt, die valkallischen Klankrieger waren allesamt kampferprobte Veteranen, muskelbepackte Axtmänner, die einem Pferd mit einem einzigen Hieb den Kopf vom Rumpf schlagen konnten. Doch Haschekks Männer verstanden sich besser auf den Kampf in der Wüste. Nachdem sie den Schock des Überraschungsangriffs und der ersten Verluste überwunden hatten, waren sie ausgeschwärmt und hatten Distanz zwischen sich und die Klankrieger gebracht. Jetzt, mit gesenkten Speeren und erhobenen Schilden, griffen sie wieder an und nutzten ihre Beweglichkeit auf dem heißen Sand als Vorteil. So fielen viele der valkallischen Krieger den Speerspitzen des Wüstenwindes zum Opfer, während inmitten des Kampfes die magische Schlacht zwischen den Zauberern wütete.
„Lingard, die Frau.“ Herms Kommando war knapp und leise gesprochen, doch der Waldwächter verstand. Umgehend entließ er eine Salve von Pfeilen in Richtung der Runenleserin, während Herm seine nächste Attacke begann. Diesmal aber behielt er die Kontrolle über die Energien und schoss einen zielgerichteten Strahl exaktauf die Stelle am Schutzschirm, an der sich der Kopf der Runenleserin befand, die zuvor Lingards Pfeile abgewehrt hatte. Sein Plan ging auf. Der bereits geschwächte Schutzzauber brach genau an der Stelle zusammen, an der Herm seinen Strahl konzentrierte. In wilder Panik erzeugte die Runenleserin einen eigenen Schild, um ihren Kopf zu schützen und achtete dabei nicht mehr auf die Pfeile. In demselben Moment, in dem ihr blauer Schild seinen Strahl aufhielt, schlugen drei Geschosse aus Lingards Bogen in ihren Körper ein und töteten sie auf der Stelle. Inzwischen war Jorn nicht untätig, der rote Magier schleuderte wütend einen Feuerball nach dem anderen auf ihn und Ise, die inzwischen mit zusammengebissenen Zähnen am Boden kniend kaum noch ihren Schild aufrecht erhalten konnte.
„Das reicht! Jorn, Sohn des Kermo. Stell dich mir zum Zweikampf, wenn du dich traust.“ Herms Stimme durchschnitt die Luft und überlagerte jedes andere Geräusch der Schlacht. Auf einen Schlag schien die Schlacht selbst den Atem anzuhalten und sowohl Jorns Krieger wie auch Haschekks Männer sahen in ihren Bewegungen erstarrt auf ihn. „Herausforderung angenommen!“ Mit einem grausamen Grinsen im Gesicht sprang Jorn von seinem Felsen und ging direkt auf ihn zu, Dreizack in seiner Hand.
„Kämpft weiter, ihr Narren. Wenn ich den kaldarrischen Hund erschlagen habe, will ich, dass kein Wüstenbastard mehr lebt. Wir machen keine Gefangenen!“ Ohne weiter zu zögern, packte er seine Waffe fest in beide Hände und stürmte auf Herm zu, einen roten Schutzschild vor sich flimmernd. Ise war inzwischen neben Lingard zusammengebrochen, genau wie ihr Gegenüber auf Jorns Seite. Beide Zauberer hatten ihre Energien zur Aufrechterhaltung der Schutzwälle aufgebraucht. Ohne weitere Worte griff Herm seine Waffeund trat Jorn entgegen. Der Angriff seines verhassten Gegners war kraftvoll und wohl überlegt. Zuerst schleuderte Jorn drei Feuerkugeln aus seinem Dreizack auf Herm, dann stieß er mit einem gekonnten Stoß aus vollem Lauf zu. Herm wehrte die Feuerkugeln mit einem eigenen schwarzen Schild ab und tauchte unter Jorn Angriff weg, so wie er es von Kira gelernt hatte. Noch vor wenigen Monaten hätte er keine Chance gegen die kraftvoll und präzise ausgeführten Stöße und Schläge seines Widersachers gehabt, doch das Training der letzten Wochen hatte seinen Kampfstil entscheidend verbessert. Er wusste, dass es noch lange dauern würde, bis er annähernd an Kiras Waffenfertigkeit heran kommen würde, aber immerhin reichte es momentan aus, ihn gegen Jorn am Leben zu
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