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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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große Land reisen und ihm das Amulett und diese Nachricht bringen. Er lebt in Magystra im Reich Kaitain und wenn das Schicksal es will, wirst du auf deiner Reise den Mann finden, der von Dunkelheit umgeben ist.“
    Am folgenden Morgen stand Kira auf dem großen Hügel und sah noch ein letztes Mal in das Tal hinab. „ Wie friedlich das Kloster wirkt. “ Eine einsame Träne lief langsam ihr Gesicht hinab und tropfte schließlich von ihrem Kinn auf den Boden, der noch vor wenigen Tagen von Schnee bedeckt gewesen war. So lange war dieweiße Blume ihr Zuhause gewesen, ihre Zuflucht und Heimat, nie hatte sie einen anderen Ort der Sicherheit gekannt. Bis die Attentäter gekommen waren und das Kloster mit Mord und Blut entweiht hatten. Ein kaltes Frösteln lief ihr über den Rücken, als sie an jene Nacht vor sechs Wochen zurückdachte, in der so viele ihrer Brüder und Schwestern gestorben waren. Inzwischen war der Winter gewichen und schon bald würden die ersten Blüten das Tal in bunte Farben kleiden. In früheren Jahren hätten das Ende des Winters und der Beginn des Frühlings ihr Herz frohlocken lassen, doch heute war keine Freude in ihr. Sie würde die weiße Blume verlassen und zum großen Land übersetzen, vielleicht würde sie ihre Heimat niemals wieder sehen. Ruhig atmend schloss sie die Augen und eine weitere Träne floss an ihrem Gesicht hinunter.
    Hier war sie nun, leichtes Reisegepäck auf ihrer Schulter, die wertvolle Lederhülle eng an ihren Körper gebunden und das Amulett um ihren Hals. Das Zeichen des Siegels der Schriftrolle war dasselbe wie das auf dem Amulett, ein großes Auge mit einer einzelnen Träne, ein seltsames Zeichen für einen Geheimbund.
    Doch ihr Meister hatte sein Leben für sie gegeben und sie würde für ihn bis zum Jatul laufen, wenn er es von ihr verlangt hätte. „ Ins große Land, Kaitain, Magystra. “ Sie hatte Geschichten gehört über das große Land jenseits von Begos, sie würde mit einem Schiff übersetzten müssen, ihre Insel verlassen, vielleicht würde sie niemals wiederkehren. Mit einem letzten Blick auf die weiße Blume versuchte sie noch einmal, alle Eindrücke in sich aufzunehmen, das Bild des friedlichen Klosters, den Geruch des kommenden Frühlings und die Stille, die über dem Tal lag. Dann drehte sie mit einem Ruck ihrer Heimat den Rücken zu und zog aus, fest entschlossen, den letzten Willen ihres Meisters zu erfüllen.

Schwarzes Feuer
    H erm konnte sein Unglück nicht fassen. Diesmal war er sich so sicher gewesen, diesmal hätte er aufgenommen werden müssen. „ Es ist vorbei, das war meine letzte Chance .“ Mit hängenden Schultern saß er am Ufer des kleinen Flusses, der am Fuß des blauen Turms vorbeifloss, nur wenige hundert Meter entfernt vom Ort der Niederlage, die seinen großen Traum so endgültig zerstört hatte.
    Noch einmal versuchte er, die Prüfung in seinem Kopf durchzugehen, den Fehler zu finden, den Grund für sein Versagen zu erkennen. Doch es lief immer wieder auf dasselbe hinaus – er war kein Magier. Am grünen Turm hatte er begonnen und sich testen lassen, hier hatte ihm die Absage noch keinen Anlass zur Sorge gegeben. Wenn er kein grüner Magier war, dann eben ein roter oder blauer, das spielte keine Rolle für ihn. Er war sich sicher gewesen, das er eine der drei Aufnahmeprüfungen in die Magie-Orden bestehen würde, das es die Kraft eines der drei Monde war, die ihn durchflutete – aber nun war sein schlimmster Albtraum wahr geworden.
    Wütend warf er die kleinen blauen Steine, auf die sich noch vor wenigen Stunden seine Hoffnungen fokussiert hatten, in das klare kalte Wasser des langsam fließenden Flusses. „ Verfluchte Steine, verfluchte Prüfung, verfluchte Magier mit ihren albernen Aufgaben. “ Herm fühlte sich, als ob man ihm mit Wucht in die Magengrube geschlagen hatte, als er an seinen letzten und endgültigen Fehlschlag denken musste. Die Erinnerung an die Prüfung der Steine war noch immer in seinem Kopf und er konnte sie nicht ausblenden, egal wie sehrer es auch versuchte. Noch immer sah er den alten bärtigen Magier vor sich, wie er ihm in seine blauen Roben gekleidet die kleinen Steine in die Hand gegeben hatte. Jesah, der blaue Mond, stand voll und stark im Zenit der Nacht, Herm konnte die Macht, die den in blau gekleideten Magier umgab, beinahe greifen. Es war klar gewesen für ihn in diesem Moment, er würde die Prüfung bestehen und schon bald die blauen Roben eines Magiers des Jesah tragen. Dann hatte er sich

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