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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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Tore zu Burg und Halle zerstört. Schmerzlich erinnerte sich Herm, wie er inmitten der Halle zusammengebrochen war und geweint hatte wie ein Kind. Martek war zu ihm gekommen und hatte ihm hoch geholfen, anders als Hassem, der sich auf den zerbrochenen Thron ihres Vaters gesetzt hatte, um dann hysterisch anzufangen zu lachen. „Jetzt bin ich der Ritter von Pendrak!“ Immer wieder hatte er diesen Satz gerufen, seine Worte wie ein Hohn angesichts der zerstörten Burg und niedergebrannten Dörfer. Pendrak,das Bollwerk an der Grenze Kaldarras, hatte aufgehört zu existieren.
    Ein leises Räuspern weckte Herm aus seinem düsteren Tagtraum. Mit dem unangenehmen Gefühl, ertappt worden zu sein, verlor er augenblicklich die Balance, als er sich zu dem Geräusch umdrehte und dabei mit dem Stiel der kostbaren Waffe gegen die Wandhalterung stieß. Ungeschickt stolperte er vornüber über seine Beine, während die Hellebarde sich in der Wandhalterung verfing und seinen Oberkörper seitlich herum riss. Mit einem lauten Scheppern fiel die kostbare Waffe zu Boden, gefolgt von der kunstvoll gefertigten Wandhalterung, die er unabsichtlich mit seinem Gewicht aus der Wand gerissen hatte, und schließlich sich selbst, als er der Länge nach neben dem Werk seiner Ungeschicklichkeit auf dem Boden aufschlug.
    „Geht man so mit einer Waffe um, Junge?“ Mit einem Kopfschütteln hob der alte weißhaarige Mann, der nun vor ihm stand, die Hellebarde auf, die vor ihm auf dem Boden lag. „Tut mir leid, ich wollte nicht…ähm...also…“ Wütend biss sich Herm auf die Zunge, das unangenehme Gefühl, ertappt worden zu sein, hatte ihn wieder zu einem kleinen Jungen gemacht, den sein schlechtes Gewissen plagte. Der Mann vor ihm, der nun Waffe und Halterung vorsichtig an die Wand lehnte, hatte eine unverkennbare Ähnlichkeit mit seinem alten Lehrer. Ohne Zweifel, er hatte den Bruder Marteks gefunden.
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    „Sollen wir ihn rauswerfen, Meister Borresch?“ Ein grobschlächtiger Mann mit metallverstärkter Lederrüstung und zahlreichen Narben in seinem Gesicht baute sich hinter dem Ladenbesitzer auf und sah Herm miteinem düsteren Blick an, der nichts Gutes verheißen ließ. Langsam erhob sich Herm vom Boden, als er einen weiteren Mann bemerkte, der sich in der Türöffnung zum Laden breit gemacht hatte und mit verschränkten muskulösen Armen auf Herm herab starrte. Bevor er die Chance hatte, seine Anwesenheit zu erklären, packte ihn der Mann, der auf ein kurzes Kopfnicken Borreschs hin zu ihm gegangen war mit zwei kräftigen Händen und zog ihn zu sich, so das sich das Gesicht des gefährlich wirkenden Mannes nur wenige Zentimeter vor seinem eigenen befand.
    Herm reagierte instinktiv und ohne nachzudenken. Konzentriert schloss er die Augen und begann, sich den Raum hinter seinem Rücken vorzustellen. Nur den Bruchteil einer Sekunde später sah er, wie der zweite Wachmann sich ihm von hinten näherte, seine muskulösen Arme bereit, seinen Hals zu umfassen. „ Danke, mein kleiner Freund. “
    Herm wusste nicht, wieso er durch die Augen seines kleinen Begleiters sehen konnte, aber seit jenem Tag im Wald, als es sein Leben gerettet hatte, hatte er es immer wieder versucht und schließlich geschafft, auf Kommando zu wiederholen. Nun nutzte er die ungewöhnliche Fähigkeit, die ihm das kleine Chamäleon verlieh, das noch immer wie unsichtbar auf seiner Schulter saß und schlug zu. Mit einer schnellen Bewegung knallte er dem brutal aussehenden Wachmann vor ihm seine flachen Hände auf beide Ohren, so dass dieser mit einem Schmerzensschrei von ihm abließ und sich an seinen Kopf fasste. In einer flüssigen Bewegung tauchte er in demselben Augenblick unter den Armen des zweiten Wachmannes durch, als der gerade seinen Hals von hinten umfassen wollte und schlug dem Mann mit voller Kraft aus der Drehung seine Faust in die Magengrube. Der muskulöse Wachmann trug keine Rüstung und so traf ihn die volle Wucht des Schlages, dieihn mit einem Röcheln zusammenbrechen ließ. Mit einer schnellen Bewegung wich Herm dem Tritt des ersten Angreifers aus, der sich wieder erholt hatte und stellte sich zum Zweikampf. Der Mann mit den vielen Narben im Gesicht war kräftig und kampferfahren, doch seine Rüstung behinderte ihn zu stark in seinen Bewegungen, um Herm treffen zu können. Mit einigen schnellen Finten brachte er seinen Gegenüber aus der Balance und traf ihn schließlich mit einer schnellen Kombination aus Faustschlägen direkt auf sein Kinn. Herms Schläge

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