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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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hübsch, mit einem warmen Lächeln im Gesicht. „ Seltsam, sollte jemand der in so einem Laden arbeitet nicht dick sein von dem vielen fantastischen Essen, das man damit kochen kann? “ Langsam schlenderte Herm an den Körben mit den verschiedenen Pfeffersorten vorbei und holte seinen einzigen Silbertaler aus dem Geldbeutel, den er sich erst vor wenigen Tagen verdient hatte. „Wie viel Pfeffer kann ich hierfür kaufen?“
    Wenige Minuten später verließ Herm den Laden mit einem zufriedenen Lächeln auf seinem Gesicht. Mehrere kleine Beutel mit Pfeffer und getrockneten Kräutern hatten den Weg in seinen Kochbeutel gefunden und er konnte es kaum abwarten, die exotisch duftenden Gewürze auszuprobieren. „Roter Pfeffer aus Begos, zusasmmen mit Fünfblatt und genügend Salz machen jedes Wildschwein zu einem Festschmaus, mein Herr.“ Die Stimme der netten Verkäuferin klang noch in seinem Kopf, während er zielstrebig weiter Richtung Süden der Straße folgte. Die Verkäuferin hatte sich nicht nur als echte Kennerin der Kochkunst erwiesen, sondern auch als äußerst redselig. So wusste er nun, dass ein Offizier der Stadtgarde Phrygias namens Kaldos ihr Erwählter war, der sie holen kommen würde, wenn er den Rang eines Hauptmannes innehatte und somit genug Sold, um bei ihrem Vater für sie zu werben. Aber viel wichtiger waren ihre Kenntnisse über die bekannten Bürger Magystras. „Meister Borresch meint ihr? Aber natürlich kenne ich ihn, sein Waffenladen ist berühmt in allen Städten Kaitains. Folgt der Straße zum zentralenPlatz und biegt am Brunnen des Jesah links ein in die Straße der Waffen, hier haben die besten Händler Magystras ihre Geschäfte. Die Silberaxt ist der erste große Laden auf der linken Seite, ihr könnt es nicht verfehlen.“ Gut gelaunt folgte er der einfachen Wegbeschreibung und stand noch vor dem Mittag unter einem beschlagenen Schild, auf dem unter der kunstvollen Zeichnung eines großen Beils mit silbernen Buchstaben das Wort 'Silberaxt' zu lesen war.
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    Poliertes Marmor glänzte an den Wänden des kleinen Ganges, der Herm in das Innere des Ladens führte. Der Anblick der Waffen und Rüstungen, die poliert und geölt auf den zahlreichen Ständern an den Wänden des großen Raumes standen, erinnerte ihn sofort an die große Halle seiner Heimatburg.
    Mit einem Blick sah er die Qualität der angebotenen Ware, dies war kein Sortiment für Söldner, die eine kleine Karawane bewachten, sondern hochwertig gearbeitete Schmiedekunst. Neben weit verbreiteten Waffen wie Schwertern, Äxten und Keulen fanden sich auch exotischere Waffen in dem Sortiment der Auslage, darunter seltsam gebogene Klingenwaffen, Parierdolche und auch ein riesiger doppelköpfiger Kriegshammer. Doch eine der Waffen lenkte sofort Herms Aufmerksamkeit auf sich, mit staunendem Blick bewunderte er die kurze Hellebarde, die vor ihm auf einer Wandhalterung befestigt war. Der Schaft war nicht aus Holz, sondern aus einem seltsam grünlichen Material, das beinahe wie Kristall aussah, die silberfarbige Legierung der Klinge ließ die Waffe noch fremdartiger auf ihn wirken. Ohne nachzudenken nahm er die exotische Waffe ausihrer Halterung und führte sie in einer langsamen kreisförmigen Bewegung vor seinem Körper. Sie war überraschend leicht und perfekt ausbalanciert, die Klinge hatte anders als bei den Hellebarden die er kannte nicht die Form eines Axtkopfes, sondern eines breiten Krummschwertes. Die Augen nur auf die fantastische Waffe in seiner Hand gerichtet vergaß Herm die Welt um sich herum, als er begann, einfache Formen des Kampfes zu durchlaufen.
    Früher hatte er nie in der großen Halle der Burg trainieren dürfen, sein Vater hatte es verboten. Doch manchmal, wenn ihr Vater mit ihren älteren Brüdern auf Jagd war, hatten Hassem und er die Gelegenheit genutzt und das Verbot ihres Vaters gebrochen. Hassem mit zwei Schwertern, er selbst mit einer Hellebarde. Er hatte diese Trainingskämpfe geliebt, umgeben von den Waffen und Rüstungen seiner Vorfahren hatte die große Halle seiner Heimatburg immer eine besondere Wirkung auf ihn gehabt.
    Wie anders hatte die Halle ausgesehen, als sie zurückgekehrt waren nach dem Tod ihrer Mutter. Die Burg war ein Opfer des Krieges geworden, die hölzernen Ställe und Vorratskammern niedergebrannt, das steinerne Hauptgebäude geplündert. Wo früher Rüstung und Heraldik seiner Familie die Wände verziert hatten, waren nach ihrer Rückkehr nur noch Brandspuren zu finden, die großen

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