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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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Lagerhäuser und betrunkene Lagerwachen versorgte, sondern um Fremde. „ Eindringlinge, in unserer Stadt! “ Hassem war nun schon seit fast zwei Jahren Mitglied der Sieben Spinnen, die sich als einflussreichste und mächtigste Diebesgilde Magystras zählte, und doch waren beinahe unbemerkt Fremde in der Stadt aufgetaucht, ohne die Sieben Spinnen um Erlaubnis für ihre Geschäfte zu bitten.
    „ Narren! Glauben die wirklich, sie können unbemerkt vor unseren Augen in unserer eigenen Stadt ihren Zielen nachgehen, ohne uns Tribut zu zahlen? “ Hassem lächelte still in sich hinein. Er hatte noch nicht herausfinden können, was die Fremden in seiner Stadt suchten, aber heute Nacht würde sich das ändern.
    Blitzartig spannten sich seine Muskeln, als sich die Tür der Taverne von innen öffnete. „ Da sind sie! “ Still beobachtete der geübte Dieb die drei in schwarze Tücher gekleideten Männer, die aus der Hafenkneipe getreten waren. Obwohl sie keine sichtbaren Waffen trugen, sah Hassem mit einem Blick die Aura von Gefahr, die die Fremden umgab. Die sicheren Schritte, mit denen sie sich bewegten und die Art und Weise, mit der sie sich in unregelmäßigen Abständen umsahen zeigte ihm schnell, das er sehr vorsichtig würde sein müssen.
    Lautlos verfolgte er die kleine Gruppe, indem er sich über die Dächer der Häuser der kleinen Gasse bewegte, bis die Männer in Schwarz schließlich in das Armenviertel westlich des Hafens einbogen. Nur mühsam unterdrückte Hassem einen Fluch. „ Narren, die schwarze Ruhr ist im Armenviertel ausgebrochen, wollt ihr sterben? “ Nach einem kurzen Zögern schließlich nahm er die Verfolgung der Fremden wieder auf, die sich unbeirrt direkt in die nach Krankheit stinkenden Gassen des unbeleuchteten Slums bewegten.
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    Mit weit geöffneten Augen schritt Herm durch die breite Marktstraße, atemlos vor Staunen ob des Anblicks der sich ihm bot. Die Straße, die vom nördlichen Tor Magystras zum zentralen Platz führte, war gut und gerne acht Meter breit, gesäumt von prächtigen steinernen Häusern, die einen Hinweis auf den Reichtum ihrer Bewohner gab.
    Herm hatte von den mächtigen Stadtstaaten Kaitains gehört, aber stets die Idee belächelt, das eine einzelne Stadt Macht und politischen Einfluss haben könnte. Doch der langsame Marsch durch die riesige Stadt hatteseine Meinung geändert, gemessen an der Anzahl bewaffneter Soldaten, die er bisher gesehen hatte mussten sich über Tausend Stadtgardisten in Magystra befinden. Dazu könnte man schnell mehrere Tausend Mann Miliz aus den Bewohnern rekrutieren, nicht zu vergessen die Söldner, die den Händlern der Stadt dienten. Nahm man dann noch den gewaltigen Reichtum und Einfluss bei den magischen Orden, der dem Stadtherrn nachgesagt wurde, hatte man in Magystra eine politische und militärische Macht, die man nicht ignorieren konnte.
    Gedankenversunken wich er im letzten Moment mit einem schnellen Seitschritt einem großen Wagen aus, der von sechs kräftigen Ochsen gezogen wurde, als eine Flut von exotischen Düften in seine Nase stieg. Sein Ausweichmanöver hatte ihn unbeabsichtigt in den Eingangsbereich eines großen Ladens gebracht. Den Düften folgend betrat Herm schließlich das Innere des Ladens, wo die Intensität der verschiedenen Gerüche beinahe seine Sinne raubte. Körbe und Fässer waren an den Wänden in mehreren Reihen aufgebahrt, jeder Behälter gefüllt mit einem anderen Gewürz, das seinen eigenen Geruch der intensiven Komposition beifügte, die den ganzen Raum durchdrang.
    Wie betäubt schritt Herm von Korb zu Korb, von Fass zu Fass, um jeden einzelnen Duft in sich aufzunehmen. „ Was für unendliche Möglichkeiten, was für eine endlose Zahl an Gerichten kann man wohl mit so vielen Gewürzen zubereiten? “ Einige der Kräuter und Gewürze kannte er aus seiner Heimat, doch die überwältigende Anzahl war völlig fremd für ihn. „ Allein vierzehn verschiedene Arten von Salz und über zwanzig Pfeffer, das ist unglaublich. “ Nie hätte Herm vermutet, das es dermaßen viele verschiedene Gewürze geben könnte, nicht einmal im Traum hätte er sich die Vielzahlan Düften und Gerüchen vorstellen können, die ihn noch immer überfluteten.
    „Kann ich euch helfen, mein Herr?“ Herm hatte die Verkäuferin nicht bemerkt, die sich ihm bis auf wenige Schritte genähert hatte, zu abgelenkt war er gewesen von der einmaligen Sinneserfahrung inmitten des Gewürzladens. Die Frau war gut gekleidet und überraschend

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