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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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waren nicht hart, aber gut gezielt, er wusste noch zu genau aus den vielen Kämpfen, die er in seiner Jugend mit seinen Brüdern ausgefochten hatte, das Geschick und Präzision eines Schlages wichtiger waren als rohe Kraft. Sein Gegner steckte die Schläge ein, doch zeigte ihm der trübe Blick in den Augen seines Gegenübers, das er Wirkung hinterlassen hatte. Eine weitere Finte mit rechts, dann beendete ein gut gezielter linker Haken, hinter den er das Gewicht seines Körpers legte den Kampf und der große muskulöse Wachmann sank kraftlos zu Boden.
    Zufrieden drehte sich Herm um, um sich nun endlich dem Bruder seines alten Lehrers vorzustellen, als ihn der harte Schlag in seine Magengrube traf. Wie in Trance fiel er auf seine Knie und rang nach Atem, während die Welt um ihn herum langsam schwarz wurde. Die Silhouette Borreschs, wie er den Schaft der Hellebarde in der Hand vor sich hielt, war das letzte Bild, das Herm sah, bevor ihn die Bewusstlosigkeit ummantelte.
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    Langsam klärte sich Herms Blick, während er aus seiner Ohnmacht erwachte. Schmerzen in seiner Magengegendsowie seinen Fingerknöcheln erinnerten ihn umgehend an den Kampf, den er so plötzlich und schmerzvoll verloren hatte.
    Mit einem Fluch auf den Lippen nahm er seine Umgebung in sich auf. Er lag in einem bequemen Bett, das unter dem Fenster eines kleinen aber sauberen Raumes stand, seine Stiefel waren geputzt neben dem Bett abgestellt. Rucksack samt Waffengurt und Waffen lagen neben dem kleinen Tisch an der linken Wand des Raumes, auf dem auch das kleine Chamäleon saß, das ihn nun schon mehrere Tage begleitet hatte und mit unschuldigem Blick ansah. „Du hättest mich warnen sollen!“ Im gleichen Moment, in dem er seinen kleinen Lebensretter anfauchte, wurde ihm die Absurdität der Situation klar. Er war wütend auf eine Echse, weil sie ihn nicht mit Hilfe von magischen Kräften, die weder er noch sie haben konnte, vor einem Angriff in seinem Rücken gewarnt hatte. Kopfschmerz stieg bei dem Gedanken daran in ihm auf, er sollte versuchen, seine besonderen Fähigkeiten zu vergessen, anstatt sie nun ständig einsetzen zu wollen.
    „ Wieso bin ich hier? “ Verwundert sah Herm sich ein zweites Mal in dem Raum um und versuchte einzuordnen, wo er sich befand. Es war keine Gefängniszelle, da war er sich sicher, und auch kein Gästezimmer einer Taverne, dafür war der Raum zu gepflegt und zu kostbar eingerichtet. Gemälde hingen an den Wänden, die Möbel waren aus massivem dunklen Holz gearbeitet und auch das Bett, auf dem er lag, war sauber und hatte eine weiche Federunterlage. Neben der einzigen Tür in den Raum stand eine kleine Anrichte, auf der frische Blumen in einer Vase standen, das offensichtliche Werk einer Frau, wie man an den harmonisch passenden Farben der Blüten erkennen konnte.
    „ Blumen, für mich? “ Mit fragendem Blick richtete er sich auf und versuchte mühevoll, sich auf seine noch leicht wackligen Beine zu stellen, als er Geräusche an der Außenseite der Tür zu seinem Raum hörte.
    „Nicht doch, junger Herr, legt Euch hin, legt Euch hin. Ihr dürft noch nicht aufstehen.“ Eine in saubere Kleidung gehüllte Magd stürmte durch die von ihr geöffnete Tür in den Raum und drängte Herm sanft aber bestimmt zurück in das bequeme Bett, aus dem er sich gerade erst mühevoll erhoben hatte. „Brauchst den Jungen nicht mit Seidenhandschuhen anzufassen, Martha, der verträgt schon was.“ Mit einem breiten Grinsen im Gesicht, das deutlich die Spuren von Herms Fäusten zeigte, kam der Wachmann mit den vielen Narben hinter der Magd in den Raum und brachte ein kleines Holzbrett mit Brot und duftender Suppe mit in den Raum. „Pah, ihr habt Meister Borresch gehört, es soll ihm an nichts fehlen. Also redet nicht rum, Dorm, sondern stellt ihm das Essen auf den Tisch.“ Mit einer Handbewegung, die zeigte, das die Magd es gewohnt war, das man ihren Anweisungen folgte, deutete sie auf den Tisch und setzte sich dann zu Herm ans Bett. Mit schnellen Bewegungen tastete sie über seinen Bauch und ignorierte dabei den unterdrückten Schmerzensschrei Herms. „Haltet still, ich muss fühlen, ob Euch etwas gebrochen ist.“ Die kräftigen Hände Marthas drückten Herm gezielt an einigen Rippen, während ihm nichts anderes übrig blieb, als den aufkommenden Schmerz zu unterdrücken. Sie war gehobenen Alters und an ihrer Figur konnte man sehen, dass sie bereits Kinder auf die Welt gebracht hatte. Die Kraft in ihren Armen kam offensichtlich

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